Heute, genau 86 Tage später, ist der Einzug in das Stanley Cup Finale nach dem Sieg in Spiel 7 gegen die Ottawa Senators perfekt. Nur noch vier Siege trennen Streit vom großen Coup, doch als Gegner stehen dort ausgerechnet die Nashville Predators im Weg, wo seine Freunde aus Bern, Roman Josi und Yannick Weber verteidigen, mit denen er regelmäßig im Sommer trainiert.
Weiterer Wehrmutstropfen für Streit könnte die Tatsache sein, dass sein Einsatz im Finale nicht sicher sein dürfte, weil er bisher nur in drei Playoff-Spielen im Eastern Conference Finale zum Einsatz kam, aber in Spiel 7 wieder durch den wiedergenesenen Justin Schultz ersetzt wurde.
"Wir haben sehr viel Tiefe und ein großes Spielerreservoir", betonte Streit vor den Playoffs. "Für einen Lauf in den Playoffs ist das alles unheimlich wichtig. Trotzdem gibt es natürlich nichts besseres, als aus den Vollen zu schöpfen, wenn alle gesund sind."
Alle sind zwar nicht gesund, aber doch genug, dass Streit teilweise nicht spielen darf. Es wäre dem sympathischen Verteidiger zu gönnen, dass er am Ende seiner Karriere nicht die große Chance verpassen würde, ein Stanley Cup Finale zu spielen.
Schließlich ist normalerweise ein Einsatz hierin notwendig, um auf dem Stanley Cup namentlich verewigt zu werden. Seine Freunde Josi und Weber dürften etwas dagegen haben, dass Pittsburgh überhaupt gewinnt, obwohl auch sie es ihm im Nachhinein sicher gönnen würden, denn keiner hat mehr für das Schweizer Eishockey in der NHL getan als Mark Streit und auch ihnen den Weg in der Liga geebnet.
Fakt ist, dass es zum ersten Mal seit 2006 und zum dritten Mal nach diesem Jahr und 2001 einen Schweizer Stanley Cup Sieger geben wird. Doch nach den Torhütern David Aebischer (mit Colorado Avalanche in 2001) und Martin Gerber (mit Carolina Hurricanes in 2006) wird es zum ersten Mal ein Feldspieler sein, der den altehrwürdigen Pokal in den Händen halten darf.