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Die Verletztenliste der Colorado Avalanche ist lang, aber sie war auch schon länger. