Wild

Nach den ersten beiden Partien in der Serie der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs in der Western Conference gegen die Winnipeg Jets, waren die Minnesota Wild alles andere als zufrieden. Sie verloren beide Begegnungen in Winnipeg, zunächst durch ein knappes 3:2, dann durch ein deutlicheres 4:1. Die Jets gingen als klarer Favorit in die Serie und zeigten mit einem Torschussverhältnis von 84:37 zwei dominante Auftritte. Doch nun meldeten sich die Wild in Spiel 3 vor ihren eigenen Fans in St. Paul beeindruckend zurück. Sie schlugen die Jets im Xcel Energy Center mit 6:2 und auch das Torschussverhältnis liest sich mit 29:31 aus Sicht der Wild deutlich angenehmer.

"Dieser Sieg war wichtig für uns", freute sich Wild Stürmer Zach Parise, mit drei Toren bisher der beste Torschütze der Wild. "Das sind die Playoffs. Man verliert zwei Spiele, denkt das ist das Ende der Welt und plötzlich ist man wieder dabei. Wir wollen im nächsten Spiel den Ausgleich, aber es war ein guter Anfang."
Hol dir die aktuellsten Nachrichten zu den Stanley Cup Playoffs über Twitter auf [@NHLde]
Eine große Überraschung ist der Verlauf der Serie nicht wirklich, schließlich gehörten beide Mannschaften in der regulären Saison zu den heimstärksten Teams der Liga. Kein Team sammelte in der eigenen Arena so viele Punkte wie die Jets, ganze 66 Zähler konnten sie in 41 Spielen verbuchen (32-7-2). Die Wild (27-6-8) teilen sich mit den Pittsburgh Penguins mit 62 Punkten Rang zwei. Bisher bestätigt sich also die Statistik der regulären Saison auch in den Playoffs, was eine gute Nachricht für die Jets ist, die als zweitplatziertes Team der Central Division das Heimrecht genießt.
"Das ist eine Playoff-Serie", erklärte Jets Trainer Paul Maurice. "Es braucht sieben Spiele, um den Sieger zu bestimmen. Wir waren in den ersten beiden Spielen gut und sie waren mit ihrem Spiel nicht zufrieden. Heute waren sie gut und wir waren nicht zufrieden."
Ähnliches: [Wild nutzen den Heimvorteil zum ersten Sieg]
Allerdings wollen sich die Jets sicherlich nicht auf die Heimspiele verlassen und über die volle Distanz von sieben Spielen gehen. Daher gilt es nun sich zu sammeln und auf das zweite Auswärtsspiel am Dienstag (8 p.m. ET; CNBC, SN, TVAS2, FS-N) vorzubereiten, das sicherlich von beiden Seiten wieder hart umkämpft sein wird. Diesen harten Kampf bekam auch Jets Verteidiger Tyler Myers zu spüren, der Spiel 3 mit einer Verletzung am Bein verlassen musste. Bisher ist nicht bekannt, ob Myers in der nächsten Partie antreten kann.
"Es kommt darauf an wie man auf so ein Spiel reagiert", sagte Jets Stürmer Adam Lowry. "Das haben wir bisher gut gemacht. Wir gehen morgen in die Videoanalyse, suchen unsere Fehler und bereiten uns auf Spiel vier vor."
"Wir machen uns keine Sorgen", bestätigte auch Jets Stürmer Nikolaj Ehlers. "Wir wissen was zu tun ist, wir wissen, dass wir das abschütteln müssen. Das hat das ganze Team die gesamte Saison über hervorragend gemacht. Ich kenne keinen Grund, warum das nicht wieder funktionieren sollte."

Die Wild hingegen, wollen genau da weitermachen, wo sie am Sonntag aufgehört haben. Es war eine deutliche Verbesserung des Teams festzustellen, vor allem in der Offensive, die endlich in die Gänge kam. In den ersten beiden Partien trafen lediglich zwei Spieler der Wild. Zach Parise erzielte zwei Tore, Matt Cullen steuerte einen Treffer bei. Mit sechs verschiedenen Torschützen in Spiel 3, scheint der Knoten der Leistungsträger nun geplatzt zu sein.
"Wenn er loslegt, dann folgt ihm der Rest des Teams für gewöhnlich", lobte Wild Trainer Bruce Boudreau die Führungsqualitäten von Veteran Eric Staal, der ein Tor und einen Assist lieferte. "Unsere Leistungsträger haben ein gutes Spiel gezeigt. Mikko Koivu hat solide gespielt, Eric war richtig gut. Matt Dumba und Jonas Brodin, ich könnte alle unsere Verteidiger nennen, sie waren wirklich gut."
Genau diese Energie müssen die Wild nun auch in das nächste Heimspiel mitnehmen, um die Serie auszugleichen. Gerade gegen ein so offensivstarkes Team wie die Jets, die kaum vom Tor fernzuhalten sind, muss auch der Angriff funktionieren. Devan Dubnyk leistet im Tor der Wild hervorragende Arbeit, doch wenn die Wild, wie in den ersten beiden Spielen, nicht mehr als zwei Tore schießen, haben sie schlechte Karten. Ein wichtiger Faktor, dass sie das auf eigenem Eis besser machten. Sollte sich damit eine Blockade gelöst haben und die Offensive weiter so gut laufen, haben die Wild eine echte Chance die Serie zu drehen.
"Wir waren mit viel Emotion dabei, die Energie in der Halle war unglaublich und wir haben die undankbaren Aufgaben gut gelöst", sagte Staal. "Morgen müssen wir den Akku wieder aufladen und genau diese Energie in Spiel vier wieder auf die Eisfläche bringen. Das ist wieder ein wahnsinnig wichtiges Spiel für uns."
Der Schwung eines weiteren Erfolges könnte in Spiel 5 in die Fremde mitgenommen werden. Doch die Jets waren diese Saison nicht umsonst auf Rang zwei der Central Division. Wenn sie auswärts spielen sind sie bereits ein unangenehmer Gegner, zu Hause sind sie ganz schwer zu schlagen. Der Heimvorteil könnte die Serie somit entscheiden, eine Garantie ist er allerdings lange nicht.