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Jack Eichel wurde am Donnerstag von den Buffalo Sabres an die Vegas Golden Knights getradet.

Die Sabres erhielten im Gegenzug die Stürmer Peyton Krebs und Alex Tuch, einen Erstrunden-Pick für den NHL-Draft 2022 oder 2023 und einen Zweitrunden-Pick für den NHL-Draft 2023 oder 2024. Der 24-jährige Center hatte im Oktober 2017 einen Vertrag über acht Jahre und 80 Millionen US-Dollar unterzeichnet. Dieser hat noch fünf Jahre Gültigkeit.
Rund um Eichel gab es in den vergangenen Wochen viele Trade-Gerüchte. Dies lag zum Teil an den Meinungsverschiedenheiten. Team und Spieler waren unterschiedlicher Ansicht, wie die Behandlung eines Bandscheibenvorfalls am Nacken handzuhaben ist. Der Grund: Eichel hatte Interesse an einer künstlichen Bandscheibe. Diese sagte den Sabres allerdings nicht zu, weil die Ärzte des Teams Zweifel angemeldet hatten. Nie zuvor ist solch eine Operation bei einem NHL-Spieler durchgeführt worden.
Wegen dieser Verletzung verpasste Eichel vergangene Saison 33 Spiele. Am 23. September wurde ihm das Kapitänsamt aberkannt, nachdem er zu Beginn des Trainingslagers auf die Verletztenliste gesetzt wurde. "Ich bin ein bisschen verärgert über die Art und Weise, wie die Dinge gehandhabt wurden, seit ich verletzt bin", sagte Eichel am 10. Mai, zwei Tage nach dem Saisonabschluss der Sabres. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass die Dinge seit meiner Verletzung reibungslos verlaufen sind. Es fand gewisser Weise eine Spaltung zwischen der Organisation und mir statt. Das war manchmal hart."

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Doch der Blick von Eichel richtete sich bereits damals nach vorne: "Im Moment ist es das Wichtigste für mich, dass ich gesund werde und einen Weg finde, im nächsten Jahr Eishockey zu spielen, wo immer das auch sein mag." Kevyn Adams, General Manager von den Sabres, räumte zu Beginn des Camps ein, dass Eichel operiert werden muss, merkte allerdings an, dass die Seiten sich immer noch nicht einig waren, wie das Verfahren aussehen solle. Wie Adams erklärte, lehnte Eichel eine Fusion ab. Die Sabres wiederum wollten nicht, dass die Bandscheibe künstlich ersetzt wird.
"An diesem Punkt ist Jack nicht bereit, mit dem fortzufahren, was unsere Ärzte als Fusionsoperation vorschlagen", sagte Adams. "Also werden wir weiter an Lösungen arbeiten. Was ich Ihnen sagen kann, ist, dass wir unseren Ärzten absolutes Vertrauen schenken. Sie sind die medizinischen Experten. Sie sind seit dem ersten Tage konsequent. In erster Linie geht es ihnen um die Gesundheit von Jack als Mensch, nicht als Hockeyspieler. Erst in zweiter Linie geht es darum, wie wir ohne Operation durch diesen Prozess kommen, sodass er bald wieder Eishockey spielen kann." Und weiter: "Jack ist einer der besten Spieler der Welt. Und deshalb wollen wir auch alle, dass er gesund ist, wenn er spielt. Wir werden also weiterhin jede Möglichkeit prüfen, wie wir das hinbekommen."
Den weiteren Behandlungsverlauf muss Eichel nun mit seinem neuen Arbeitgeber abstimmen. Hier gab es offenbar eine schnelle Einigung. Kelly McCrimmon, der General Manager der Golden Knights, erklärte, dass der Stürmer seine Bandscheibe ersetzen lässt. Wann er danach wieder spielfähig sein wird, ließe sich allerdings kaum voraussehen: "Es ist wirklich schwierig, einen Zeitpunkt zu nennen, weil eine solche Operation in diesem Sport noch nie durchgeführt wurde. Vielleicht dauert es drei bis vier Monate, vielleicht vier bis fünf. Wir wissen es wirklich nicht."
Jack Eichel wurde im Jahre 2015 an Position 2 von den Buffalo Sabres gedraftet. Gleich bei seinem ersten NHL-Spiel am 8. Oktober 2015 gelang ihm ein Tor. Dadurch wurde er zum jüngsten Torschützen der Franchise-Geschichte. Eichel absolvierte 375 Spiele für die Sabres und verbuchte 139 Tore sowie 216 Assists.
Die Sabres (5-3-1) haben nach einem 5:1-Start zwei Mal in Folge verloren und spielen am Donnerstag (10:00 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 3:00 Uhr MEZ) bei den Seattle Kraken.
Der in den Trade eingebundene Tuch kam in dieser Saison noch nicht zum Einsatz, nachdem der 25-Jährige im Juli eine Schulteroperation hatte und voraussichtlich sechs Monate brauchen würde, um sich zu erholen. Der Erstrunden-Pick (Nr. 18) der Minnesota Wild des NHL Draft 2014 hat in 255 Saisonspielen für die Wild und später für die Golden Knights 139 Scorer-Punkte (61 Tore, 78 Assists) verbucht. Hinzu kommen 33 Punkte (19 Tore, 14 Assists) in 66 Playoff-Spielen.
Krebs ist in dieser Saison nach neun Spielen noch ohne Scorer-Punkt. Die Nummer 17 des NHL Draft 2019 spielte in den letzten drei Spielzeiten für Vegas, außerdem für Henderson in der American Hockey League und Winnipeg in der Western Hockey League. Der 20-Jährige erzielte in der vergangenen Saison in 24 Spielen in der WHL 43 Punkte (13 Tore, 30 Assists).
Die Golden Knights (4-5-0) setzen am Donnerstag (7:00 p.m ET; NHL.tv; Fr. 0:00 Uhr MEZ) ihren aus vier Spielen bestehenden Roadtrip bei den Ottawa Senators fort. Sie werden von Center Chandler Stephenson mit neun Scorer-Punkten angeführt und müssen ohne die verletzten Stürmer William Karlsson (Fußbruch), Mark Stone (Unterkörper), Max Pacioretty (Unterkörper), Nolan Patrick (Oberkörper), Mattias Janmark (Oberkörper) und Verteidiger Zach Whitecloud (Oberkörper) antreten.