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Der Startschuss zur NHL-Saison 2017-18 steht zwar noch nicht unmittelbar vor der Türe, doch die Nachwuchs-Camps sind geschafft und die Trainingscamps in Sichtweite. Wir denken, dass es das Beste sei, die Sommerhitze im August mit Analysen Eurer Lieblingsteams zu bekämpfen.
Jeden Tag wird Euch NHL.com/de im Rahmen der 31 in 31 Serie mit fundierten Einschätzungen der Mannschaften versorgen.
Wo wird die Reise für den Liganeuling Vegas Golden Knights hingehen? Können die Pittsburgh Penguins ihre dritte Meisterschaft in Folge feiern? Welche Teams könnten uns alle überraschen?
Alle diese Fragen werden in den täglichen Artikeln beantwortet.
Heute analysieren wir die Carolina Hurricanes:

Bilanz 2016/17: 36-31-15, 7. Platz in der Metropolitan Division
Playoffs 2017: nicht qualifiziert
Trainer:Bill Peters, seit 19. Juni 2014
Neuzugänge:Justin Williams, Josh Jooris, Brenden Kitchon, Jeremy Smith, Marcus Kruger, Trevor van Riemsdyk, Scott Darling
Abgänge:Bryan Bickell, Michael Leighton, Matt Tennyson, Andrej Nestrasil
Wo sie herkommen:
Seit ihrem Stanley Cup-Sieg im Jahr 2006 konnten sich die Carolina Hurricanes nur einmal und damit vorerst letztmalig 2009 für die Playoffs qualifizieren. Sie zogen damals sogar in das Eastern Conference Finale ein, unterlagen dort allerdings dem späteren Titelträger Pittsburgh Penguins mit 0:4 in der Serie. Ein erklärtes Ziel ist, die Negativserie von acht Spielzeiten ohne Qualifikation zu beenden. Dabei fehlten den Hurricanes zumeist, insbesondere in den vergangenen zwei Jahren, nur ein paar Punkte zum Überschreiten der Schwelle.
Was sie änderten:

MarcusKruger

Bereits kurz nach dem erneuten Scheitern an den Playoffs setzte General Manager Ron Francis Ende April ein Zeichen, indem er Torhüter Scott Darling von den Chicago Blackhawks als zukünftige Nummer 1 verpflichtete und eine Woche später für vier Jahre unter Vertrag nahm.
Es war der Auftakt zu einigen Aktivitäten, die durch die Verpflichtungen von Verteidiger Trevor van Riemsdyk und Center Marcus Kruger in Trades mit den Vegas Golden Knights, sowie die Vertragsunterschrift vom rechten Flügelstürmer Justin Williams am 1. Juli gekrönt wurden.
"Wir sind zufrieden mit den Veränderungen, die wir angepackt haben, und denken, dass sie uns eine größere Chance geben, um zu erreichen, was wir wollen, nämlich in die Playoffs zu kommen", sagte Francis.
Hinzu kommt, dass die bereits vorhandenen jungen Spieler wertvolle Erfahrungen gesammelt haben dürften, als sie sich am Ende der abgelaufenen Saison bis auf vier Punkte an den zweiten Wild-Card-Platz herankämpften, dann aber nur einen Sieg aus den letzten sechs Spielen einfahren konnten.
Die Stürmer Sebastian Aho (20 Jahre), Elias Lindholm (22), Teuvo Teravainen (22) und Victor Rask (24), sowie die Verteidiger Noah Hanifin (20), Brett Pesce (22), Jaccob Slavin (23) und Justin Faulk (25) müssen insofern zulegen, soll das Ziel erreicht werden.
"Wir müssen lernen, über 82 Spiele gut zu sein und nicht nur in einer Serie von 13 Spielen", betonte Francis in seiner Devise für die neue Saison. Die Rückkehr vom Williams, der im Jahr 2006 mit den Hurricanes den Stanley Cup gewann, soll dabei den jungen Spielern helfen. Der 35-jährige Stürmer holte den begehrten Pokal außerdem in 2012 und 2014 mit den Los Angeles Kings. Darling, Kruger und van Riemsdyk sicherten sich einen Stanley Cup Ring in ihrer Zeit bei den Blackhawks.
Ein Manko von Carolina in der abgelaufenen Saison 2016-17 waren die lediglich knapp 90 Prozent Fangquote ihrer Torleute. Darling holte als Backup von Corey Crawford in Chicago in 32 Spielen eine Bilanz von 18-5-5 mit einem Gegentorschnitt von 2,38 und 92,4 Prozent erfolgreicher Rettungstaten. Er wird sich zwar den Job als Mann zwischen den Pfosten mit Cam Ward (26-22-12, 2,69 GAA, 90,5%) weitgehend teilen, doch wie er die Umstellung auf mehr Einsätze verkraftet, bleibt noch abzuwarten.

Trevor-van-Riemsdyk

Die junge Abwehr, die Top 7 Verteidiger sind im Schnitt 23,6 Jahre alt, soll durch van Riemsdyk nachhaltig gestärkt werden. Hier muss die Befreiung aus der eigenen Zone zukünftig besser laufen, um selbst mehr Zeit in der gegnerischen zu bekommen.
Im Sturm muss die Last auf mehr Schultern verteilt werden, nachdem nur Jeff Skinner (37 Tore) und Aho (24) die 20-Tore-Marke knackten. Rask (16), Teravainen (15) und Lindholm (11) müssen hier den nächsten Schritt machen. Was noch fehlen könnte ist ein Center für die zweite Reihe, um die Offensive noch gefährlicher werden zu lassen.
Francis schließt nicht aus, in diesem Bereich noch im Sommer tätig zu werden, verdeutlicht aber, ebenso mit dem bisher erreichten zufrieden zu sein und so in die Saison zu starten, falls nichts Passendes möglich wird.
"Wir sind immer noch auf Empfang und sprechen mit Teams über Einiges", gibt er zu. "Aber wenn sich nichts ergibt, was in unseren Augen Sinn macht, dann geben wir uns mit dem zufrieden, was wir getan haben und beginnen die Saison mit dem, was wir haben."
Wie sie abschneiden könnten:
Der Analyst von NHL Network und ehemalige Torhüter Kevin Weekes zeigte sich vergangene Woche begeistert über die neuen Hurricanes und hält insbesondere Darling für geeignet, eine großartige Saison als Nummer 1 zu spielen. Auf die Frage, ob er Carolina in den Playoffs sehe, zögerte er aber dann doch, ehe er sich zu einem klaren Ja bekannte.
Ohne Zweifel haben sich die Hurricanes sehr gut verstärkt. In der engen und umkämpften Metropolitan Division wird es jedoch gegen die starke Konkurrenz besonders schwer, sich durchzusetzen. Dazu gehört auch, vom Verletzungspech weitgehend verschont zu bleiben. Außerdem wird die Entwicklung der jungen Spieler ein Knackpunkt in der Frage sein, ob die Playoffs erreicht werden können oder nicht. Das Potenzial hat die Mannschaft von Bill Peters nun allemal.
Unruhe könnte in der Mannschaft entstehen, wenn sich der vom Eigentümer angestoßene Verkaufsprozess der Franchise länger als gedacht hinziehen würde.