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Am Donnerstag gab es eine Nachricht, die viele Fans der Canadiens schockte. Andrei Markov, ein Verteidiger, der seit 2000 für die Canadiens spielte, konnte sich mit dem Team nicht auf einen neuen Vertrag einigen und wird wohl in Zukunft nicht mehr für sie spielen. Der 38-jährige Russe bestritt für die Kanadier 990 reguläre Saisonspiele und machte dabei 119 Tore und 572 Punkte. Zusätzlich traf er fünf Mal und verbuchte 32 Punkte in 89 Playoffspielen. Nun kündigte er an, er würde vermutlich in seine Heimat zurückkehren und nach einem Team in der KHL suchen.

Markov ist das, was man im US-Sport einen Franchise Player nennt, ein Spieler der einem Team treu ist und zum Gesicht der Organisation und zum Liebling der Fans wurde. Markov erfüllt diese Kriterien in Montreal sicherlich, genau wie einst Saku Koivu und derzeit auch Tomas Plekanec.
Auch bei den Arizona Coyotes, wird wohl ein Spieler das Team verlassen, ohne den man das Team nicht wieder erkennt. Shane Doan konnte sich bisher ebenfalls nicht mit seinem Team einigen. Er wurde zwar von den Winnipeg Jets gedraftet, wechselte aber nach einer Saison zu den Coyotes und bestritt seit 1996 1.466 Spiele für die Organisation. Er war lange Zeit auch der große Star der Coyotes, doch ein echter Franchise Spieler muss nicht unbedingt der beste Scorer, oder ein Startorhüter wie Martin Brodeur sein.

In der gleichen Saison, in der Doan erstmals für die Coyotes aufs Eis ging, gab ein weiterer Spieler sein NHL Debüt, der seinem Team gegenüber bedingungslos Loyal war, seine gesamte Karriere nie den Verein wechselte und dazu noch große Erfolge mit der Mannschaft feierte. Tomas Holmstrom stand oft im Schatten seiner Teamkollegen, wie den Hall of Famern Niklas Lidstrom, Brendan Shanahan, Steve Yzerman und Sergei Fedorov, die allesamt unter den Spielern sind, die anlässlich der Hundertjahrfeier der NHL zu den 100 größten Spielern aller Zeiten gewählt wurden.
Dennoch gehörte er zur Mannschaft der Red Wings wie die Automobilindustrie zu Detroit und holte mit der Mannschaft in 15 Saisons vier Stanley Cups, machte 243 Tore und 530 Punkte in 1.026 Spielen und 46 Tore und 97 Punkte in 180 Playoffpartien. Er war ein harter Stürmer, der gerne vor dem Tor parkte und dort kaum zu bewegen war, wodurch er weit mehr Tore ermöglichte, als in seiner Statistik auftauchen.
Auch im aktuellen Team der Pittsburgh Penguins, ist es kaum möglich sich in den Vordergrund zu spielen. Sidney Crosby und Evgeni Malkin sind einfach zu dominant. Crosby ist einer der wenigen aktiven Spieler, die es in die Liste 100 größten Spieler und die Entscheidung Malkin nicht aufzunehmen, sorgte für große Diskussionen. Dennoch werden sicherlich beide in der Hall of Fame landen. Da haben es andere Spieler schwer, sich ein wenig in den Vordergrund zu rücken und die Herzen der Fans zu erobern. Ein Spieler, dem das jedoch sicherlich gelang, ist Kris Letang.
Der 30 jährige Verteidiger startete in der gleichen Saison in die NHL, wie Evgeni Malkin. Auch er gab sein Debüt für die Penguins 2006 und legte seitdem nie ein anderes Trikot an. Obwohl er immer wieder von Verletzungen geplagt wird, bestritt der Verteidiger bereits 603 Spiele für die Pens und erzielte dabei 87 Tore und 386 Punkte. In den Playoffs kommt er auf 18 Tore und 68 Punkte in 116 Spielen und war bei den letzten drei Stanley Cup Siegen des Teams dabei, genau wie Crosby und Malkin. In den Medien und auf dem Spielfeld gilt die Aufmerksamkeit oft beinahe ausschließlich den beiden Starstürmern, doch die Fans dürften wissen, dass Letang ein Penguin durch und durch ist, und wie wichtig er nicht nur auf dem Eis, sondern auch in der Kabine des Teams ist.
Auch bei den Calgary Flames, rücken sich derzeit immer mehr talentierte, schnelle, junge Spieler in den Vordergrund. Ob Dougie Hamilton, Johnny Gaudreau, Sean Monahan, oder Matthew Tkachuk, so gut und spektakulär die jungen Spieler, vor allem die jungen Stürmer, auch sein mögen, echte Fans der Flames werden nie vergessen, was Mark Giordano für den Club bedeutet.

Der Kapitän spielte seit seinem Debüt 2005 nie für ein anderes NHL Team und ist der Kern der Defensivabteilung in Calgary und führte die Mannschaft in die Playoffs.
Ein Spieler muss nicht unbedingt der beste Scorer, oder der spektakulärste Spieler sein, oder die meisten und härtesten Checks fahren. Den Fans reicht oft Loyalität, Hingabe und und bedingungsloser Einsatz für den Verein, ob auf, oder neben dem Eis, um einen Spieler zu ihrem Favoriten zu küren und ihn niemals zu vergessen.