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Nach enttäuschender Saison blickt Subban nach vorne

von Arpon Basu

BROSSARD, Quebec -- Was wurde am Montag offensichtlich, als die Montreal Canadiens einen Schlussstrich unter eine enttäuschende Saison setzten: Wenn es einen Spieler gibt, der dazu geboren wurde in Montreal zu spielen, dann ist das Verteidiger P.K. Subban.

Subban war der Kern einer jeden Debatte über die Canadiens, seitdem klar war, dass sie zum zweiten Mal in neun Spielzeiten die Stanley Cup Playoffs verpassen werden.

Es begann mit einer spürbaren Kluft zwischen ihm und Kapitän Max Pacioretty. Eine Beziehung, die angeblich über die Spielerkabine hinaus, Risse bekam nachdem sich Niederlagen gehäuft hatten.

Der Eindruck wurde durch die Spieler verstärkt, da sie sich entschieden hatten, Pacioretty anstatt Subban für die King Clancy Trophy zu nominieren, die an jenen Spieler verliehen wird, der durch seine Führungspersönlichkeit und seine humanitären Dienste für die Gesellschaft heraussticht. Subban und seine Stiftung verpflichteten sich über sieben Jahre US$ 10 Millionen an das Kinderkrankenhaus von Montreal zu spenden.

Pacioretty, Subban und General Manager Marc Bergevin stellten sich am Montag den Fragen, aufgrund der ersten Kontroverse, die es jemals um die Verleihung der King Clancy Trophy gab.

"Ich habe für ihn gestimmt", sagte Subban. "Ich weiß nicht, was das Problem sein soll."

Im Spiel am 17. Februar leitete Subban mit einem Fehlpass das Siegtor der Colorado Avalanche ein und Trainer Michel Therrien kritisierte hinterher seinen Starverteidiger öffentlich. Zwei Wochen später passierte es ihm in zwei aufeinanderfolgenden Spielen erneut.

Dann gibt es da noch die no-movement Klausel in Subban's 72 Millionen schweren 8-Jahresvertrag, die am 1. Juli in Kraft treten wird und aus der die Spekulationen resultieren, dass Bergevin seinen besten Verteidiger abgeben könnte, um sich mit anderen Belangen des Teams zu befassen.

Diese Themen wurden am Montag zur Sprache gebracht und Subban reagierte darauf jeweils mit einem Lächeln.

"Ich würde mir manchmal wünschen, dass die Aufmerksamkeit mehr unserem Team als mir gelten würde, doch ich kann nichts daran ändern", sagte Subban. "Ich glaube, dass man in diesem Business eine dicke Haut haben muss. Ich habe diese dicke Haut für meine Mannschaftskameraden."

Die Teamkollegen von Subban haben sich nie in der Richtung geäußert, dass er in irgendeiner Weise ein Problem sei - aber Probleme gab es trotzdem.

Nach einer 1-3 Niederlage gegen die Pittsburgh Penguins am 9. Januar, ließ Subban vor der Presse lautstark seinen Frust raus. Das veranlasste Pacioretty dazu seine Interviews zu unterbrechen, um nachzuschauen was passiert ist. Dieser Blick, von der Kamera eingefangen, wurde in den folgenden Tagen immer wieder gezeigt und als Beweis herangeführt wie eisig das Verhältnis zwischen den beiden ist.

"Es ist lustig, dass ich danach gefragt werde", sagte Pacioretty am Montag. "Wenn ihr Jungs mit euren Kameras in den Raum kommen könntet, wo sich unsere Familien aufhalten, würdet ihr nach dem Spiel P.K. mit meinem Sohn Mini-Sticks spielen sehen und ich glaube, dass ihr diese Frage nicht mehr stellen würdet. Was wollt ihr Jungs mir sagen? P.K. Subban war bei meiner Hochzeit."

Das ist Eishockey in Montreal. Etwas ganz besonderes. Das passiert eben, wenn man in Montreal schlechtes Eishockey spielt und Subban kann damit umgehen.

Er begrüßt es sogar.

"Das ist Montreal und das ist der Grund, warum es Spaß macht hier zu spielen. Es gibt keinen langweiligen Moment", sagte Subban. "Jeden Tag gibt es eine Geschichte. Dabei spielt es kein Rolle, ob sie wahr ist oder erzeugt wurde. Es gibt etwas, worüber man sprechen kann. Das muss nicht immer etwas Schlechtes sein. Darum ist Montreal ein so interessanter Ort zum Eishockey spielen."

Aufgrund dieser Antwort erscheint einem ein Trade von Subban unbegreiflich.

Welchen objektiven Maßstab man auch ansetzt, er ist einer der Topspieler in der NHL und glaubt nicht, dass er im grellen Schein von Montreals Rampenlicht steht, denn er ist es, der es noch heller erscheinen lässt.

Bergevin wiederholte am Montag, dass er nicht die Absicht habe Subban am 1. Juli zu traden, hielt kurz inne, und sagte dann, dass er es nicht tun werde. Er machte aber auch klar, dass schon ein extrem verführerisches Angebot auf den Tisch gelegt werden müsste, damit er es erwäge.

Nicht jeder kann mit dem Druck in einem Eishockeyumfeld wie Montreal umgehen, in dem Medien in zwei verschiedenen Sprachen, über jedes kleinste Detail vom Team berichten und eine leidenschaftliche Fanbasis jede veröffentlichte Kleinigkeit verschlingt. Doch Subban hat sich niemals darüber beklagt.

Er fühlt sich so eng mit dieser Stadt verbunden, dass er das Kinderkrankenhaus von Montreal unterstützt, obwohl es ihm ein leichtes gewesen wäre, sich für jenes seiner Heimatstadt Toronto zu entscheiden. Er wollte sich hier engagieren und die Verbundenheit zu seiner angenommenen Eishockeyheimat zeigen.

"Unabhängig von der Situation, in der sich die Mannschaft befindet, fühle ich mich immer mit der Stadt Montreal verbunden und möchte für immer hier spielen", sagte Subban als er nach der Möglichkeit eines Wechsels gefragt wurde. "Jedes Mal wenn ich den Highway zum Trainigscamp fahre, denke ich daran, dass es keinen Tag gab, an dem ich bereut hätte, dieses Trikot anzuziehen oder in die Provinz Quebec zu gehen."

"Ich liebe alles an dieser Stadt, aber letztendlich ist auch das Business ein Teil von ihr. Ich drücke die Daumen, dass ich so lange hier sein darf, wie es das Team, die Organisation und die Stadt möchte. Ich fühle mich mit allem in dieser Stadt verbunden. Ich liebe sie. Ich kann aber nur spielen, lächeln und Spaß haben."

Weder seine noch Bergevin’s Worte, können den Spekulationen über einen Trade von Subban bis zum 1. Juli ein Ende bereiten. Das liegt ganz einfach an der Umgebung hier.

Der Umstand, dass Subban sie besser versteht als jeder andere, ist genau der Grund, warum die Canadiens gut beraten wären, ihn hier zu behalten.

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