Orte, an denen früher nicht ernsthaft mit Eishockey von Weltformat gerechnet werden konnte, sind längst fest etabliert, wie zudem ein Blick zu den Tampa Bay Lightning oder den Anaheim Ducks zeigt. Die Liste ließe sich leicht weiter fortsetzen.
Der großen Beliebtheit der, nach dem Umzug der Atlanta Thrashers nach Winnipeg im Jahre 2011, sieben Klubs aus Kanada hat dies auf der anderen Seite keinerlei Abbruch getan.
Die Montreal Canadiens, die Edmonton Oilers und die Toronto Maple Leafs stehen unverändert hoch in der Gunst der Eishockeytraditionalisten. Die Calgary Flames, die Winnipeg Jets und Vancouver Canucks haben weltweit ebenfalls eine große Fanbasis.
Lediglich die Ottawa Senators tun sich von den sieben Kandidaten noch immer etwas schwer, wenn es um den Aufbau einer großen eigenen Fangemeinde vor Ort und überregional geht. Als einziges Team hatten die Senators wiederholt Schwierigkeiten alle verfügbaren Tickets ihrer Playoff-Heimspiele 2017 erfolgreich an den Mann oder die Frau zu bringen. Dies ist in diesem Kreis allerdings die Ausnahme.
Kein Wunder also, das vielen Eishockeyfans in Anbetracht dieser großen Beliebtheit regelrecht das Herz aufgeht, wenn sie zum Jahreswechsel auf die Tabellen der NHL-Divisionen schauen.
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Bis auf die zurzeit im sportlichen Neuaufbau befindlichen Senators konnten sich alle Kandidaten aus dem Mutterland des Eishockeys in aussichtsreichen Positionen beim Kampf um einen Playoff-Platz festsetzen. Vieles deutet Ende 2018 darauf hin, dass die Playoffs im kommenden April eine besonders kräftige Portion Würze aus Kanada erhalten werden.
Nach einem Jahrzehnt, in denen das Abschneiden dieser Mannschaften insgesamt eher enttäuschend verlief, sind das die guten Nachrichten für Millionen von Eishockeyfans in aller Welt.
Alle kanadischen Franchise durchliefen in den vergangenen Jahren einen vollständigen Neuaufbau des Kaders. Lediglich den Vancouver Canucks gelang es von den Sieben im Jahre 2011, als das Team in den Finalspielen um den Stanley Cup am Ende den Boston Bruins in der Serie mit 3:4 unterlag, in der KO-Phase einmal intensiver auf sich aufmerksam zu machen. Kein anderer Verein aus dem Norden machte sich ansonsten in den letzten Jahren ernsthafte Gedanken um einen möglichen Titelgewinn.
Diese lange Phase der sportlichen Bescheidenheit geht offensichtlich zu Ende. Der überraschende Einzug in das Western Conference Finale 2018 durch die Jets, wo sie den Golden Knights unterlagen, dürfte diesbezüglich mit hoher Wahrscheinlichkeit nur ein erster Vorgeschmack des Erfolges für Kanada gewesen sein.
Nicht unwahrscheinlich, dass schon bald wieder ein Stanley Cup-Sieger aus dem Eishockeymutterland kommt. Es wäre das erste Mal seit 1993, als letztmalig die Canadiens den heiß begehrten Cup in die Höhe stemmen durften.