Nico HischierMW

Der Startschuss zur NHL-Saison 2017-18 steht zwar noch nicht unmittelbar vor der Türe, doch die Nachwuchs-Camps sind geschafft und die Trainingscamps in Sichtweite. Wir denken, dass es das Beste ist, die Sommerhitze im August mit Analysen Eurer Lieblingsteams zu bekämpfen.
Jeden Tag wird Euch NHL.com/de im Rahmen der 31 in 31 Serie mit fundierten Einschätzungen der Mannschaften versorgen.
Wo wird die Reise für den Liganeuling Vegas Golden Knights hingehen? Können die Pittsburgh Penguins ihre dritte Meisterschaft in Folge feiern? Welche Teams könnten uns alle überraschen?
Alle diese Fragen werden in den täglichen Artikeln beantwortet.
Heute analysieren wir die New Jersey Devils.

Auch wenn die New Jersey Devils nicht mehr den Glanz alter Tage versprühen, für die Schweizer Nico Hischier und Mirco Muller hätte es schlechtere Adressen geben können.
Müllers Nordamerika-Karriere ist beispielhaft für die von so vielen Nachwuchscracks. Wie auch Hischier, der beim NHL Draft 2017 von den New Jersey Devils an der ersten Position ausgewählt wurde, war auch Müller ein Erstrundenzug.
Beim NHL Draft 2013 wurde Müller von den San Jose Sharks in der ersten Runde (Nr. 18) ausgewählt. So hoch gehandelt er im Sommer 2013 auch wurde und so rosig die Aussichten auf seine NHL-Karriere auch waren, Müller hat am eigenen Leib erfahren, wie schwer der Weg in die NHL sein kann.

Mit den Sharks sicherte sich ein ambitioniertes Team die Rechte am Winterthurer und auch wenn er früh einen für drei Jahre gültigen Einstiegsvertrag vorgelegt bekam, der Weg in die NHL war für ihn ein steiniger. Nach einer Spielzeit in der Minor League konnte sich Müller zur Saison 2014/15 für einen Platz im Profikader der Sharks empfehlen.

Doch wer nun glaubte, dass er den Schritt in die NHL endgültig geschafft hatte, der wurde bitter enttäuscht. Nicht mehr als 39 Spiele durfte Müller in der Spielzeit 2014/15 in der NHL absolvieren und auch in den folgenden Jahren blieb ihm ein dauerhafter Sprung in das NHL Team verwehrt.
Mit dem Wechsel nach New Jersey hat sich Müller seine Aussichten auf einen Stammplatz um ein Vielfaches verbessert und auch Toptalent Hischier kann aus Müllers Geschichte lernen.
Anders als seinerzeit Müller in San Jose, ist Hischier bei den Devils fest für das NHL-Team eingeplant. Auf seiner Lieblingsposition im Sturmzentrum herrscht in New Jersey schmerzhafte Personal- und Qualitätsnot.
Zwar konnten die Devils diesen Sommer mit Brian Boyle einen erfahrenen Center akquirieren, doch mit Travis Zajac könnte ihnen ein anderer für einige Monate ausfallen. Der 32-jährige Mittelstürmer, der in der vergangenen Spielzeit 45 Punkte (14 Tore, 31 Assists) in 80 Spielen erzielte, musste sich am Donnerstag einer Operation aufgrund einer Verletzung am linken Brustmuskel unterziehen. Eine bis zu viermonatige Zwangspause steht für ihn im Raum.

Aller Voraussicht nach wird Hischier davon verschont bleiben, so langsam an die NHL herangeführt zu werden wie sein Teamkollege Müller. Vielmehr könnte ihm für die kommende Spielzeit ein Sprung ins eiskalte Wasser bevorstehen.
Dass er aufgrund der dünnen Personaldecke womöglich schon zu Saisonbeginn in einer der beiden Topreihen auflaufen könnte, sollte seinen Veranlagungen nicht entgegenstehen.
"Nico ist ein Spieler, der sehr viel Gespür fürs Eishockey hat und der sehr Wettbewerbsfähig ist. Genau solche Spieler sucht man für das Spiel in der Mitte", schwärmte Hischiers Headcoach John Hynes. "Sie müssen die Fähigkeiten haben, das Spiel zu lesen und schnell zu schalten. Jetzt müssen wir Wege finden, dass er konstant wird und dass er jede Nacht das Beste aus sich herausholen kann."