Wild

Die Minnesota Wild haben in den vergangenen Tagen eine gehörige Portion Selbstvertrauen getankt. Mit drei Siegen aus vier Spielen legten sie einen fast perfekten Roadtrip durch Kalifornien hin. Nach dem verpatzten Auftakt bei den Los Angeles Kings (0:4) gewannen sie zweimal bei den Anaheim Ducks (3:1, 5:1), bevor sie zum Abschluss die San Jose Sharks (6:2) in die Schranken wiesen.

In den letzten drei Begegnungen überzeugten alle Mannschaftsteile, wobei sich die Abteilung Attacke ganz besonders hervortat. Mats Zuccarello sammelte sieben Scorerpunkte. Victor Rask, Kevin Fiala, Kirill Kaprizov und Ryan Hartman brachten es jeweils auf vier Zähler. Diese Scoring-Tiefe könnte in den kommenden Wochen beim Kampf um einen Platz in den Stanley Cup Playoffs zum entscheidenden Faktor für die Wild werden.
"Es fühlt sich gut an, wenn der Puck einen findet. Und es fühlt sich natürlich genauso gut an, wenn man seinen Beitrag zu einem Sieg leisten kann", sagte Zuccarello nach dem Kantersieg bei den Sharks. Der Rechtsaußen erzielte in diesem Match ein Tor und bekam bei drei weiteren Treffern einen Assist gutgeschrieben. Für ihn waren die vier Spiele auf dem Auswärtstrip in Kalifornien die ersten Einsätze in dieser Saison. Eine Armverletzung hatte ihn bis dahin außer Gefecht gesetzt.
Die Stimmung im Team sei nach den drei Siegen hintereinander natürlich bestens, so Zuccarello. Man merke, dass jeder an einem Strang ziehe und die Chemie in allen Sturmreihen stimme.

MIN@SJS: Kaprizov und Kollegen zu tollem Tor

Linksaußen Fiala bot seine stärkste Vorstellung beim zweiten Triumph in Anaheim, bei dem er einen Doppelpack schnürte und einen Treffer vorbereitete. "Mein Spiel war heute so, wie es sein muss. Ich werde alles daransetzten, dass das so bleibt", gab der er nach dieser Begegnung zu Protokoll. Die Ducks liegen dem St. Galler außerordentlich. In zwölf Spielen gegen sie trat er achtmal als Torschütze in Erscheinung.
"Es ist ermutigend zu sehen, wie er im Moment spielt", sagte Wild-Trainer Dean Evason über Fiala. "Seine Einstellung und seine Körpersprache auf dem Eis und auf der Bank sind ausgezeichnet. Kevin ist immer dann erfolgreich, wenn er mannschaftsdienlich spielt, den Puck mit den Teamkollegen teilt und sich an unser System hält."
Nach den Worten von Evason ist das Selbstbewusstsein seiner Schützlinge spürbar gestiegen. "Es ist schön, wenn man merkt, dass man Tore schießen und zugleich solide verteidigen kann. Wir sind sehr gut damit gefahren, ein Spiel nach dem anderen anzugehen. Genau so müssen wir das weiterhin tun."

MIN@ANA: Fiala baut Wild-Führung im Powerplay aus

Mit Jonas Brodin und Ian Cole beteiligten sich auch zwei Verteidiger am Scheibenschießen gegen die Sharks. "Es ist toll, wenn viele verschiedene Spieler ins Schwarze treffen", meinte Cole im Anschluss an die Begegnung. "Gerade am Anfang der Saison hatten wir ja noch Probleme mit dem Toreschießen. Aber wir wussten immer, dass wir über genügend Qualität verfügen, um dies zu ändern."
Zugleich mahnte Cole, sich nicht auf den frisch erworbenen Lorbeeren auszuruhen. "Nach 15 Spielen hat das alles noch keine allzu große Bedeutung. Wir dürfen jetzt nicht nachlassen, sondern müssen diese Leistungen auch im weiteren Verlauf der Spielzeit abrufen", betonte er.
Ein wichtiger Erfolgsfaktor ist nach Ansicht von Coach Evason die Flexibilität innerhalb des Teams. "Bei uns denken alle gleich. Das macht es möglich, die Spieler in den einzelnen Sturmreihen oder in den Verteidiger-Paaren zu verschieben, ohne dass es Probleme gibt. Im Gegenteil: Die Spieler finden das positiv", erläuterte der verantwortliche Mann an der Bande.
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Einen Stammplatz bei den Wild hat sich Nico Sturm erkämpft. Der Augsburger absolvierte zwölf von möglichen 15 Spielen. Einen Scorerpunkt hat er allerdings noch nicht vorzuweisen. Das liegt einerseits daran, dass ihm bei seinen 18 Torschüssen das Glück im Abschluss fehlte und andererseits an seiner Rolle als eher defensiv orientierter Stürmer. In dieser Funktion stand er beim letzten Match gegen die Sharks beinahe zweieinhalb Minuten im Penalty Killing auf dem Eis. Sturm trug entscheidend dazu bei, dass die Wild alle drei Unterzahlsituationen schadlos überstanden.
Durch die sechs Punkte aus den jüngsten Gastspielen hat sich Minnesota in der Honda West Division in Schlagdistanz zu den Playoff-Plätzen gebracht. Nächster Gegner sind am Mittwoch (9 p.m. ET; NHL.TV; Do. 3 Uhr MEZ) die Colorado Avalanche. Das Spiel findet in der Ball Arena von Denver statt.