phi global series

Die Philadelphia Flyers mussten am Montag bei der Global Series Challenge 2019 in der Vaudoise Arena gegen den Lausanne HC eine 3:4-Niederlage hinnehmen. Yannick Herren, Cory Emmerton, Joel Genazzi und Joel Verminen trafen für die Gastgeber.

Lausanne, das noch am Freitag in der Liga mit 1:7 gegen den HC Davos verloren hatte, erwischte einen Start nach Maß und stellte mit drei Toren im ersten Spielabschnitt die Weichen früh in Richtung Sieg.
Bereits nach fünf Minuten klingelte es zum ersten Mal in Philadelphias Kasten. Flyers-Goalie Carter Hart konnte einen Schuss aus zentraler Position nur nach vorne abprallen lassen. Dort stand Herren zum Nachfassen bereit und setzte einen Schlenzer halbhoch in die Maschen.
"Es war ein Rebound vor dem Tor und ich war alleine", beschrieb Torschütze Herren die Situation. "Ich probiere immer, diese Scheiben reinzumachen und das ist mir heute recht gut gelungen."
Auch in den folgenden Minuten war der LHC am Drücker. Weil Kevin Hayes wegen eines Stockschlags in die Kühlbox musste, bekamen die Gastgeber die Möglichkeit, im Powerplay zu erhöhen. Lausanne blieb gegen das aggressiv agierende Unterzahlspiel der Flyers ruhig. Nach einem No-Look-Pass von Christoph Bertschy quer durch die Angriffszone bugsierte der freistehende Emmerton den Puck in das Flyers-Gehäuse - 2:0.
"Sie haben davon profitiert, dass unser Penalty-Killing nicht das beste war", analysierte Sean Couturier. "Das hat uns wohl das Spiel gekostet."
Noch bevor die Teams den ersten Kabinengang antraten, erhöhte Genazzi nach Bullygewinn auf 3:0 für die Gastgeber.
"Das erste Drittel war offensichtlich nicht besonders gut von unserer Seite", resümierte Claude Giroux. "Lausanne dagegen hat eine richtig starke Mannschaftsleistung abgerufen."
Knapp vier Minuten nach Wiederanpfiff stellte Vermin in Überzahl auf 4:0. Genug für Flyers-Keeper Carter Hart (4 Gegentore aus 10 Schüssen), der einen rabenschwarzen Tag erlebte und durch Routinier Brian Elliott ersetzt wurde.
Wer dachte, dass die Messe gelesen war, täuschte sich allerdings gewaltig. Die Flyers bekamen ab der Mitte des zweiten Spielabschnitts immer mehr Zugriff auf die Partie. Sie erhöhten ihre Angriffsbemühungen und kamen in der 26. Minute durch Giroux zum Anschlusstreffer.
"Am Anfang wussten wir nicht, wie uns geschieht", erklärte Jakub Voracek. "Wir wussten nicht, wie wir gegen sie spielen sollten. Sie haben es gut gemacht, uns in die Falle laufen lassen. Es dauerte ein wenig, bis wir uns darauf eingestellt hatten. Wie so ziemlich jedes europäische Team standen sie mit vier Mann an der blauen Linie. Zunächst spielten wir die Pucks nur tief, weshalb wir nicht genug Chancen kreieren konnten. Später kamen wir mit etwas mehr Geschwindigkeit. Das hat uns geholfen."
Kapitän Giroux war es auch, der in der 44. Minute einen Penalty zugesprochen bekam, nachdem er im Alleingang unfair gestoppt wurde. Luca Boltshauser, der in der 33. Minute für Tobias Stephan in das Tor von Lausanne rückte, behielt jedoch die Oberhand gegen den Flyers-Stürmer. Die Freude über die vereitelte Chance hielt jedoch nicht lange. In der 46. Minute verkürzte Stürmer Connor Bunnaman auf 2:4 für die Flyers.
In der Folgezeit drückte Philadelphia das Gaspedal noch weiter durch und schnürte die sich tapfer wehrenden Hausherren im eigenen Drittel ein. Lausanne kam kaum noch zu Entlastung.
Früh verließ Elliott seinen Kasten zugunsten eines weiteren Stürmers. Daraufhin verkürzte zwar Couturier in der 57. Spielminute auf 3:4 für die Flyers, doch Lausanne, das sichtlich am Ende seiner Kräfte war, brachte den knappen Vorsprung jedoch über die Zeit.
Nach Meinung von Flyers-Coach Alain Vigneault sahen die über 9.600 Fans in der Arena einen verdienten Sieger: "Natürlich muss man Lausanne Respekt zollen", sagte er. "Das Team hat hart gespielt und war vom Start weg bereit."
Für die Flyers war das Spiel gegen den Lausanne HC der letzte Test vor dem Saisonstart. Nach einem weiteren Tag in der Schweiz reisen sie nach Prag, wo sie am Freitag in der O2 Arena gegen die Chicago Blackhawks in die NHL-Spielzeit 2019/20 starten werden.