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NHL.com/de geht jeden Freitag in der Saison 2019/20 auf das am Samstag oder Sonntag zur Primetime in Europa stattfindende NHL Europa-Spiel der Woche besonders ein, indem fünf Gründe für das Anschauen der Partie, vorgestellt werden. In dieser Ausgabe geht es um das Spiel der Minnesota Wild gegen die Carolina Hurricanes.

Am Samstag um 20 Uhr MEZ (live bei Sport1+, DAZN, Teleclub Sport, NHL.tv) treten im Xcel Energy Center von St. Paul die gastgebenden Minnesota Wild gegen die Carolina Hurricanes an. Insbesondere das Duell der beiden Schweizer Kevin Fiala auf Seiten der Wild und Nino Niederreiter auf Seiten der Hurricanes dürfte im Fokus stehen. Doch auch für die Zuschauer in Deutschland und Österreich gibt es einige weitere Fakten, die dafürsprechen, in die Begegnung reinzuschauen. Beide Teams fuhren am Donnerstag einen Sieg ein. Carolina behielt mit 5:4 in der Verlängerung bei den Buffalo Sabres die Oberhand und Minnesota besiegte zu Hause die auswärtsstarken Arizona Coyotes mit 3:2.
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Fünf Gründe, warum es sich lohnen wird, das Spiel live anzuschauen:
Kevin Fiala kommt im November besser in Fahrt
In der Partie der Wild gegen die Coyotes steuerte Fiala einen Treffer bei. Er erzielte das wichtige 1:0 in der 15. Minute, indem er einen Pass von Zach Parise mit der Rückhand trocken einschoss. Nachdem der St. Galler in den ersten acht Saisonspielen nur einen Assist verbuchen konnte und damit eine dünne Ausbeute vorzuweisen hatte, kommt er seit dem Beginn des Novembers besser in Fahrt.

ARI@MIN: Fiala trifft im Nachfassen

In den sechs Spielen in diesem Monat liest sich die Bilanz mit vier Toren und zwei Vorlagen schon wesentlich besser und es ist für Fiala zu hoffen, dass es in diesem Tempo weitergehen kann. "Die Chemie wird besser und besser", zeigte sich der 23-jährige Stürmer zuversichtlich. "Das Selbstvertrauen ist derzeit hoch, das muss ich nur am Laufen halten." Fiala, der im Frühjahr von den Nashville Predators an die Wild abgegeben wurde, hatte im Sommer einen neuen Zwei-Jahres-Vertrag mit einem jährlichen Verdienst von drei Millionen US-Dollar unterschrieben. Minnesota ist auch auf ihn angewiesen, wollen sie das Feld von hinten aufrollen.
Minnesota braucht dringend weitere Punkte
Ein Blick auf die Tabelle der Western Conference verrät, dass die Wild ganz dringend Punkte brauchen. Sie liegen trotz des Sieges gegen Arizona mit einer Bilanz von 7-11-1 und 15 Punkten gleichauf mit den Los Angeles Kings und stehen nur dank des besseren Torverhältnisses nicht ganz am Ende, sondern auf dem vorletzten Platz. Zum nächsten Team vor ihnen, den Chicago Blackhawks, sind es drei Punkte, zum zweiten Wildcard-Platz, den die Dallas Stars innehaben, fehlen bereits sieben Zähler. Die Wild brauchen gerade ihre Heimspiele, wie am Samstag, denn in ihrer Heimspielstätte fuhren sie bisher vier Siege und neun Punkte in sechs Spielen (4-1-1) ein. Im Gegensatz dazu konnten auswärts nur drei von 13 Auftritten gewinnen (3-10-0). Das ist eine katastrophale Bilanz. Umso mehr müssen sie sich zu Hause das Selbstvertrauen holen, um beim nächsten Auswärtsspiel, das schon am Mittwoch in Buffalo auf dem Programm steht, erfolgreicher zu sein.
Generell benötigen die Wild aber auch eine bessere Torausbeute, denn mit im Schnitt 2,63 erzielten Treffern pro Spiel liegen sie in der Liga nur auf dem 26. Platz. Fünf der sieben Siege von den Wild waren mit einem oder maximal zwei Toren Unterschied. "Es sieht so aus, als ob es keine höheren Siege von uns gibt und wir uns immer knapp behaupten", sagte Minnesotas Trainer Bruce Boudreau nach dem 3:2 gegen Arizona. "Von daher müssen wir lernen, wie wir in solchen Spielen zu agieren haben. Ich denke, zu Beginn des Jahres haben wir das nicht wirklich verstanden. Doch hoffentlich werden wir besser darin und sammeln Erfahrung. Vielleicht geht auch damit einher, dass wir seit einiger Zeit mit den gleichen Reihen ins Spiel gehen. Wir werden es sehen."
Carolina an der Schwelle
Die Hurricanes müssen sich in der schwer umkämpften Metropolitan Division behaupten. Dabei schlagen sie sich ganz gut, sind aber zunächst aus den ersten drei Plätzen herausgerutscht und belegen mit 23 Punkten (11-7-1) den ersten Wildcard-Platz in der Eastern Conference (Stand Freitag). Die Washington Capitals und auch die New York Islanders sind an der Spitze bereits etwas enteilt, doch dahinter ist das Feld dicht gedrängt. Zwar sind natürlich direkte Duelle mit Kontrahenten in der Division und Conference aus diesem Grund bedeutender, als das Aufeinandertreffen mit den Wild aus der anderen Conference, doch jeder Punkt zählt.

