Yandle mit seinem 965. Einsatz in direkter Folge

Gesundheit ist das Wichtigste, das einem Menschen geschenkt werden kann und wird er dann auch noch vom Verletzungspech verschont, dann darf er sich als äußerst glücklich schätzen.

Bei einem Kontaktsport wie Eishockey einer ist, gibt es nur wenige Profis, die über Jahre hinweg bei jeder Partie ihrer Mannschaft zur Verfügung und ihren Mann stehen. Einer von ihnen ist Keith Yandle. Der Verteidiger der Philadelphia Flyers bestritt am Dienstag sein 965. Spiel in Folge und überbot damit die Bestmarke von Doug Jarvis, die dieser vor fast 35 Jahren, mit 964 Spielen zwischen dem 8. Oktober 1975 und dem 10. Oktober 1987, aufgestellt und am 26. Dezember 1986 von Garry Unger (914 Spiele) übernommen hatte.
Gerne hätte Yandle auch einen Sieg mitgenommen, doch seine Flyers unterlagen in der UBS Arena von Elmont den New York Islanders mit 3:4 und blieben zum 13. Mal sieglos.
Seit dem 26. März 2009 verpasste Yandle kein einziges Spiel, weder für die Phoenix/Arizona Coyotes (bis 2014/15), noch für die New York Rangers (2014/15-2015/16) oder Florida Panthers (2016/17-2020/21) und ebenfalls nicht für die Flyers in der laufenden Saison.
"Es ist eines dieser Dinge, von denen ich glaube, dass ich es noch nicht so richtig begriffen habe", sagte Yandle. "Es ist natürlich etwas, für das ich sehr dankbar bin. Ich bin dankbar, dass ich ein Spiel in dieser Liga, der besten Liga der Welt, spielen darf. Von den besten Leuten umgeben zu sein, von Leuten, die immer hinter einem stehen, von Leuten, die einen anfeuern, ein Teil der NHL und der NHL-Familie zu sein, und für mich, der ich die letzten 16 Jahre dazugehört habe, ist ein Traum wahr geworden", schwärmte er.

NYI 4, PHI 3

Der 35-Jährige, der von den Coyotes beim NHL Draft 2005 in der vierten Runde an insgesamt 105. Stelle ausgewählt wurde, ist ein echter Dauerbrenner, wie auch folgende Zahlen beweisen.
Bevor Yandle am Dienstag das Eis betrat, war er während seiner Serie zu 25.091 Shifts mit einer Eiszeit von 20.877 Minuten gekommen. Er schoss 2186-mal auf das gegnerische Tor und erzielte hierbei 83 Tore. Er blockte selbst 941 Schüsse und verhalf seinen Teams zu 480 Siegen.
In der Saison 2014/15 stellte Yandle das Kuriosum auf, in einer 82-Spiele-Saison 84 Spiele zu bestreiten, da er am 1. März 2015 von den Coyotes zu den Rangers getradet wurde und diese noch zwei Partien mehr zu absolvieren hatten. Bei den Rangers kam er auch zu seinem größten Mannschafts-Erfolge mit dem Gewinn der Presidents' Trophy und dem Erreichen des Conference-Finales im Jahre 2015.
Nach seinem Wechsel zu den Panthers war Yandle für 82 Spiele Teamkollege von keinem Geringeren als Jaromir Jagr. Der Tscheche ist einer von sieben Spielern, die mindestens 800 Scorerpunkte erzielten, und mit denen Yandle auf dem Eis stand. Weitere fünf waren Ray Whitney, Eric Staal, Martin St. Louis, Shane Doan und Rick Nash sowie als sechster Claude Giroux, aktuell bei den Flyers.
Bei den Panthers stellte Yandle mit 62 Punkten (9 Tore, 53 Assists) in der Saison 2018/19 eine persönliche Bestleistung auf. Seine meisten Saisontore hatte er in der Spielzeit 2009/10 erzielt, als ihm zwölf Tore für die Coyotes gelungen waren. In der Geschichte der Coyotes hatten mit Teppo Numminen, 13 Tore in 2001/02, und Paul Mara, 15 Tore in 2005/06, nur zwei Verteidiger vor ihm mehr Tore in einer Spielzeit markiert.
In jener Spielzeit als Yandle im Alter von 22 Jahren seinen Marathon startete, schnürten auch noch Eishockey-Legenden wie Chris Chelios, Gary Roberts, Mark Recchi, Brendan Shanahan und Joe Sakic, die allesamt in den 60er-Jahren geboren wurden, ihre Schlittschuhe in der NHL.
Gesund zu bleiben und endlich mal wieder ein Spiel zu gewinnen, hat bei Yandle die oberste Prämisse. Den nächsten Anlauf, ihre Negativserie zu beenden, können die Flyers nach einer dreitägigen Pause am Samstag unternehmen, wenn sie vor heimischer Kulisse im Wells Fargo Center von Philadelphia gegen die Los Angeles Kings antreten (1:00 p.m. ET; NBCSP, BSW, NHL.tv; 19:00 MEZ).