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Für die Ottawa Senators und Montreal Canadiens schließt sich am 19. Dezember 2017 ein Kreis. Was beide Teams aus dem Osten Kanadas vor dann exakt 100 Jahren begonnen habe, wird mit dem Scotiabank NHL 100 Classic 2017 Freiluftspiel im Lansdowne Park gebührend gefeiert.

Am 19. Dezember 1917 leiteten die Ottawa Senators und Montreal Canadiens die Premierensaison der National Hockey League ein. Was damals mit einem 7-4 Sieg für die mit Stars wie Joe Malone und Georges Vezina gespickten Canadiens begann, gipfelte nicht erst 100 Jahre später in einer regelrechten Lokalrivalität.
Schon in den frühen Jahren der neugegründeten National Hockey League ging es zwischen den beiden Mannschaften heiß her. Auf ihrem Weg zu vier Stanley Cup Meisterschaften zwischen 1920 und 1927 entwickelten sich die Spiele zwischen den beiden Mannschaften zu echten Kassenschlager. Als am 26. Dezember 1923 die neue Heimspielstätte der Senators, das Ottawa Auditorium eingeweiht wurde, erlebten 8,300 begeisterte Zuschauer wie Canadienslegende Howie Morenez sein erstes NHL-Tor schoss.
Wenn die beiden Rivalen am 19. Dezember beim Scotiabank NHL 100 Classic 2017 im Lansdowne Park, wo üblicherweise die Ottawa RedBlacks in der Canadian Football League (CFL) einem Ei hinterherrennen, die Schläger kreuzen werden, dürfte diese Zuschauerzahl sicherlich übertroffen werden.

1920 Ottawa Senators

Keine 200 Autobahnkilometer trennen die beiden Metropolen. Es ist auch in regulären Saisonspielen keine Seltenheit, dass frenetische Canadiensfans die zwei Stunden Fahrt auf sich nehmen und Partien im Canadian Tire Center zu Heimspielen machen.
"Das wird großartig", schwärmte Senators Offensivverteidiger Erik Karlsson am Freitag. "Wir sind zwar eine etwas kleinere Stadt, aber dennoch sehr Leidenschaftlich. Dass das Spiel gegen Montreal ist, macht die Sache meiner Meinung nach noch besser. Wir sind so nah an der Grenze zu Quebec. Auch in unserer Stadt gibt es einige Canadiensfans. Ich denke, das gibt ein berauschendes Fest zur Weihnachtszeit."
Chris Campoli von der NHL Players Association war für beide Mannschaften aktiv und kann sich an viele Derbies zurückerinnern. "Als ich für Ottawa gespielt hatte und Montreal da war, sagten wir immer 'wir müssen früh treffen, um die Menge hinter uns zu bringen'", scherzte er. "So war es. Die Canadiensfans sind mit Sack und Pack angereist. Im Lansdowne wird das nicht anders sein. Die Atmosphäre wird großartig und es wird für keines der Teams ein Heimspiel werden."
Doch nicht nur wegen der Nähe der beiden Städte zueinander gelten Spiele zwischen den Senators und Canadiens zu echten Knüllern des NHL-Spielplans. Zur Rivalität trug auch bei, dass beide Mannschaften vor wenigen Jahren Playoffserien gegeneinander austrugen. 2013 konnten sich die Ottawa Senators in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs nach fünf Spielen gegen die Canadiens durchsetzen. 2015 revanchierten sich die Frankokanadier, indem sie die Senators nun selbst in der ersten Playoffrunde rauskickten.
Für Senatorsverteidiger Erik Karlsson steht fest: "Das wird ein großartiges Eishockeyspiel. Montreal ist seit einiger Zeit ein richtig gutes Team und ich bin mir sicher, dass sie auch im kommenden Jahr gut sein werden."
Die Montreal Canadiens bestritten bereits drei NHL-Freiluftspiele (2-1-0). Im Jahr 2003 besiegten sie die Edmonton Oilers mit 4-3 im Commonwealth Stadium und beim Winter Classic 2016 gewannen sie im Gillette Stadium in Foxborough, Massachussets 5-1 gegen die Boston Bruins. Ihre einzige Niederlage (4-0) erlitten sie beim Heritage Classic 2011 im McMohan Stadium in Calgary gegen die Calgary Flames.

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"Wir freuen uns sehr über die Einladung", erklärte Montreals CEO Geoff Molson. "Es wird unser viertes Freiluftspiel werden. Wir haben das erste der NHL-Geschichte in Edmonton gespielt. Wir waren in Boston und in Calgary und schon bald in unserer Landeshauptstadt. Das ist eine große Ehre für uns."
Mit der großen Gala im Lansdowne Park am 19. Dezember sollen laut NHL Commissioner Gary Bettman nicht nur die vergangenen 100 sondern auch die kommenden 100 Jahre Ligageschichte gefeiert werden.
"Um die nächsten 100 Jahre zu starten, ist es unserer Meinung nach nur konsequent, die Senators und Canadiens wieder zusammenzubringen", sagte Bettman.