Draistaitl Oilers vs Kings

Die Enttäuschung nach der 0:4-Pleite am Sonntag in Spiel 4 gegen die Los Angeles Kings war groß bei den Edmonton Oilers. Statt in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs mit einem weiteren Sieg auf fremdem Eis komfortabel mit 3:1-Siegen in Führung zu gehen, steht es in der Best-of-7-Serie nunmehr 2:2 und das Duell um den Einzug in die nächste Runde beginnt praktisch von vorne.

Nur 48 Stunden nach dem fulminanten 8:2-Erfolg am Freitag wurden die Oilers von Jonathan Quick und den Kings komplett aus dem Spiel genommen. Der erfahrene Torhüter zeigte 31 Paraden und half entscheidend mit, die Serie auszugleichen.
Nachdem sie den Gegner in den beiden vorangegangenen Spielen mit einem Torverhältnis von zusammengerechnet 14:2 klar dominierten, wollte Edmonton diesmal in der Offensive nicht wirklich etwas gelingen. Hinzu kam, dass die Kings im vierten Aufeinandertreffen deutlich entschlossener und konzentrierter aufliefen, als an den Tagen zuvor. Sie diktierten von Beginn an das Tempo.
Ein frühes Erfolgserlebnis durch Trevor Moore im ersten Drittel verschaffte Los Angeles zusätzliches Selbstvertrauen, das sich im weiteren Spielverlauf bemerkbar machte. Troy Stecher vergrößerte den Vorsprung der Hausherren vor der ersten Pause und stellte Edmonton dadurch vor noch größere Probleme.

EDM@LAK, Sp4: Quick holt miz 31 Saves Shutout

Im Mittelabschnitt kamen die Oilers zwar besser in Schwung, konnten aber Kings-Torhüter Quick nicht überwinden. Das gipfelte in zwei spektakulären Paraden des Goalies gegen Ende des Drittels. In der Schlussphase band Carl Grundstrom den Sack für die Kings mit einem Doppelpack endgültig zu.
Quick, der bei der Niederlage am Freitag vorzeitig aus dem Spiel genommen wurde, nachdem er in der Anfangsphase vier Tore bei 17 Schüssen zugelassen hatte, feierte seinen zehnten Shutout in den Stanley Cup Playoffs.
Oilers-Angreifer Ryan Nugent-Hopkins versuchte sich nach dem Spiel in konstruktiver Manöverkritik. "Sie kamen entschlossen raus und wir wussten, dass sie auf die vergangene Niederlage reagieren würden. Wir haben es ihnen leider zu leicht gemacht, vor unser Tor zu kommen. Es ist schwer, gegen so eine Mannschaft zurückzukommen, wenn man erst einmal hinten liegt. Wir müssen daraus lernen und in Spiel 5 zu Hause zeigen, dass wir es besser können", erläuterte er.
Die Tatsache, dass die Serie jetzt wieder bei null beginnt, spielt für Nugent-Hopkins nur eine untergeordnete Rolle: "Das sollte für uns nichts ändern. Wir wissen, dass wir hier einen Kampf haben. Wir wissen, dass das da drüben ein gutes Team steht. In dieser Liga gibt es keine Mannschaft, die sich einfach überrollen lässt. Jeder ist aus einem bestimmten Grund hier, und es wird nur darauf ankommen, wer es mehr will und einen Weg findet."
Edmontons Trainer Jay Woodcroft gab sich nach dem Rückschlag in der Crypto.com Arena ebenfalls selbstkritisch. "Wir haben nicht annähernd so angefangen, wie wir es hätten tun müssen", meinte er. "Wir wussten, dass sie uns unter Druck setzen würden, und haben trotzdem nicht so darauf reagiert, wie wir es wollten. Dann sind wir auch noch in Rückstand geraten, was die Sache weiter verkompliziert hat."
Der Coach war jedoch darum bemüht, das Spiel abzuhaken. "Heute haben wir ein Spiel verloren. Das ist eine verpasste Chance gewesen. Wir werden aber unsere Arbeit machen und uns konzentriert auf Spiel 5 vorbereiten."

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Darnell Nurse wollte sich von dem misslungenen Abend ebenso wenig ins Grübeln bringen lassen: "Hätten wir besser angefangen, wären wir vielleicht in einer besseren Position gewesen. Quick ist ein guter Torwart. Es war klar, dass er solch eine Niederlage wie in Spiel 3 gut verarbeiten und mit einer solchen Leitung wie heute zurückkommen kann. Das hat mich nicht überrascht. Uns wirft das aber auch nicht um."
Wenn Edmonton am Dienstag (10 p.m. ET; NHL.tv; Mi. 4 Uhr MESZ) in Spiel 5 vor eigenem Publikum im Rogers Place gewinnen will, muss das Team in der Offensive wieder die Durchschlagskraft entwickeln, die es in dieser Saison schon so häufig gezeigt hat. Es müssen ja nicht gleich wieder so torreiche 60 Minuten werden, wie in Spiel 2 (6:0) und Spiel 3 (8:2). Siegen kann man auch mit einem Tor Unterschied.