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Und wieder ist es einmal so weit. Das Licht hinter dem Tor blinkt auf, Spieler klatschen sich ab, die Torsirene geht an und sie liefert sich ein Duell mit den jubelnden Fans auf den Rängen, wer denn nun lauter sei. In der laufenden NHL-Saison werden wir von einer Flut an Toren verwöhnt, wie schon lange nicht mehr.

Die Torhüter der Liga sind beim Verrichten ihres Dienstes wahrlich nicht zu beneiden, denn die Top-Stürmer werden immer schneller, immer geschickter im Umgang mit der Scheibe, immer raffinierter und sie ziehen immer wieder einen neuen Trick aus der Zauberkiste. Ach ja, und die besten Vollstrecker werden immer jünger. Und Alex Ovechkin? Na klar, er auch. Der 34-jährige Russe hat im Tore schießen für die Washington Capitals eine Quelle der ewigen Jugend entdeckt.
Zwei Spieltage vor der Pause für das All-Star Wochenende, das am 24./25. Januar im Enterprise Center von St. Louis stattfindet, haben bereits vier Akteure die 30-Tore-Marke geknackt. Als Letzten im Bunde gelang es am Montag Nathan MacKinnon, der ein Doppelpack beim 6:3-Sieg der Colorado Avalanche gegen die Detroit Red Wings schnürte.

DET@COL: MacKinnon nutzt Makars schönen Pass

Für das wichtige 2:1-Führungstor unmittelbar nach der ersten Pause war er ebenso verantwortlich wie für den Treffer zum Endstand 60 Sekunden vor Schluss, nachdem Gästeschlussmann Jimmy Howard seinen Kasten bereits zugunsten eines weiteren Feldspielers geräumt hatte.
Als vierter Spieler in der Geschichte der Organisation erzielte MacKinnon drei Saisons in Folge mindestens 30 Tore. Vor ihm gelang das nur Joe Sakic (2003/04 bis 2006/2007, 2004/05 Lockout) für die Avalanche sowie Peter Stastny (1980/81 bis 1985/86) und Michel Goulet (1980/81 bis 1985/86) für die Quebec Nordiques, vor dem Umzug des Franchise nach Denver.
MacKinnon gesellt sich in der laufenden Saison zu David Pastrnak von den Boston Bruins mit 37 Toren sowie zu Ovechkin und Auston Matthews von den Toronto Maple Leafs mit jeweils 34 Treffern. Rechnet man die Ausbeute der vier Stürmer von 0,61 (MacKinnon), 0,74 (Pastrnak) und 0,69 (Ovechkin, Matthews) auf die gesamte Saison hoch, kämen sie alle miteinander zum Hauptrundenschluss auf 50 Tore oder mehr.

BOS@PIT:Johnson lenkt Pastrnaks Schuss ins eigene Tor

Zum ersten Mal seit der Saison 2005/06 würden vier Spieler diese magische Grenze überbieten. Vor 14 Jahren schafften es deren fünf mit Jonathan Cheechoo (56), Jaromir Jagr (54), Ilya Kovalchuk (52), Dany Heatley (50) und ein jugendlicher Ovechkin (52), zum ersten von acht Mal in seiner Karriere.
Warum sollte es in diesem Jahr nicht sogar noch mehr Spielern gelingen? Denn nicht mitgezählt, sind die in Lauerstellung liegenden Jack Eichel (hochgerechnet 47 Tore) von den Buffalo Sabres, Connor McDavid, Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers und Artemi Panarin (hochgerechnet jeweils 45 Tore) von den New York Rangers, die mit ihrem aktuellen Torschnitt nur knapp die halbe Hundert verpassen würden. Im Saison-Endspurt, beim Rennen um einen Playoff-Platz, ist ihnen durchaus zuzutrauen, dass sie noch einen Zahn zulegen können.
Seit der Jahrhundertwende gab es nur drei weitere Spielzeiten, in denen es mindestens drei Spieler auf 50 Tore brachten: 2000/01 mit Pavel Bure (59), Joe Sakic (54) und Jagr (52), 2007/08 mit Jarome Iginla (50), Ovechkin (65) und Kovalchuk (52) sowie 2009/10 mit Steven Stamkos (51), Sidney Crosby (51) und - wer wohl? - Ovechkin (50).
Die bis dato letzte Saison mit mehr als fünf 50-Tore-Schützen liegt fast ein Vierteljahrhundert zurück. Mario Lemieux (69), Alexander Mogilny (55), Peter Bondra (52), John LeClair (51), Keith Tkachuk (50), Paul Kariya (50), Sakic (51) und Jagr (62) hießen die Protagonisten in der Saison 1995/96, zu einer Zeit als MacKinnon gerade das Licht der Welt erblickt hatte.
24 Jahre später zählt Colorados Center zu jenen Eishockeykünstlern, die bei noch über 30 ausstehenden Spielen, die laufende Saison zu einer gestalten könnten, die das Kapitel jener Spielzeiten fortschreiben, in denen die Torjäger das Sagen hatten.