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Drei neue Zacken sind noch keine Krone und der Weg zur Inthronisierung ist weit und beschwerlich. Dem Thron ein kleines Stückchen näher, kamen die Los Angeles Kings mit einem 4:0-Sieg gegen die Minnesota Wild am Dienstag.

Vom Tabellenende der Honda West Division hat sich das Team von Trainer Todd McLellan aufgemacht, Schritt für Schritt, Platz für Platz, Boden gutzumachen. Am 8. Februar, nachdem sie vier Partien in Folge keinen Punkt ergattern konnten, trennten die Kings fünf Zähler vom vierten Divisions-Rang, der sie zur Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs berechtigen würde. Es folgten vergangene Woche eine 3:4-Shootout-Niederlage und ein klares 6:2 gegen die San Jose Sharks, womit sie im Klassement mit ihrer nordkalifornischen Konkurrenz gleichzogen.
Nach fünf sieglosen Partien hintereinander, zwei hiervon mit nur einem Tor Unterschied, hatte der Sieg die Wirkung eines Befreiungsschlags. Und nebenbei kletterten sie auf Rang sechs.
"Wir sind so sehr daran gewöhnt, knappe Partien zu spielen, da hat man nicht oft die Freiheit, sich auszutoben, aber wir haben uns diese Gelegenheit heute Abend verdient. Wir sind nicht schlau geworden, wir sind nicht nett geworden, wir wurden nicht nachlässig. Wir haben auf die richtige Art und Weise weitergespielt. Die gesamte Gruppe hat sich damit belohnt", freute sich Coach McLellan über den ersten doppelten Punktgewinn im Februar.

Mit dem gehörigen Motivationsschub und neu gewonnenem Selbstvertrauen gingen die Kings an ihre Aufgabe gegen die Wild heran. Dabei spielte ihnen in die Karten, dass sich Wild-Center Nick Bjugstadt bereits nach 118 Sekunden eine Strafzeit einfing. Das daraus resultierende Überzahlspiel nutzte Jaret Anderson-Dolan zur 1:0-Führung.
Der 21-jährige Rookie entwickelt sich immer mehr zu einem Hoffnungsträger in Los Angeles. Auch beim 2:0 von Trevor Moore war der junge Center beteiligt, den die Kings beim NHL Draft 2017 an insgesamt 41. Stelle ausgewählt haben. Fünf Scorerpunkte (drei Tore, zwei Assist) sammelte Anderson-Dolan in seinen ersten fünf Saisonpartien seit dem 5. Februar. In den vergangenen zwei Partien war er jeweils an zwei Treffern der Kings beteiligt.
Dennoch drückt er auf die Euphorie-Bremse. "Wir denken, dass wir heute Abend nicht einmal eines unserer besseren Spiele hatten. Wir wollen einfach jedes Spiel, als Reihe und auch als Team besser werden, und wir wollen weiter vorankommen", so der Torschütze, der mit Moore und Carl Grundstrom eine Sturmformation bildete und auf 13:46 Minuten Eiszeit kam.
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Mit viel Engagement retteten die Kings nicht nur ihren Vorsprung über die Zeit, sondern nutzten die sich ihnen bietenden Gelegenheit, um den Sack zuzumachen, als sich die Partie dem Ende näherte. Ihre erfahrenen Recken Rechtsaußen Dustin Brown, 36, und Verteidiger Drew Doughty, 31, per Empty Netter stellten in den letzten drei Spielminuten den Endstand her. Wie Kapitän Anze Kopitar, 33, der mit einem Assist seine Punkteserie auf fünf Partien ausbaute (drei Tore, drei Assists), zählten sie bereits 2012 und 2014 zu jenen Formationen der Kings, die den Stanley Cup erobern konnten.
Jonathan Quick schlug bereits 651 Schlachten seit 2007/08 für die Kings. Den 36-Jahre alten Torhüter kann nicht mehr viel erschüttern, und einen solch erfahrenen Schlussmann in Bestform brauchen sie, um aus dem Tabellenkeller herauszufinden.

SJS@LAK: Kopitar versenkt präzise im Powerplay

Quick hielt mit 28 Saves in der Partie gegen die Wild zum ersten Mal in der laufenden Saison seinen Kasten sauber. Mit 53 Shutouts in seiner NHL-Karriere ist er bereits Rekordhalter der Kings. Und dennoch war dieses zu-Null-Spiel ein ganz besonderes, denn die Wild gehörten bis dato zu den neun Teams in der Liga gegen die Quick noch kein Shutout gelungen war. Im 31. Anlauf hat es endlich für ihn geklappt.
Respekt für seine Leistung zollten ihm nicht nur seine Teamkollegen, sondern auch Wild-Coach Dean Evason: "Quick hatte ein paar phänomenale Saves, darunter auch bei Schüssen, wo er den Puck nicht sehen konnte. Er hat sie dennoch festgehalten und sehr gut gespielt."
Der Gelobte rückte die Mannschaftsleistung in den Vordergrund. "Wir haben das Spiel wirklich stark begonnen. Im ersten Drittel hat es bei uns Klick gemacht. Wir haben den Puck reingekriegt, unser Forechecking hat gepasst und wir haben das Spiel in ihrem Drittel gestaltet", so Quick.
Ein Anfang, in Form von fünf Punkten aus drei Spielen ist gemacht, doch nun müssen die Kings nachlegen. Ihre nächsten sechs Partien bestreiten sie in der Fremde. Als erstes begeben sie sich auf die Reise nach Sunrise, wo sie am Donnerstag (9 p.m. ET; FS-A, FS-W, NHL.tv; Fr. 3:00 Uhr MEZ) und am Samstag (7 p.m. ET; FS-A PLUS, FS-W, NHL.tv; So. 1:00 Uhr MEZ) auf die Arizona Coyotes treffen.
Bis zum Monatsende folgen für die Kings noch jeweils zwei Gastauftritte bei den St. Louis Blues und in Minnesota. Festungen, die keineswegs leicht zu erstürmen sind.