COL Mackinnon shines with 4 goals vs WSH

Immer wieder Nathan MacKinnon! Der Center der Colorado Avalanche machte das Heimspiel gegen die Washington Capitals am Mittwochabend in der Ball Arena zu seiner Bühne. Der 28-jährige Kanadier glänzte mit einem lupenreinen Hattrick im zweiten Drittel, erzielte am Ende vier Tore und beendete die Partie mit fünf Punkten (4-1-5). Colorados Nummer-1-Center baut damit zahlreiche persönliche Serien aus und hält das MVP-Rennen spannend.

Die Nathan-MacKinnon-Show

Die Capitals hatten der Avalanche an diesem Abend nichts entgegenzusetzen. Colorado dominierte mit 31:25 Torschüssen, 54,7 Prozent gewonnenen Faceoffs, 24:15 geblockten Schüssen sowie einem starken Powerplay (COL: 2/4; WSH: 0/5). Und trotzdem sprach am Ende jeder über einen Spieler: Nathan MacKinnon.

Im zweiten Drittel gelang der Nummer 29 der Avalanche ein lupenreiner Hattrick. Angefangen mit einer Direktabnahme aus spitzem Winkel von links zum 2:0 (23., im Powerplay). Gefolgt von einem Direktabzug aus dem linken Faceoffkreis zum 3:0 (28., im Powerplay). Und schließlich war der Nummer-1-Center noch mit einem Vorhand-Rückhand-Move zum 4:0 erfolgreich (30.). MacKinnon ist erst der zweite Spieler der Avalanche-Geschichte (seit 1995/96), nach Joe Sakic (13. März 2003), dem ein lupenreiner Hattrick (drei Tore in Folge in einem Drittel) gelang.

Doch damit nicht genug. Im Schlussdrittel leitete MacKinnon das 5:1 von Mikko Rantanen als sekundärer Assistgeber mit ein (51.). Zusätzlich nahm der Mann des Tages in einer 4-gegen-4-Situation aus dem High-Slot Maß, stellte auf 6:1 und machte sein Vier-Tore- sowie Fünf-Punkte-Spiel perfekt.

„Es ist immer schön, wenn man vier Tore erzielt. Ich würde lügen, wenn ich etwas anderes sagen würde“, erklärte MacKinnon hinterher. „Eishockey ist ein lustiger Sport: Manchmal gehen die Pucks rein, manchmal nicht. Momentan klappt es gut für mich.“

„Wahrer Krieger“ MacKinnon ist nicht zu stoppen

MacKinnon hat damit die Position des NHL-Top-Scorers zurückerobert (48 Spiele, 30-52-82; 1,71 Punkte/Spiel). Tags zuvor hatte Nikita Kucherov von den Tampa Bay Lightning mit einem Hattrick vorgelegt (47 Spiele, 31-49-80; 1,70 Punkte/Spiel). Beide dürften sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen für den MVP (wertvollster Spieler) in dieser Saison liefern und um mehrere Trophäen konkurrieren. Darunter die Hart Trophy (MVP von Journalisten ausgezeichnet), Ted Lindsay Award (MVP von der NHLPA vergeben) und die Art Ross Trophy (meiste Punkte).

In der Franchise-Geschichte (Avalanche und Quebec Nordiques) erreichte nur Michel Goulet das Plateau von 80 Scorerpunkten schneller (47 Spiele in der Saison 1983/84). MacKinnon steht diesbezüglich gleichauf mit Peter Stastny (48 Spiele in 1981/82).

MacKinnon gelang bereits zum zweiten Mal in dieser Saison ein Viererpack (zuvor am 21. Dezember 2023 gegen die Ottawa Senators). Er baute seine persönliche Punkteserie auf zwölf Spiele aus (11-15-26), darunter drei Powerplaytore und fünf Siegtreffer (zwei davon in der Overtime). Geradezu unheimlich ist seine Heimserie, denn er traf in 24 Heimspielen in Folge.

„Der Grund, warum mir seine Einstellung so gut gefällt ist, weil diese alle wahren Krieger haben“, sagte Trainer Jared Bednar über MacKinnon. „Es geht nicht darum, was er getan hat, weder vor zwei Jahren, noch letzte Saison oder in dieser Spielzeit bis zu diesem Punkt. Es geht darum, dass er versucht, (den Stanley Cup) wieder zu gewinnen. Der Fokus liegt also auf dem Endziel, aber er ist auch auf dem Weg dorthin fokussiert und gestaltet den erfolgreichen Prozess dorthin. Er unterwirft alles dem Ziel, als Mannschaft erfolgreich zu sein und erwartet das auch von seinen Teamkollegen. Es wäre frustrierend für ihn, wenn sich jemand diesem Ziel nicht voll hingeben würde. Egal wer oder was es ist, es wäre unakzeptabel für ihn. Nur wahre Krieger sind so darauf fokussiert, zu gewinnen.“

Makar ist torgefährlichster Avalanche-Verteidiger aller Zeiten

Neben MacKinnon (4-1-5) erlebte auch Rantanen (1-4-5) ein Fünf-Punkte-Spiel. Verteidiger Cale Makar sammelte drei Punkte (1-2-3), darunter auch Colorados Führungstreffer zum 1:0 in Unterzahl (20.).

Mit seinem 76. NHL-Tor in gerade einmal 281 Spielen überholte Makar Tyson Barrie (484 Spiele für 75 Treffer) und ist nun alleiniger Top-Torjäger unter allen Verteidigern in der Franchise-Geschichte.

„Ich fühle mich sehr geehrt“, so Makar. „Ich hatte das nicht als Ziel auf dem Zettel, als ich damals angefangen habe. Ich hätte es nicht erreichen können ohne Spieler wie Nate, Mikko, Landy (der verletzte Kapitän Gabriel Landeskog) und alle diese Jungs. Es zeigt, was für eine tolle Mannschaft und wie viel Tiefe wir haben.“

Kopf-an-Kopf-Rennen um die Spitzenposition in der Central Division

Die Avalanche (31-14-3, 65 Punkte) konnten sechs ihrer letzten acht Spiele gewinnen (6-2-0) und rangieren auf Platz zwei in der Central Division, knapp hinter den Winnipeg Jets (1., 30-11-5, 65 Punkte) und knapp vor den Dallas Stars (3., 28-13-6, 62 Punkte). Der Vorsprung auf einen Nicht-Playoff-Platz beträgt satte 14 Zähler.

Vor der All-Star-Pause ist Colorado noch am Freitag zu Hause gegen die Los Angeles Kings gefordert. Danach geht das Team aus Denver auf einen Sechs-Spiele-Roadtrip und tritt erst wieder Mitte Februar in der Ball Arena auf.