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Ist Calgary schon reif für mehr Erfolg?

von Aaron Vickers

NHL.com bietet im August detaillierte Analysen aller 30 Teams. Heute die größten Gründe für Optimismus und die größten Fragezeichen bei den Calgary Flames:

Nachdem man zunächst große Hoffnungen hatte, dass der Wiederaufbau bei den Calgary Flames kurz gehalten werden könnte, konnte die Organisation der hohen Erwartungen in der letzten Saison dann doch noch nicht standhalten, und man verpasste die Stanley Cup Playoffs erneut, nachdem man im Jahr zuvor bereits wieder in die zweite Runde der Western Conference Playoffs einziehen konnte.

Nach einigen Veränderungen in diesem Sommer wachsen aktuell allerdings nun wieder die Hoffnungen, dass man nun rasch wieder zurück in die Spur finden könnte.

"Wenn ich an die Mischung aus dazugewonnenen Spielern mit viel Erfahrung und unseren jungen Talenten denke, dann bin ich sehr erwartungsfroh.", sagt auch Flames-Coach Glen Gulutzan, der seinen Job am 17. Juni antrat, nachdem Bob Hartley im Mai entlassen wurde. „Das ist unser größter Trumpf. Das verleiht mir viel Optimismus. Das kommt mir sofort in den Kopf. Die Mischung aus Erfahrung und Jugend muss passen. Darauf haben wir Wert gelegt."

Vier Gründe für Optimismus vor der Saison:

1. Ein neuer Übungsleiter hinter der Bank

Nachdem die Flames letztendlich zehn Zähler hinter einem Platz landeten, welcher sie zur zweiten Playoff-Teilnahme in Serie berechtigt hätte, ersetzte General Manager Brad Treveling Bob Hartley, welcher die Jack Adams Trophäe in 2014-15 gewonnen hatte, durch Gulutzan. Mit Hartley beendeten die Flames die Saison mit 35-40-7. Sie belegten den letzten Platz in der Liga in Sachen Unterzahlspiel (75,5 Prozent) und auf Rang 22 beim Überzahlspiel (17,0 Prozent).

"Die größte Angriffsfläche boten bei uns die Special-Teams", befand dann auch Gulutzan. „Das ist ein Bereich wo wir das das Unterzahlspiel umgestalten müssen, und auch auf das Powerplay einen intensiven Blick werfen sollten. Man kann in dieser Liga einfach gewinnen, wenn es in diesen Bereichen nicht läuft. Da muss man möglichst besser sein, zumindest aber nicht unterlegen, wenn man eine realistische Siegchance haben will. Das ist wirklich wichtig."

2. Fortsetzung der Nachwuchsarbeit

So sehr sich die Flames auf ihre Neuverpflichtungen der Torhüter Brian Elliott und Chad Johnson, sowie ihre Stürmer Troy Brouwer und Alex Chiasson verlassen, erhofft man sich doch aus den eigenen Reihen weiteres Wachstumspotential.

"Man ist immer auf der Suche nach weiteren Verbesserungsmöglichkeiten für die Mannschaft", so Treliving. "Man verpflichtet Verstärkungen von außen, aber letztendlich muss man auch durch Drafts und eigene Spielerentwicklungen das Team nach vorne bringen. Man kann sich da nicht nur auf die Neuzugänge von außen verlassen. Wir brauchen unsere Eigengewächse, die müssen einen Schritt nach vorne machen, sie sollen mehr beitragen."

Johnny Gaudreau, 22, und Sean Monahan, 21, haben da bereits einiges zeigen können. Diese beiden haben sich in kürzester Zeit zu den Top-Angriffswaffen der Flames entwickelt. Sam Benett, der Nr. 4-Pick aus dem Draft des Jahres 2014, soll dabei einen ähnlichen Schritt machen in seiner zweiten NHL-Saison, wie er es bereits in seinem Premierenjahr tat. Und die Talente Hunter Shinkaruk und Mark Jankowski sollen bleibenden Eindruck hinterlassen.

3. Tiefe in der Verteidigung

Unterstützt von Kapitän Mark Giordano verfügen die Flames über eine der gefürchtetsten Abwehrformationen der NHL.

"Der Kern der Abwehr, mit vier Jungs die einen Punkte-Wert von über +40 in ihrer Karriere haben, versetzt mich in Vorfreude mit ihnen arbeiten zu dürfen.", so Gulutzan.

Giordano, 32, kommt aus seiner Rekordsaison mit 21 Toren und 56 Punkten. T.J. Brodie, 26, erreichte ebenfalls Bestwerte. Für ihn standen 45 Punkte (sechs Treffer, 39 Assists) zu Buche. Und Doug Hamilton, 23, konnte nach einem schwachen Saisonstart auch noch Karrierebestwerte verbuchen. Er erreichte 12 Tore und 43 Punkte. Dennis Wideman, 33, der in der Vorsaison viele Probleme hatte, erzielte 15 Treffer und 56 Punkte, alles Karrierebestwerte, in der Saison 2014-15.

