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Seit zwei Jahren ist der lange Rauschebart sein Markenzeichen. Joe Thornton von den San Jose Sharks liefert sich in dieser Beziehung einen Wettstreit mit seinem Mannschaftskollegen Verteidiger Brent Burns, und die beiden scheinen es auszukosten, dass sie deswegen schon häufiger im Fokus standen.

Der Aberglaube, dass man in den Playoffs verliert, wer sich rasiert, wird von Burns und Thornton widerlegt, denn weder in den Stanley Cup Playoffs 2016 half es, als die Sharks erst im Finale an den Pittsburgh Penguins scheiterten, noch im Jahr 2017, als in der ersten Runde gegen die Edmonton Oilers Endstation war.
Während der 32-jährige Burns in punkto Bart noch mit dem 38-jährigen Thornton mithalten kann, so ist er in einer anderen Beziehung unterlegen. Die Nummer 19 der Sharks seines Zeichens Center, setzte am Mittwoch einen neuen Meilenstein, indem er den 1400. Punkt seiner NHL-Karriere verbuchte und auf den 20. Platz der ewigen Bestenliste vordrang. Er ließ keinen Geringeren hinter sich als den Finnen Jari Kurri und es fehlen ihm nur neun Zähler auf Dale Hawerchuk, der den 19. Platz innehat. Große Namen, die allen etwas sagen, die sich schon länger mit der NHL beschäftigen.

"Ich denke, wenn man es aus der Perspektive betrachtet, welche 20 Namen, zusammen mit seinem darauf stehen, dann bekommt man große Augen und es ist wirklich beeindruckend", sagte Sharks Trainer Peter DeBoer zu der Leistung seines Stars. "Es gibt nicht viele Worte dafür. All jene, die nicht einschätzen können, welche Leistung er vollbracht hat, müssen nur auf diese Liste schauen. Da wird die Luft schon dünn."
"Jumbo Joe", wie Thornton aufgrund seiner Größe von fast zwei Metern liebevoll genannt wird, spielt bereits seit dem 30. November 2005, also seit fast zwölf Jahren in San Jose. Er wurde damals in einem Trade von den Boston Bruins geholt, der in die andere Richtung einen deutschen Stürmer, namens Marco Sturm, zu den Bruins transferierte.
Gleich in dieser Saison gewann der kanadische Hüne mit 125 Punkten sowohl die Art Ross Trophy für den punktbesten Akteur, als auch die Hart Memorial Trophy für den wertvollsten Spieler der regulären Saison. Vor ihm wurde noch kein Spieler, der in derselben Saison getradet wurde, mit diesen Auszeichnungen geehrt.
Zuvor hatte Thornton bereits etwas mehr als sieben Jahre bei den Bruins verbracht, die ihn beim NHL Draft 1997 an Nummer 1 gezogen hatten. Von 2002 bis 2005 hatte er bei ihnen das Kapitänsamt inne. Durch seine körperbetonte Spielweise war er natürlich auch für die eine oder andere Strafzeit gut und so wurde er in der Saison 2002/03, nach Bobby Orr und Ken Hodge, der dritte Bruins-Spieler, der in einer Saison sowohl 100 Punkte, als auch 100 Strafminuten sammelte.

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Thornton war schon immer ein ausgezeichneter Spielmacher und durch seine körperliche Ausstattung nur schwer vom Puck zu trennen. Das führt dazu, dass er eher ein Vorbereiter als ein Torjäger ist, was seine Zahlen von "nur" 386 Toren und sagenhaften 1.014 Vorlagen verdeutlichen.
In der Saison 2006/07 wurde er der dritte NHL-Spieler der Geschichte, der in zwei aufeinander folgenden Spielzeiten jeweils 90 Assists sammeln konnte. Nachdem seine 67 Vorlagen in der nächsten Saison ebenfalls von Niemandem überboten werden konnten, wurde er außerdem der dritte Spieler, der drei Jahre in Serie die Assist-Wertung gewann.
Seitdem ist er auf der Jagd nach Meilensteinen. Einen weiteren konnte er am Mittwoch erreichen. Zu einer ganz großen Karriere fehlt Thornton jedoch noch der Gewinn des Stanley Cups. Er wäre nicht der Erste, der dieses Ziel noch am Abend seiner Laufbahn erreichen würde. Zu gönnen wäre es ihm und verdient hätte er es auch.