Nico Hishcer 051824

Deutschland hat am Samstag bei der IIHF Weltmeisterschaft 2024 in Tschechien den dritten Sieg in Folge eingefahren. Die DEB-Auswahl gewann in Ostrava gegen Polen mit 4:2. Die Schweiz feierte mit einem 8:0 gegen Dänemark in Prag den fünften Erfolg im fünften Spiel. Kanada behielt gegen Finnland nach zweimaligem Rückstand mit 5:3 die Oberhand. Schweden bezwang Lettland trotz eines kurzeitigen Aussetzers mit 7:2. Tschechien setzte sich mit 4:1 gegen Großbritannien durch. Frankreich unterlag der Slowakei mit 2:4.

Deutschland – Polen 4:2 (0:0/2:0/2:2)

JJ Peterka besaß mit zwei Treffern den Löwenanteil am Triumph gegen die Polen. Alexander Ehl und Yasin Ehliz trafen jeweils einmal. Mit nunmehr acht Zählern (fünf Tore, drei Assists) hat Peterka die Führung in der teaminternen Scorerwertung übernommen, vor den punktgleichen Leonhard Pföderl (drei Tore, fünf Assists) und Yasin Ehliz (zwei Tore, sechs Assists).

Trotz Überlegenheit und einem Torschussverhältnis von 10:5 musste sich das deutsche Nationalteam zur ersten Pause gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Polen mit einem 0:0 begnügen. Im zweiten Drittel brach Ehl den Bann. Mit einem leicht abgefälschten Schlenzer überwand er Torwart David Zabolotny zum 1:0 (26.). Peterka legte mit einem verwandelten Penalty nach (36.).

Als Ehliz zu Beginn des letzten Drittels das 3:0 markiert hatte, sah die DEB-Auswahl bereits wie der sichere Sieger aus. Doch die Polen steckten nicht auf und belohnten sich für ihren Einsatz. Patryk Wajda (54.) und Filip Komorski (56.) überwanden Torhüter Mathias Niederberger und stellten den Zwischenstand auf 2:3. Knapp eine Minute nach dem polnischen Anschlusstreffer erlöste Peterka die DEB-Auswahl mit dem 4:2 (57.). Er war per Nachschuss erfolgreich, nachdem Lukas Reichel zuvor bei einem Alleingang den Puck nicht an Zabolotny vorbeigebracht hatte.

„Die Polen haben es uns heute nicht leicht gemacht. Das Tor durch Alexander Ehl war dann so ein bisschen der Eisbrecher. Ab diesem Moment haben wir auch mehr Tempo in unser Spiel gebracht und mehr Kontrolle übernommen“, konstatierte Bundestrainer Harold Kreis. „Es hat vielleicht nicht alles direkt so funktioniert, wie die Spieler es sich vorgestellt hatten. Aber gute Mannschaften finden doch immer einen Weg zu gewinnen. Wir haben jetzt zwei Tage spielfrei vor der Partie gegen Frankreich, da kann die Mannschaft körperlich und mental ihre Akkus wieder aufladen.“

Kapitän Moritz Müller zeigte sich mit der Vorstellung des DEB-Teams zufrieden. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht und nur weil die letzten beiden Erfolge so hoch ausgefallen sind, kann man nicht jedes Mal erwarten, dass es wieder so ein Offensivspektakel wird. Es war ein schmaler Grat heute zwischen auf Sieg spielen, aber nicht ungeduldig werden. Wir mussten uns den Erfolg erarbeiten“, lautete seine Einschätzung.

Dänemark – Schweiz 0:8 (0:2/0:3/0:3)

Nico Hischier (ein Tor, zwei Assists) und Kevin Fiala (zwei Tore, ein Assist) legten jeweils ein Drei-Punkte-Spiel hin. Kapitän Roman Josi verteidigte mit zwei Zählern (ein Tor, ein Assist) seine Führung in der WM-Scorerwertung. Nach fünf Einsätzen sind für ihn zehn Punkte (drei Tore, sieben Assists) registriert. An zweiter Stelle folgt Hischier mit neun Punkten (fünf Tore, vier Assists). Schlussmann Leonardo Genoni verbuchte seinen ersten Shutout im laufenden Turnier.

Die Schweiz erwischte einen optimalen Start. Hischier schoss das Team auf Pass von Fiala mit 1:0 in Front (5.). In der Endphase des ersten Durchgangs bewies Josi seine ganze Cleverness. Er eroberte die Scheibe in der dänischen Zone, ließ Verteidiger Oliver Larsen aussteigen und vollendete zum 2:0 (18.). „Es ist ein gutes Gefühl gewesen, mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause zu gehen. Danach haben wir richtig gut gespielt“, sagte der Berner.

