Price stoppt 27, Canadiens schlagen Jets in Sp. 1 5:3

Die vielen spielfreien Tage haben den Winnipeg Jets offenbar nicht gutgetan. Acht Tage nach ihrem letzten Spiel in der Stanley Cup First Round setzte es in Spiel 1 in der Stanley Cup Second Round eine 3:5-Niederlage im Bell MTS Place gegen die Montreal Canadiens. Die Gäste aus Quebec hatten zwar deutlich weniger Pause, nahmen aber das Momentum aus ihrer Vorserie mit in den Serien-Auftakt und profitierten von einem guten Start.

Starker Start: Montreal mit Momentum
In der First Round hatte Winnipeg die Edmonton Oilers schnellstmöglich per Sweep aus dem Weg geräumt (4:0), während Montreal gegen die Toronto Maple Leafs über die maximale Distanz von sieben Spielen gehen musste (4:3). Die Canadiens zeigten allerdings keinerlei Anzeichen von Müdigkeit in Spiel 1 der Second Round, nahmen stattdessen das Momentum aus drei Siegen in Folge mit und verlängerten diese Serie auf vier.
Das war schon beim Start zu sehen: Montreal kam mit einer Menge Schwung aus der Kabine und führte nach 5:10 Minuten bereits mit 2:0: Jesperi Kotkaniemi fälschte erfolgreich ab (4.). Es war bereits der vierte Playofftreffer sowie der dritte in nur vier Spielen für den 20-jährigen Finnen. "Ich mag diese großen Spiele. Jedes Spiel zählt, also versuche ich mein Bestes und ab und an geht der Puck dann auch ins Tor", so Kotkaniemi.

MTL@WPG, Sp1: Kotkaniemi fälscht Petrys Zuspiel heim

Dann traf Eric Staal per Tip-in (6.). Diese Zwei-Tore-Führung sollten die Canadiens über 60 Minuten immer wieder verteidigen. Auf gleich drei Anschlusstreffer der Jets (Adam Lowry, 12.; Derek Forbort, 50.; Kyle Connor, 59.) gaben sie eine Antwort (Nick Suzuki, 18.; Brendan Gallagher, 52.; Jake Evans, 60.).
"Wie wir in den ersten zehn, 15 Minuten rausgekommen sind und wie wir gekämpft und gespielt haben, mit ein paar frühen Toren, das hat den Ton für uns angegeben", sagte Montreals Stürmer Corey Perry. "Es ist nicht leicht, nach einem Spiel 7 und der ganzen Euphorie, sich für Spiel 1 einer neuen Serie vorzubereiten, gegen einen neuen Gegner und das gerade mal zwei Tage später."
Jets haben Rost angesetzt
Doch auch für die Jets bot die ungleiche Vorbereitung Herausforderungen: Winnipeg hatte acht Tage kein Spiel bestritten und schon in der regulären Saison bei längeren Pausen Rost angesetzt: vier von sechs Partien nach drei oder mehr spielfreien Tagen gingen verloren.
"Sie sind mit einer Menge Energie herausgekommen, während wir noch immer versucht haben, unser Spiel zu etablieren", blickte Torwart Connor Hellebuyck zurück. "Wir müssen in Zukunft unser Spiel feiner abstimmen und uns weiter verbessern."
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"Ich denke, wir wussten, dass sie stark beginnen und nach dem emotionalen Sieg gegen Toronto mit schnellen Beinen spielen würden. Wir waren am Anfang nicht griffig, haben ein paar mentale Fehler gemacht und uns selbst ein Loch gegraben. Doch wir haben nicht aufgegeben", sagte Lowry, dessen Unterzahl-Treffer als Wachmacher für die Jets gewirkt hatte.
"Die Canadiens waren richtig gut und haben ein Wahnsinnspiel geliefert. Sie haben so ausgesehen, als wären sie voll in ihrem Rhythmus gewesen. Wir waren nicht so gut, wie wir es zuvor waren", musste auch Winnipegs Trainer Paul Maurice anerkennen. "Wir kommen aber nicht zur Eisfläche, um Hauptrunden-Eishockey zu spielen. Das haben wir verstanden. Wir freuen uns auf die Herausforderung, die wir hier haben. Wir können es besser, das wissen wir."

MTL@WPG, Sp1: Suzuki mit geschicktem Toe-Drag-Tor

Sorgen um Evans
Spiel 2 steigt am Freitag (7:30 p.m. ET; NHL.tv; Sa. 1.30 Uhr MESZ) erneut in Winnipeg. Dabei will sich Montreal nicht nur auf das Momentum verlassen. "In den Playoffs geht es darum, sich anzupassen, bereit zu sein und deinen Gegner zu kennen, zu wissen, wo er auf dem Eis ist", sagte Stanley Cup Sieger (2007 mit den Anaheim Ducks) Perry. "Sie haben Jungs in ihrer Mannschaft, die das Spiel mit ihrer Geschwindigkeit, ihrem Können und ihrer Torgefahr entscheiden können. Aber wir wissen, wann wer auf dem Eis ist und sind gewarnt. Wir müssen das beibehalten, dann wird alles okay sein."
Ob Canadiens-Stürmer Evans schon wieder mitspielen kann, ist ungewiss. Unmittelbar nach seinem Empty-Net-Tor, wurde er von Mark Scheifele sehr hart gecheckt, blieb regungslos auf dem Eis liegen, nachdem er mit dem Kopf auf das Eis aufgeschlagen war, und musste mit einer Trage abtransportiert werden.
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"Hoffentlich geht es dem jungen Mann bald wieder gut", sagte der gegnerische Coach Maurice mitfühlend. "Es war so ein ungewöhnlicher Spielzug, weil wir mit Vollgas zurückgefahren sind, um das Empty-Net-Tor zu verhindern. Als Mark aufgehört hat zu skaten, hat er seine Arme eingefahren, trotzdem war es ein sehr harter Check. Darüber gibt es keine Zweifel. Ich bin mir sicher, die Liga wird ihre Meinung dazu haben."
Montreals Trainer Dominique Ducharme war geschockt: "Dass ein Spieler so auf dem Eis liegt, willst du nicht sehen. Wir hatten das schon mit John Tavares in Spiel 1 gegen die Toronto Maple Leafs. Er war kein Spieler in unserem Trikot, aber es war ein Unfall und beide Teams wollen, dass es ihm besser geht. Das habe ich jetzt von der anderen Seite nicht gespürt."
Neben einer möglichen Sperre für Stürmer Scheifele droht bei den Jets zudem der Ausfall von Verteidiger Dylan DeMelo, der sich gleich in seinem ersten Wechsel eine Unterkörperverletzung zuzog.