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Am Freitag gelang Österreich bei der IIHF Weltmeisterschaft 2024 die nächste große Überraschung. Dank eines Tors von Benjamin Baumgartner in letzter Sekunde gelang dem Team von Trainer Roger Bader ein 3:2-Sieg gegen Finnland. Im Parallelspiel schlug Schweden Kasachstan mit 3:1. Am Abend erfüllten Kanada und die USA ihre Favoritenrolle. Kanada schlug Norwegen mit 4:1, die USA gewannen mit 5:0 gegen Frankreich.

Finnland – Österreich 2:3

Keine Mannschaft steht bei dieser WM so sehr für Spannung und Sensationen wie Österreich. Nach einer hauchdünnen Niederlage gegen die Schweiz und einem historischen Comeback zur 6:7-Niederlage nach Verlängerung gegen Kanada wurde das Team am Donnerstag für seine starken Leistungen mit einem 3:2-Sieg gegen Finnland belohnt. David Kickert war den Finnen im Tor mit 28 Saves ein Dorn im Auge, Benjamin Nissner bereitete zwei der drei Treffer vor.

Im ersten Drittel waren die Favoriten aus Finnland mit 12:4 Torschüssen zunächst die spielbestimmende Mannschaft und gingen auch mit einer 2:0-Führung in die erste Pause. In der dritten Minute tauchte Saku Maenalanen allein vor Kickert auf und sorgte für das 1:0. In der neunten Minute eroberte Oliver Kapanen im Slot einen Rebound und erhöhte aus der Drehung.

Im zweiten Spielabschnitt begann Österreich aber die Qualitäten zu zeigen, die das Comeback gegen Kanada ermöglicht hatten. Weniger als vier Minuten nach der Pause vollendete Mario Huber einen schön vorgetragenen Angriff nach einem starken Querpass von Thomas Raffl zum Anschluss.

Der Treffer brachte die österreichische Mannschaft in Fahrt. Sie übernahm immer mehr Spielanteile und verbrachte weite Teile des Spiels im finnischen Drittel. Die Finnen gerieten zunehmend unter Druck und mussten zwei Mal hintereinander eine Unterzahl wegen Stockschlags überstehen. Besonders auffällig war immer wieder Lukas Haudum, der in der Offensive starke Akzente setzte. Die Schussstatistik war im zweiten Drittel mit 8:7 für Finnland zwar ausgeglichen, gefährlicher wirkte aber der Underdog aus den Alpen.

Im Schlussabschnitt machten die Österreicher ähnlich stark weiter. Früh musste wieder ein Finne wegen Stockschlags gehen. Dominik Zwerger nutzte das Powerplay mit einem Schlagschuss zum vermeintlichen Ausgleich, doch die Schiedsrichter winkten wegen Torwartbehinderung ab. Trainer Roger Bader bemühte die Coaches Challenge, doch die Entscheidung der Offiziellen wurde bestätigt.

In der 50. Minute klingelte es dann erneut und beim Schlenzer von Thimo Nickl hatten die Schiedsrichter keine Einwände gegen den Ausgleich.

3:40 Minuten vor Ende der Partie musste Bernd Wolf nochmal auf die Strafbank, doch die Finnen bissen sich die Zähne an Kickert aus. Die Verlängerung schien wenige Sekunden vor der Schlusssirene bereits sicher, doch eine Sekunde vor Ablauf der Spielzeit schlug Benjamin Baumgartners Schuss von der blauen Linie zum 3:2-Sieg im Tor der Finnen ein.

Österreich entwickelt sich immer mehr zum Favoritenschreck und hat bereits am Freitag um 20:20 Uhr mit Tschechien den nächsten großen Gegner im Visier. Die Finnen haben einen Tag Pause, ehe es am Samstag um 16:20 Uhr zum Spitzenspiel gegen Kanada kommt.

Kasachstan – Schweden 1:3

Das mit NHL-Stars gespickte Team aus Schweden tat sich gegen die Außenseiter aus Kasachstan überraschend schwer, gewann aber am Ende mit 3:1. Probleme bereitete den Schweden vor allem Torwart Nikita Boyarkin, der 41 Schüsse hielt.

Im ersten Drittel traf lediglich Marcus Johansson (11.), im zweiten Spielabschnitt legte Linus Johansson das 2:0 nach (36.). Im Schlussdrittel erhöhte Fabian Zetterlund nach 111 Sekunden auf 3:0. Die Kasachen kamen in der 46. Minute durch Adil Beketayev auf die Anzeigetafel, doch ihre elf Torschüsse waren schlicht zu wenig, um den schwedischen Torhüter Samuel Ersson aus der Fassung zu bringen.

Schweden hat nach vier Spielen mit zwölf Punkten eine perfekte Bilanz. Das nächste potenzielle Opfer ist am Samstag um 12:20 Uhr Lettland. Kasachstan bekommt es am Freitag um 16:20 Uhr mit der deutschen Mannschaft zu tun.

Kanada – Norwegen 4:1
 
Weltmeister Kanada musste am Abend hart für den 4:1-Sieg gegen Norwegen arbeiten. Die Torschussbilanz fiel mit 33:6 klar für die Kanadier aus, Henrik Haukeland hatte im norwegischen Tor aber einen starken Auftritt.
 
Im ersten Drittel gelang Brandon Tanev das 1:0 (12.). In den ersten 20 Minuten fielen insgesamt nur fünf Torschüsse, die alle auf das Konto der Kanadier gingen. In der 23. Minute erhöhte Andrew Mangiapane dann auf 2:0. Bei den Norwegern kam nochmal Hoffnung auf, als Stian Solsberg in der 43. Minute verkürzte. Dylan Cozens glückte aber ein Unterzahltor (47.), um den alten Abstand wieder herzustellen. Die Norweger nahmen am Ende Haukeland für den sechsten Skater vom Eis, woraufhin Jared McCann mit einem Empty-Netter für den Endstand sorgte
 
Mit elf von zwölf möglichen Punkten im Gepäck wird Kanada am Samstag um 16:20 Uhr im wichtigen Duell mit Finnland um weitere Punkte im Kampf um den Gruppensieg ringen. Norwegen hat zwei spielfreie Tage vor sich und tritt dann am Sonntag um 16:20 Uhr gegen Österreich an.
 
USA – Frankreich 5:0
 
Die USA machten beim 5:0-Sieg gegen Frankreich früh klar, wer die Punkte mitnehmen würde. Besonders Matt Boldy (2 Tore, 1 Assist) und Brock Nelson (1 Tor, 2 Assists) glänzten mit je drei Punkten. US-Torhüter Alex Nedeljkovic durfte mit zehn Saves einen Shutout feiern.

Nelson sorgte mit dem 1:0 auf Vorlage von Boldy nach nur 45 Sekunden für einen Blitzstart. In der vierten und 13. Minute legte Boldy einen Doppelpack nach. Gegen Ende des ersten Drittels baute Johnny Gaudreau die Führung noch auf 4:0 aus.
 
Frankreich wechselte zum zweiten Drittel Torhüter Julian Junca für Quentin Papillon aus und der neue Schlussmann hielt dem Hagel von Torschüssen der USA lange stand. Erst in der 58. Minute musste er sich Shane Pinto geschlagen geben. Insgesamt kam er auf 37 Saves.
 
Die US-Amerikaner schlüpfen bereits am Freitag um 20:20 Uhr gegen Polen erneut in die Favoritenrolle, während Frankreich am Samstagabend gegen die Slowakei wieder als Außenseiter aufläuft

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