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BOCA RATON, Fla. -- Ken Holland weiß, wer seine Stimme für die Hart Trophy bekommen würde: Edmonton Oilers Center Leon Draisaitl und Connor McDavid.

"Co-Sieger", sagte der Oilers General Manager mit einem Lachen beim NHL GM Meeting hier in dieser Woche.
Wenn es nur so einfach wäre.
Draisaitl führt die NHL mit 108 Punkten (43 Tore, 65 Assists) an. McDavid ist Zweiter mit 95 Punkten (32 Tore, 63 Assists).
Ein Spieler gewinnt die Hart. Wie beim Ted Lindsay Award, den der außergewöhnlichste Spieler, gewählt von der NHL-Spielergewerkschaft, erhält, geht die Hart an den wertvollsten Spieler für sein Team gewählt von der Professional Hockey Writers' Association.

EDM@NSH: Draisaitl mit vier Toren zum Sieg

Kann ein Spieler der wertvollste für sein Team sein, wenn der andere führende Scorer in der Liga auch in seinem Team ist? Spielt es eine Rolle? Sollte es eine Rolle spielen?
Es ist eine komfortable Debatte, die die Oilers führen, nachdem sie Zweiter in der Pacific Division sind und die Chance besitzen, zum zweiten Mal in 14 Spielzeiten die Stanley Cup Playoffs zu erreichen. Sie spielen am Donnerstag (Fr. 2.30 Uhr MEZ; NHL.tv) im United Center gegen die Chicago Blackhawks.
"Sie sind beide großartige Spieler", sagte Holland. "Sie spielen beide eine großartige Saison. Jeden Abend sind sie natürlich die beiden Jungs, die den größten Einfluss in unserem Team haben, weil sie einen großen Faktor besitzen, uns Offensive zu liefern."
"Aber am Ende des Tages ist man ein Team und ich denke, das was (Trainer) Dave Tippett gemacht hat ist, dass jeder ein kleines Stück vom Kuchen bekommt, als Ergebnis davon, erfolgreich zu sein und jeder fühlt sich gut dabei."
Was für die Oilers in dieser Saison besonders wertvoll erscheint ist, dass Draisaitl und McDavid unabhängig voneinander Einfluss nehmen.
Sie spielten im Vorjahr die meiste Zeit zusammen, als McDavid 116 Punkte (41 Tore, 75 Assists) als Zweiter in der NHL verbuchte und Draisaitl 105 Punkte (50 Tore, 55 Assists) als Vierter in der Liga erreichte. McDavid, der die Hart in der Saison 2016/17 gewann, war ein Finalist für die Trophäe, obwohl die Oilers die Playoffs verpassten. Draisaitl erhielt keine einzige Stimme, weder für den ersten, zweiten, dritten, vierten oder gar fünften Platz.

WPG@EDM: Draisaitl auf McDavids Vorlage im Powerplay

Sie begannen auch zusammen diese Saison. Aber dann beriefen die Oilers am 29. Dezember Stürmer Kailer Yamamoto von Bakersfield aus der American Hockey League in die NHL und Tippett platzierte Draisaitl zwischen Yamamoto und Ryan Nugent-Hopkins.

"Ich wusste, Dave Tippett sprach im Verlauf der Saison auf regelmäßiger Basis mit Connor und mit Leon über seine Vision für das Team", erzählte Holland. "Sie müssen sich natürlich einbringen. Wir sprechen über zwei Spieler, die im letzten Jahr zusammengespielt haben und wir versuchen einen ähnlichen Erfolg für beide zu erreichen, wenn sie nicht zusammenspielen."
Seit dem 31. Dezember, als Yamamoto sein erstes NHL-Spiel in der Saison absolvierte, kamen die Oilers auf eine 16-6-4 Bilanz.
Draisaitl verbuchte 47 Punkte (21 Tore, 26 Assists) in diesen 26 Spielen, inklusive 29 Punkte (elf Tore, 18 Assists) bei gleicher Mannschaftsstärke. McDavid erreichte 32 Punkte (zehn Tore, 22 Assists) in 20 Spielen, inklusive 17 Punkte (acht Tore, neun Assists) bei gleicher Mannschaftsstärke.
In sechs Spielen, die McDavid wegen einer Muskelverletzung verpasste, schaffte Draisaitl zwölf Punkte (vier Tore, acht Assists).
"Es macht uns zu einem wesentlich besseren Team", sagte Holland. "Natürlich, indem wir zwei Reihen haben, macht es das für den Gegner schwieriger und natürlich ist es schwer über 80 Spiele nur auf eine Reihe zu setzen, um jeden Abend die Offensive zu produzieren und konstant zu gewinnen."
Am Ende der regulären Saison müssen die Wahlberechtigten für die Hart die Kriterien für die Trophäe interpretieren und den Wert von Draisaitl und McDavid für die Oilers einzeln und nicht gemeinsam bewerten.

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Zum jetzigen Zeitpunkt hat Draisaitl 13 Punkte mehr als jeder andere in der NHL, aber wie erwähnt der nächstbeste Scorer ist McDavid, sein Teamkollege. Kein anderer im Kader der Oilers hat mehr als 58 Punkte. Edmonton ist Elfter in der NHL bei der Punktequote (0,597).
Verglichen mit zum Beispiel Colorado Avalanche Center Nathan MacKinnon: Er kommt auf 88 Punkte (34 Tore, 54 Assists). Das ist zwar deutlich hinter Draisaitl und McDavid und nur Fünfter in der NHL, doch kein anderer im Kader der Avalanche hat mehr als 47 Punkte. Colorado ist Zweiter in der Central Division und Dritter in der NHL bei der Punktequote (0,667).
Macht das MacKinnon zum wertvollsten Spieler seines Teams? Gibt es einen besseren Kandidaten? Oder ist das ein besonderer Umstand?
Das letzte Mal, dass Teamkollegen Finalisten für die Hart waren, war in 2000/01, als Colorado Avalanche Center Joe Sakic sie, gefolgt von Mario Lemieux und Jaromir Jagr von den Pittsburgh Penguins, gewann. Jagr führte die NHL mit 121 Punkten (52 Tore, 69 Assists) an. Lemieux erreichte 76 Punkte (35 Tore, 41 Assists) in 43 Spielen, nachdem er aus dem Ruhestand zurückkehrte und den Penguins half, die Playoffs zu erreichen.
Draisaitl ist auf dem Weg zu 133 Punkten, die die meisten in der NHL seit 1995/96 wären, als Lemieux die Liga mit 161 Punkten (69 Tore, 92 Assists) anführte, Jagr Zweiter mit 149 Punkten (62 Tore, 87 Assists) wurde und die Penguins die Northeast Division gewannen. Lemieux gewann die Hart. Jagr wurde bei der Abstimmung Vierter.
"Ich bin froh, dass ich nicht abstimmen muss", erklärte Holland.
Doch er ist auch darüber froh, zwei Spieler zu haben, für die man stimmen kann.