4. Verpflichtung von Brian Elliott

Nach der Trainerneuverpflichtung starten die Flames nun auch mit einem neuen Torhüterduo in die Saison. Karri Ramo, Jonas Hiller, Niklas Backstrom und Joni Ortio, welche zusammen mit einer Save-Percentage von nur .898 und insgesamt 257 Gegentreffern (ohne Shootouts) den schlechtesten Wert der Liga aufwiesen, verließen den Club.

Von den St. Louis Blues kam Elliott neu nach Calgary. Unter allen Torhütern mit mindestens 50 Saisonspielen seit der Saison 2011-12, ist Elliott der Torwart mit dem geringsten Gegentorschnitt (2,01) und Zweiter in Sachen Save-Percentage (.925) hinter Cory Schneider von den New Jersey Devils (0,926), und zweiter bei den Spielen ohne Gegentreffer (25), direkt hinter Jonathan Quick von den Los Angeles Kings (28).

"Je mehr Schüsse auf das Tor abgewehrt werden können auf dieser Position, je ruhiger und vertrauensvoller werden alle.", sagte Treliving. "Das ist eine Persönlichkeit. Ein Arbeiter. Er treibt die Jung im Training an. Er behält diese Ruhe auch während der Höhen und Tiefen einer langen Saison. Er kann uns mit seiner Erfahrung in der Zusammenarbeit mit unseren jungen Talenten auf und neben dem Eis sehr hilfreich sein."

Diese drei Kernfragen beschäftigen die Flames:

1. Wie wird Brian Elliott mit der Rolle als Nr. 1 umgehen?

Obwohl die Zahlen von Elliott beeindruckend sind, ist es doch zweifelhaft, ob er mit der Rolle als Starter im Tor zurrechtkommen wird. Der 31-Jährige hat in seinen fünf Jahren mit den St. Louis Blues noch nie mehr als 46 Spiele in einer Spielzeit bestritten. Er hatte erst einmal mehr Spiele zu verzeichnen, im Jahre 2009-10 mit den Ottawa Senators.

Er ist es nicht gewohnt die Nr.1-Rolle inne zu haben, nachdem er zuletzt über fünf Jahre im Wechsel mit Jake Allen zum Einsatz kam. Johnson erreichte zuletzt eine Statistik von 22-16-4, bei einem Gegentorschnitt von 2,36 und einer Save-Percentage von 0,920 in 45 Saisonspielen bei den Buffalo Sabres. Nun wird er der Vertreter von Elliott sein.

"Von den Persönlichkeiten her dürften sie gut miteinander auskommen", sagte Treviling. "Ich denke, sie werden sich gegenseitig antreiben besser zu werden. Mit dem Duo haben wir zwei wirklich gute Torhüter und zwei feine Persönlichkeiten. Das bringt uns weiter."

2. Wann werden Gaudreau und Monahan unterschreiben?

Zwei bedeutende Spieler im Kader sind aktuell Anfang August noch immer ohne Vertrag. Sowohl Gaudreau als auch Monahan, welche beide Restricted free Agents sind, haben bisher einen gültigen Vertrag unterzeichnet. "Beides sind junge Kerle die gerade aus ihren ersten Verträgen in der NHL kommen”, meint Treviling. "Beide sind einmalig. Beide kümmern sich um ihre eigenen Verträge, nicht unbedingt um den des jeweils anderen. Wir aber müssen uns um das Gesamtbild kümmern. Es muss halt alles zusammenpassen. Mehr kann man nicht tun. Wir werden weiter darauf achten. Da gibt es keine magische Formel. Die Verhandlungen laufen weiter, Schritt für Schritt. Am Ende werden wir hoffentlich, früher oder später, eine gute Lösung gefunden haben."

Gaudreau, der die Vorsaison auf Rang 6 der punktbesten Spieler in der NHL abschloss, führte die Flames mit 30 Toren und 78 Punkten an. Monahan lag in beiden Kategorien auf Rang Zwei, mit 27 Toren und 63 Punkten. Beide werden auch im Kader von Team Nordamerika beim World Cup of Hockey 2016 im September erwartet.

3. Kann Matthew Tkachuk bereits ins Team kommen?

Obwohl die Flames in letzter Zeit viele gute Erfahrungen mit sich rasch entwickelnden Erstrunden-Picks haben, gibt es keine Garantie dafür, dass das erneut gelingen wird. Matthew Tkachuk, der Nummer 6-Pick im Draft des Jahres 2016, ist keine garantierte Größe um die Saison bereits mit den Flames zu verbringen.

"Wir verlassen uns da noch nicht auf ihn.” Gibt Treliving zu Protokoll. "Er ist ein 18-jähriger Junge. Es war schön ihn im Rookie-Camp zu sehen, und auch im Haupt-Trainingscamp. Man erwartet immer so viel von den jungen Spielern. Man wird sehen wie er sich entwickelt. Aktuell sehe ich ihn noch nicht bei der ersten Mannschaft. Wir setzen langfristig auf ihn. Das muss noch nicht unbedingt in diesem Oktober sein. Der Sprung ist sehr schwer."

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