stemp moore

Für manche Spieler sind die Tage vor der NHL Trade Deadline nervenaufreibende Zeiten. Jedes Klingeln des Tlefons ist besorgniserregend.
Aber für Lee Stempniak ist das längst ein alter Hut.

Der Rechtsaußen der Carolina Hurricanes wurde in seiner NHL Karriere bereits sechs Mal getradet, auch zu jeder der letzten drei Deadlines. Als New Jersey Devils General Manager Ray Shero letzte Saison am Tag der Deadline anrief, um ihm mitzuteilen, dass er an die Boston Bruins abgegeben wird, war Stempniak vorbereitet.
"Ich wusste in New Jersey, dass das passieren würde, wenn das richtige Angebot kommt", sagte er. "Ich habe mit meinem Agenten gesprochen und er hat mit Ray gesprochen und ich hatte eine Ahnung, was passieren würde."
In seinen 12 Saisons in der NHL, hat Stempniak, 34, gelernt, dass es zum Job gehört umzuziehen. Er und Bruins Center Dominic Moore, 36, haben je für 10 Teams gespielt, Rekord unter den aktiven Spielern.
Mike Sillinger, der 2008-09 bei den New York Islanders gespielt hat, stellte mit 12 Teams und neun Transfers Rekorde auf, darunter acht Transfers während der Saison.
"Ich war immer ein Spieler, der die Bedürfnisse eines Teams erfüllt und ins Budget passt", sagte Sillinger, jetzt Scout für Regina in der Western Hockey League. "Und ich war ein vielseitiger Spieler, also konnte ich immer Lücken und Positionen füllen. Wenn man in die Playoffs geht, will man einfach Tiefe im Kader haben."
Moore war Teil von sieben Transfers und wurde ein Mal von der Waiver Liste geholt. Sein zweiter Aufenthalt bei den New York Rangers war das einzige Mal, das er zwei volle Saisons in einer Stadt verbrachte.

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"Ich denke niemand erhofft sich das wirklich, aber die Erfahrung hat positive und negative Seiten", erklärte Moore, "und ich habe dabei viele positive Dinge erlebt, auf die ich stolz bin und habe schöne Erinnerungen gesammelt, in verschiedenen Städten gespielt und für unterschiedliche Teams mit unterschiedlichen Traditionen gespielt."
Stempniak, der am 1. Juli als Unrestricted Free Agent einen zweijährigen Vertrag mit den Carolina Hurricanes unterschrieben hatte, war nie zwei Mal bei einem Team. Sein längster Aufenthalt war bei seinem ersten Team, den St. Louis Blues, die ihn beim NHL Draft 2003 in der fünften Runde (Nr. 148) gewählt hatten.
Stempniak hatte in seiner vierten Saison bei den Blues 14 Spiele gemacht, als er am 24. November 2008 an die Toronto Maple Leafs abgegeben wurde. Seitdem ist er viel herumgekommen.
Allein in den letzten vier Saisons, hat er für sieben Teams gespielt.
Einige Transfers kamen zu ungünstigen Zeitpunkten, wie der von den Calgary Flames zu den Pittsburgh Penguins am Deadline Tag 2014. Das war fünf Tage, nachdem seine Frau ihre Zwillingstöchter sechs Wochen zu früh zur Welt gebracht hatte.
Aber wie Moore hat auch Stempniak die Vorteile seines Daseins als Nomade in der NHL erlebt.
"Bevor ich in die NHL kam bin ich in meinem ganzen Leben vielleicht vier Mal geflogen und jetzt habe ich überall in Nordamerika gelebt", sagte Stempniak. "In Calgary konnten wir von unserem Haus aus die Rockies sehen, dann haben wir in Arizona, in Scottsdale und in New York gelebt und haben unser neues Zuhause zwischen den Saisons in Boston, auch da durfte ich spielen. Ich konnte in einer Reihe mit Penguins Kapitän Sidney Crosby spielen. Ich habe viele verschiedene Erfahrungen gemacht und viele gute Freunde an unterschiedlichen Orten gefunden."
Das hat es auch einfacher gemacht anzukommen, wenn er das Team wechselt.

"Ich glaube außer in Toronto kannte ich überall jemanden", sagte Stempniak. "Stimmt nicht, in Toronto kannte ich Jamal Mayers. Hier war aber der Einzige, den ich kannte Jay McClement, weil wir in St. Louis zusammen gespielt hatten. Aber er war der Einzige. Das ist eher selten."
Als Moore im Trainingslager der Bruins ankam, nachdem er am 30. August bei ihnen unterschrieben hatte, stellte er fest das er mit niemandem dort vorher gespielt hatte.

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"Boston war wahrscheinlich das einzige Team, wo ich niemanden vorher kannte", sagte er. "Matt Beleskey war bei meiner Wohltätigkeitsveranstaltung in Toronto und das war es. Das ist komisch. Man schaut sich die ganzen Teams an und in den meisten sind zwei Spieler, mit denen man schon gespielt hat."
Es ist nicht überraschend, dass sich Moores und Stempniaks Wege schon ein paar Mal gekreuzt haben. Sie haben in der Ivy League gegeneinander gespielt, als Moore in Harvard war und Stempniak in Dartmouth. Dann spielten sie zusammen bei den Maple Leafs und den Rangers.
Beide Male, als sie Teamkollegen waren, dauerte es weniger als eine Saison, bis einer von beiden getauscht wurde.
"Zur Zeit gibt es viele Wechsel in der Liga"; sagte Moore. "besonders die Jungs mit kürzeren Verträgen wechseln oft die Stadt."
Sillinger und Stempniak spielten in Stempniaks Rookiesaison bei den Blues 2005-06 zusammen. Es war Sillingers zehntes Team. Er wurde zu den Nashville Predators getauscht, bevor die Saison endete.
"Es ist ein Geschäft", sagte Sillinger. "Das habe ich früh in meiner Karriere gelernt, das Eishockey nicht nur ein großartiger Sport ist, den ich liebe, sondern auch ein Job, etwas das ich tun muss, um meine Familie zu ernähren. Wo ich hingegangen bin, waren schon 20 Spieler die mich Willkommen geheißen haben."

Obwohl Sillinger sagte, dass ihm egal wäre, ob jemand seinen Rekord von 12 Teams bricht, gab er auch zu, "Es ist etwas, worauf ich stolz bin."
"Man kann sagen, ich habe für 12 Teams gespielt und dies und das gemacht", sagte Sillinger. "Aber wenn man zurück blickt und mit vielen meiner Mitspieler spricht, denke ich gerne, dass sie sagen würden, dass ich einen guten Charakter habe und ein Teamspieler bin, für den das Team vorgeht und dass das der Grund für meine lange Karriere war."
Stempniak sagte ihm wäre es "irgendwie egal", ob er Sillingers Rekord bricht. Anders, als in den letzten drei Saisons, läuft sein Vertrag nicht aus, also erwartet er keinen Transfer zur Deadline 2017. Aber er weiß aus Erfahrung, das man für alles bereit sein muss.
Er weiß auch, dass im Juni der NHL Expansion Draft bevorsteht und die Vegas Golden Knights an einem weit gereisten Veteranen als Führungsperson interessiert sein könnten.
"Ich würde mich freuen, wenn Carolina mein letztes Team wird und freue mich Teil dieses Teams zu sein", sagte Stempniak. "Es ist ein junges Team und wird nur besser. Ich denke, ich kann auf viele Arten einen Beitrag leisten und hoffentlich wird es mein letzter Stopp. Aber wenn nicht, habe ich keine Angst vor Veränderung."
"Ich denke, wenn es passiert, dann passiert es eben."