Im zweiten Durchgang zeigte die Schweiz, weshalb mit ihr bei dieser WM zu rechnen ist. Vorne brannte die Mannschaft ein Offensivfeuerwerk ab und hinten stand sie absolut sicher. 39 Sekunden nach Wiederbeginn erhöhte Fiala im Powerplay auf 3:0. Wenig später nutzte er eine Konfusion in der dänischen Abwehr aus und vollendete mit einem Bauerntrick zum 4:0 (24.). Sven Senteler gelang noch im Mitteldrittel mit einer Direktabnahme das 5:0 (34.).

Im Schlussdrittel hielten die Mannen von Trainer Patrick Fischer das Tempo hoch. Sehr zum Leidwesen von Dänemarks Ersatzgoalie Mathias Seldrup, der für den entnervten Frederik Dichow in den letzten 20 Minuten das Tor hütete. Calvin Thürkauf machte mit einem Shorthander das halbe Dutzend voll (43.). Christoph Bertschy (46.) und Tristan Scherwey (55.) schraubten das Resultat auf 8:0 für die Eidgenossen hoch.

Hischier, der im zweiten Spiel hintereinander den Torreigen für die Schweiz eröffnet hatte, zeigte sich mit seiner Leistung zufrieden. „Ich fühle mich gut auf dem Eis. Ich freue mich, dass ich meinem Team mit meinen Toren helfen kann. Aber ich will natürlich mehr als das“, gab er im Anschluss an den Kantersieg gegen die Dänen zu Protokoll.

Lettland – Schweden 2:7 (0:2/1:4/0:1)

Die Schweden haben ihre Spitzenposition in der Gruppe B mit dem Erfolg gegen Lettland eindrucksvoll untermauert. Nach fünf Auftritten bei der WM haben sie die höchstmögliche Ausbeute von 15 Punkten geholt. Beim 7:2 gegen die Letten leisteten sich die Skandinavier lediglich zu Beginn des zweiten Abschnitts einen kurzen Wackler. Als Scorer beim Gewinner machten Fabian Zetterlund mit einem Doppelpack und Marcus Johansson mit einem Tor und zwei Assists besonders auf sich aufmerksam.

Nach Treffern von Rasmus Dahlin (5.) und Jonas Brodin (7.) wähnten sich die Schweden bereits auf der Siegerstraße. Einen Tick zu früh, wie sich im zweiten Drittel herausstellen sollte. Mit einem Doppelschlag binnen 23 Sekunden durch Kaspars Daugavins (23.) und Roberts Mamcics (24.) glich Lettland aus.

Nach der Hälfte der Partie übernahm das Team aus Schweden jedoch wieder das Kommando und sorgte mit vier schnell aufeinanderfolgenden Toren von Zetterlund (33./34.), Joel Eriksson Ek (34.) und Marcus Pettersson (36.) für die Vorentscheidung. Danach hatte Lettlands Torhüter Elvis Merzlikins vorzeitig Dienstschluss. Für ihn kam Eriks Vitols aufs Spielfeld. Johansson zeichnete per Shorthander (59.) für den Endstand verantwortlich.

Kanada – Finnland 5:3 (2:2/1:1/2:0)

Trotz zweimaliger Führung standen die Finnen am Ende mit leeren Händen da. Sie kamen hellwach aus der Kabine und lagen nach Toren von Jesse Puljujarvi (2.) im Powerplay und Valtteri Puustinen (4.) früh mit 2:0 vorne. Doch die Kanadier erholten sich von dem Schock und glichen durch Dylan Cozens (15.) und Brandon Tanev (17.) aus. Im Mitteldrittel glückte Finnland durch den zweiten Treffer von Puljujarvi das erneute Führungstor (37.). Und wieder hatten die Kanadier eine Antwort parat. Owen Power setzte den Puck zum 3:3 in die Maschen (38.).

Im letzten Abschnitt hatte Finnland zwar ein deutliches Übergewicht an Chancen, aber die Tore machten die Kanadier. Brandon Hagel chippte den Puck frei am linken Pfosten stehend nach einem Zuspiel von John Tavares zum 4:3 über die Linie (52.). Den 5:3-Endstand in der Schlussminute besorgte Dawson Mercer per Empty-Net-Goal.

Tschechien – Großbritannien 4:1 (2:0/2:1/0:0)

WM-Gastgeber Tschechien ließ Großbritannien nicht den Hauch einer Chance. 45:15 lautete das Torschussverhältnis nach 60 Minuten. Für die Tore beim Siegerteam zeichneten Lukas Sedlak (3./21.), Jakub Krejcik (5.), und Ondrej Kase (33.) verantwortlich. Den Ehrentreffer für die Briten markierte Evan Mosey (23.).

Frankreich – Slowakei 2:4 (0:1/1:2/1:1)

Trotz leichter spielerischer Überlegenheit zog Frankreich den Kürzeren. Die Slowakei erwies sich als die effektivere Mannschaft, was die Chancenverwertung betraf. Sacha Traille (36.) und Florian Chakiachvili (60.) trugen sich bei den Franzosen in die Torschützenliste ein. Bei den Slowaken erschienen Pavol Regenda (20.), Libor Hudacek (23./30.) und Mario Grman (49.) auf dem Scoresheet.

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