VGK@MIN: Fiala verwertet den Rebound

Es war das erste Spiel der Minnesota Wild, nachdem sie ihren Stürmer Jason Zucker am Montag in einem Trade an die Pittsburgh Penguins abgegeben hatten. Der 28-jährige US-Amerikaner hatte immerhin in 45 Spielen zwölf Tore und 13 Assists zu 29 Punkten zum Erfolg der Wild beigetragen. Er war damit der sechstbeste Scorer der Mannschaft.

War der Trade etwa schon ein erster Schritt zum Ausverkauf, weil die Teilnahme an den Stanley Cup Playoffs abgehakt wird? Keineswegs, zumindest offiziell nicht und die Wild hätten auch gar keinen Grund dazu, denn der Rückstand auf die Wildcard-Plätze betrug bei 27 ausstehenden Spielen gerade einmal sechs Punkte und die Konkurrenz hat nur noch weniger Spiele zur Verfügung.
Die Situation hat sich weiter verbessert, nachdem am Dienstag ein direkter Konkurrent, die Vegas Golden Knights, im Xcel Energy Center mit 4:0 besiegt wurden und Minnesota bis auf vier Punkte sowohl an die Golden Knights auf dem ersten Wildcard-Platz, als auch die Arizona Coyotes auf dem zweiten herangerückt sind. Zusätzlich hat Arizona schon drei und Vegas zwei Partien mehr absolviert. Es war der siebte Sieg der Wild in den jüngsten zehn Partien (7-3-0).
Beim Heimsieg standen vor allem zwei Spieler im Fokus. Einerseits Torhüter Alex Stalock, der mit 26 Saves einen Shutout feierte und Stürmer Kevin Fiala, der ein Tor und zwei Assists verbuchte und damit zurecht zum First Star des Spiels wurde.

fiala_mw

"Wir müssen uns beweisen, dass wir es wollen und heute war der Einsatz da, zu beweisen, dass wir ein Klub sind", betonte Stalock. "Das war ein gutes Team, gegen das wir gewonnen haben."
Auch Fiala hob den guten Teamgeist hervor, der bei den Wild mittlerweile vorherrscht. "Ich finde, dass wir dieses Jahr eine größere Familie sind, enger aneinander und uns besser gegenseitig mögen", erzählte der Schweizer. "Es macht mehr Spaß in dieser Saison zur Eisfläche zu kommen."
Dass sich Fiala derzeit wohl fühlt, das sieht man an seinen Leistungen. Durch seine drei Punkte gegen Vegas baute er seine Punkteserie auf fünf Spiele aus. In dieser Spanne markierte er fünf Tore und fünf Assists und trägt damit wesentlich dazu bei, dass die Wild weiter von einem Einzug in die Playoffs träumen dürfen.
"Ich bin sehr zufrieden", äußerte sich der Stürmer zu seiner Situation in Minnesota. "Es geht voran für das Team. Es fehlen nur ein paar Punkte zu den Playoff-Plätzen. Ich bin glücklich, wie es gerade läuft."
Fiala macht das Beste aus der Möglichkeit in der Top-Reihe der Wild spielen zu dürfen. Lob erhält er auch von Kapitän Zach Parise, der mit ihm zusammenspielt und der ihm den Treffer zum 3:0 in der 30. Minute auflegte. Es war Parises 400. Assist in der NHL. Er ist der 34. aktive und achte in Minnesota geborene NHL-Spieler, der diese Marke erreichte.

COL@MIN: Fiala zeigt Geduld für schönes PP-Tor

"Fiala hat gerade das richtige Gefühl", schwärmte Parise. "Er geht ab. Ich denke, dass wir eine gute Chemie in diesem Jahr gefunden haben, wenn wir zusammenspielen. Wir können uns lange in der gegnerischen Zone festsetzen, Gegenzüge fahren oder im Powerplay aufspielen. Es macht Spaß."
Die Spieler haben den Trade von Zucker schnell abgehakt. "Das ist Business", meinte Fiala, der im vergangenen Jahr an der Trading Deadline von den Nashville Predators nach Minnesota transferiert wurde. "Wir haben Jason hier geliebt. Er ist ein sehr guter Spieler. Aber auf der anderen Seite müssen wir jetzt auf uns schauen. Wir haben mit Alex Galchenyuk einen neuen sehr guten Spieler dazubekommen. Das Leben geht weiter."
Fiala weiß also bestens, dass es nach einem Wechsel weitergehen muss. Fast ein Jahr seit seiner Ankunft, scheint es ihm zunehmend besser zu gehen. "Mein Selbstvertrauen ist hoch", macht Fiala klar. "Ich probiere, all die Kleinigkeiten zu machen, jeden Tag hart zu arbeiten, nicht nachzulassen."
Doch wie sieht er die Chancen, dass die Wild am Ende in den Playoffs vertreten sein werden? "Wir arbeiten daran", verdeutlichte Fiala. "Es wird langsam gehen. Es ist sehr eng. Mal schauen, wenn wir so weitermachen, haben wir eine gute Chance. Die Niederlage gegen Colorado (Anm.: 2:3 am Sonntag) hat weh getan. Aber heute war schon ein neuer Tag. Wir müssen solche Sachen vergessen."
Christian Treptow hat zu diesem Bericht beigetragen