Reichel Celly in win over Avalanche

Der Negativlauf der Chicago Blackhawks fand ein Ende. Nachdem vier Spiele in Serie verloren wurden, gab es am Dienstag mit dem 3:2 gegen die Colorado Avalanche endlich wieder ein Erfolgserlebnis. „Konstanz war etwas, nach dem wir in dieser Saison gesucht haben. Und ich denke, heute Abend waren wir über 60 Minuten wirklich gut“, sagte Blackhawks-Trainer Luke Richardson.

Dem Verletzungspech getrotzt

Obwohl mehrere Stammspieler verletzungs- bzw. krankheitsbedingt fehlten, unter anderem der Verteidiger Seth Jones und der Schweizer Center Philipp Kurashev, lieferte Chicago ein starkes Spiel ab und begeisterte die 19.719 Zuschauer im United Center. „Ich denke, unsere Jungs waren fokussiert. Das hat es uns ermöglicht, unser physisches Spiel so gut wie möglich zu spielen“, erklärte Richardson.

Insbesondere der erste Spielabschnitt war ereignisreich. Ryan Donato brachte Chicago in der 8. Minute nach einer Vorarbeit von Connor Bedard in Führung. Kurz darauf kassierten die Blackhawks jedoch zwei Strafen. Nick Foligno wurde wegen Beinstellens auf die Strafbank gesetzt, Bedard kurz darauf wegen Halten des Stocks. Beide Male waren die Avalanche in Person von Valeri Nichushkin dazu in der Lage, das Powerplay in ein Tor umzumünzen und Colorado dadurch mit 2:1 in Führung zu bringen.

Lukas Reichel beendet Durststrecke

COL@CHI: Reichel gleicht im ersten Drittel aus

Allzu lange währte die Freude darüber allerdings nicht. Nur 91 Sekunden nach dem Führungstreffer der Avalanche, und zwar in der 13. Spielminute, sorgte der Deutsche Lukas Reichel nach einer Vorarbeit von Bedard für den Ausgleich. Für Reichel war dies das erste Tor seit dem 30. November und das dritte Tor in dieser Saison. „Ich habe eine ganze Weile schon kein Tor mehr geschossen und das war frustrierend. Mental war es ziemlich hart. Aber das macht es noch besser, jetzt zu punkten und den Sieg zu holen“, sagte Reichel. Er hatte zuvor acht Spiele hintereinander nicht getroffen bzw. gepunktet.

Nachdem das zweite Drittel torlos blieb, wussten die Blackhawks in der 9. Minute des 3. Spielabschnitts ebenfalls ihr Überzahlspiel zu nutzen. Nach einem schönen Spielaufbau, der hinter dem eigenen Tor begann und über mehrere Stationen ging, tippte Tyler Johnson den Puck aus kurzer Distanz ins Netz. Was auffällig war: Das Tor von Reichel war nach einem ähnlichen Schema entstanden, weshalb in den schnellen und überfallartigen Angriffen von hinten heraus eine erfolgreiche Taktik zu bestehen schien.

Nathan MacKinnon hält die längste Punkteserie der NHL

„Es ist schwer, jeden Abend gegen ein Team in dieser Liga zu gewinnen. Du musst funktionieren. Und das haben wir heute einfach nicht“, sagte Colorados Verteidiger Devon Toews. Nathan MacKinnon hatte beide Treffer von Colorado vorbereitet und hat in den letzten 16 Partien stets gepunktet (acht Tore, 20 Assists). Dadurch hält MacKinnon die längste aktive Punkteserie der NHL. Der einzige Spieler, der in der laufenden Saison eine noch längere Punkteserie aufstellte, ist William Nylander von den Toronto Maple Leafs mit 17 Spielen gewesen.

„Die Realität ist, dass wir heute Abend kein 5-gegen-5-Tor erzielt haben", sagte Jared Bednar, der Trainer von Colorado. „Wir hatten einige gute Chancen, haben aber daraus kein Kapital geschlagen. Ich denke immer noch, dass wir es ihnen in der Defensive viel schwerer hätten machen können. Ein Problem war unser Missmanagement mit dem Puck.“

Colin Blackwell gibt sein Comeback

Blackwell returns for CHI

Die Blackhawks hingegen freuten sich nicht nur über ihren Sieg, sondern auch über das Comeback von Stürmer Colin Blackwell nach einer zehnmonatigen Verletzungspause.

„Wenn man die Kinder sieht, die hinter dem Glas stehen, erinnert mich das an mich selbst als Kind und einem wird wieder bewusst, wie weit man gekommen ist, um an diesen Punkt zu gelangen - ganz zu schweigen von den letzten zehn Monaten“, sagt er. „Ich freue mich, dass ich wieder zurück bin. Es war ein langer, langer Weg, der nicht viele Höhen, aber viele Tiefen hatte.“

Nun hofft die bislang eher erfolglose Mannschaft von Chicago, die weiterhin auf dem letzten Platz der Central Division steht, dass der Sieg gegen Colorado die sportliche Kehrtwende ist. „Ich denke, wir müssen dieses Momentum ergreifen und nutzen“, sagt Richardson. Am Freitag werden die Montreal Canadiens in Chicago zu Gast sein.

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