Niederreiter über die Verträge von Hischier und Josi

Ein Beispiel sind die Tampa Bay Lightning, die als großer Favorit bisher deutlich hinter den Erwartungen geblieben sind, aber nach drei Siegen mit mächtigen Schritten aufholen und trotz drei Spielen weniger nur drei Punkte hinter den Hurricanes rangieren. Dabei sind die Männer von Trainer Rod Brind'Amour darauf angewiesen, gerade ihre Auftritte auf Reisen effektiver zu gestalten. Während die Ausbeute in der heimischen PNC Arena mit 7-3-0 durchaus im Schnitt liegt, sind die 4-4-1 in der Fremde selbst nach dem Erfolg in Buffalo verbesserungswürdig, um in die Stanley Cup Playoffs einzuziehen. Ein Anfang dazu könnte in Minnesota gemacht werden.
Nino Niederreiter sucht seine Form
Während die Offensive der Hurricanes mit 3,42 erzielten Toren pro Spiel den sechstbesten Wert der NHL in dieser Saison vorweist, läuft die Spielzeit von Niederreiter bisher nicht rund. Für sein erstes Saisontor brauchte der 27-jährige Churer elf Spiele bis zum Match gegen die Chicago Blackhawks am 26. Oktober. Zwei Partien später folgte das zweite Erfolgserlebnis gegen die Detroit Red Wings. Wer dachte, dass damit der Knoten bei Niederreiter geplatzt wäre, sieht sich zwei Wochen später getäuscht, denn bereits seit sechs Spielen ist er erneut ohne Torerfolg geblieben.

Niederreiter sagt, wo er sich verbessert hat

Das Europa-Spiel der Woche gibt immerhin Anlass zur Hoffnung, denn sein erstes Saisontor gelang ihm just in dem Spiel vor drei Wochen, in dem ihm viele Zuschauer in der Heimat live an den Bildschirmen verfolgten. Eine Wiederholung ist also gerne erwünscht. Es würde ihm seinem Ziel näherbringen, den Meilenstein von 300 Scorerpunkten für die Karriere in dieser Saison zu erreichen, wie er in dieser Woche NHL.com/de verriet. "Das sollte in dieser Saison machbar sein. Auf jeden Fall habe ich mir fest vorgenommen, so viele Punkte wie möglich zu sammeln und meinem Team zu helfen, so gut es geht", erzählte er bezüglich der 32 Punkte, die ihm noch fehlen. Doch Niederreiter kennt durchaus die Schwankungen: "Mal legst du ein super Spiel hin und hast keine Punkte, mal spielst du schlecht und gehst mit zwei Toren vom Eis. Das ist manchmal das Kuriose an dieser Sportart."
Einige Hurricanes-Spieler haben einen Lauf
Andrei Svechnikov verbuchte am Donnerstag seinen ersten Drei-Punkte-Abend (1 Tor, 2 Assists) in dieser Saison und den neunten mit mehreren Zählern. In seiner Rookie-Saison vergangenes Jahr hatte er sieben Auftritte dieser Art zu verzeichnen. Der 19-jährige Russe liegt in dieser Saison bei den Mehr-Punkte-Spielen an dritter Stelle in der NHL hinter Leon Draisaitl (12) von den Edmonton Oilers und Verteidiger John Carlson (10) von den Washington Capitals und kommt insgesamt auf acht Tore und 13 Assists zu 21 Punkten.

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Der Überflieger bei den Verteidigern der Hurricanes ist Dougie Hamilton. Sein Abend gegen die Sabres mit zwei Punkten, inklusive des Siegtreffers in der Verlängerung, ließ Hamilton die 20-Punkte-Marke (neun Tore, zwölf Assists) nach 19 Spielen knacken. Er benötigte die wenigsten Spiele eines Verteidigers in der Geschichte der Hurricanes-/Hartford-Whalers-Franchise, um diese Marke zu erreichen. Er übertrumpfte den bisherigen Bestwert von Mark Howe mit 20 Spielen aus der Saison 1980/81.
Jordan Staal erzielte sein 100. Tor für die Hurricanes und folgte seinem Bruder Eric (322 Tore, 453 Assists, 775 Punkte in 909 Spielen) in den dreistelligen Bereich für Carolina. Das Duo wurde zum neunten Brüderpaar in der NHL-Geschichte, das jeweils 100 oder mehr Tore mit demselben Franchise erzielt haben.