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Kanada und Russland stehen im Finale der IIHF WM

von Bernd Roesch

Kanada - Tschechien 2-0 (1-0/1-0/0-0)

Unterstützt vom Großteil der 17.000 Zuschauer in der O2 Arena von Prag, wollte die tschechische Auswahl gegen die Turnierüberflieger aus Kanada für eine Sensation sorgen und in das Endspiel einziehen. Nach 60 Minuten kamen die Tschechen zu der Erkenntnis, dass das noch ungeschlagene Team von Todd McLellan in einer anderen Liga spielt und sich auch keinen Patzer leistet. Zu Beginn des ersten Drittels lieferten sich die Kontrahenten einen offenen Schlagabtausch mit Torchancen auf beiden Seiten. Angepeitscht von ihren frenetischen Fans suchten die Gastgeber ihr Heil nach vorne. Eine riskante Taktik gegen ein Team Canada, das über einen individuell besseren Kader verfügt. Eine wunderschönes Kombinationsspiel über Sidney Crosby und Jordan Eberle schloss Taylor Hall(9.) unhaltbar für den tschechischen Schlussmann Ondrej Pavelec zur 1-0 Führung ab.

Für den 23-jährigen Stürmer der Edmonton Oilers war es bereits der 14. Scorerpunkt bei dieser Weltmeisterschaft. Sollten die Hausherren einmal gefährlich vor dem Tor der Kanadier auftauchen können, dann war deren Torwart Mike Smith zur Stelle, und so gingen die Kanadier mit einem zwar knappen, aber letztendlich verdienten Vorsprung in die Kabine zur ersten Pause. Den zweiten Durchgang dominierten die Nordamerikaner. Sie nahmen Pavelec weiterhin unter Dauerbeschuss. Nach einer knappen halben Stunde zappelte der Puck erneut hinter dem tschechischen Torwart im Netz. Jason Spezza(30.) hatte nach einer schönen Einzelleistung die Scheibe durch die Beine von Verteidiger Jakub Krejcik und Pavelec geschoben. Auch anschließend kontrollierte das kanadische Nationalteam das Spiel. Es sollte jedoch nicht zu einem weiteren Treffer reichen, so dass auch für Spannung im Schlussdrittel gesorgt war. In diesem zogen sich die Kanadier weiter zurück, agierten defensiver und waren hauptsächlich darauf bedacht ihren Vorsprung über die Zeit zu retten. Die Tschechen bekamen mehr Spielanteile, fanden aber nur selten ein Durchkommen gegen die kompakt stehenden Nordamerikaner. Auch, weil Jaromir Jagr in dieser Partie keinerlei Offensivakzente setzen konnte. Zudem hatten die Tschechen in der Schlussphase des Mitteldrittels nicht die Schiedsrichter auf ihrer Seite: Es standen noch knapp 1 1/2 Minuten auf der Uhr, als Jordan mit einem Schuss von der blauen Linie Smith bezwang, der Treffer wegen vermeintlichem Torraumabseits von Petr Koukal jedoch keine Anerkennung fand. Somit steht Zum ersten Mal seit 2009 das Mutterland des Eishockeys wieder in einem WM-Finale.

USA - Russland 0-4 (0-0/0-0/0-4)

Mit ihrem gestern aus Washington angereisten Superstar Alex Ovechkin im Kader trat der amtierende Weltmeister Russland gegen das jüngste Team in diesem Turnier, die USA, an. Schon in der Vorrunde hatten es beide Mannschaften miteinander zu tun gehabt. Diese Partie hatten die Nordamerikaner mit 4-2 gewonnen. Dennoch galt die Sbornaja, bei der noch 16 Spieler aus der Weltmeistermannschaft vom Vorjahr am Start waren, gegen die US-Auswahl als Favorit. Die US-Boys erwiesen sich aber als unangenehmer Gegner, der immer wieder den Russen ihre größte Schwäche aufzeigen konnte: Ihr Defensivverhalten. Profitieren konnte Team USA davon nicht, aber auch die geballte Offensivpower der Russen hatte Ladehemmung. Ohne Tore fehlt die Würze? Nein, nicht in diesem gesalzenen Halbfinale mit hartgeführten Zweikämpfen, schnell vorgetragenen Kontern und guten Einschussmöglichkeiten auf beiden Seiten. Die beiden Schlussleute Sergei Bobrovsky und Connor Hellebuyck waren immer wieder gefordert.

Im ersten Drittel hatten die Russen zwar mehr Puckbesitz, die US-Amerikaner setzten aber immer wieder Nadelstiche, bei denen mit Ausnahme von Bobrovsky die russische Hintermannschaft keinen sattelfesten Eindruck machte. Das Mitteldrittel begannen die US-Amerikaner mit einem Mann mehr auf dem Eis, Profit konnten sie aus dieser nummerischen Überlegenheit nicht ziehen. Auch anschließend waren sie das aktivere Team in einem Spiel, bei dem um jeden Millimeter auf dem Eis gekämpft wurde. Durch ihre mannschaftliche Geschlossenheit boten sie den Russen, mit den besseren Einzelspielern im Kader, Paroli und setzten immer wieder Nadelstiche. Was ihnen jedoch trotz bester Einschussmöglichkeiten nicht gelingen wollte, war ein Treffer und so ging es auch in die zweite Drittelpause mit einem 0-0 Remis. Im dritten Drittel musste die junge amerikanische Mannschaft schließlich ihrem hohen, kräfteraubenden Tempo Tribut zollen. Knapp sieben Minuten waren gespielt, als Sergei Mozyakin(48.) das Spielgerät an Hellebuyck vorbei ins rechte obere Toreck schweißte. Mit diesem Treffer war der Widerstand des US-Teams gebrochen: Alexander Ovechkin(51.), Vadim Shipachyov(56.) und Evgeni Malkin(59.en) mit einem Empty Netter schraubten die Führung auf 4-0 hoch. Die Sbornaja bewahrt sich damit die Chance am Sonntagabend gegen Team Canada seinen Titel zu verteidigen.

Endspiel: Kanada – Russland, Sonntag, 20:45 Uhr MESZ

Spiel um Bronze: USA – Tschechien, Sonntag, 16:15 Uhr MESZ

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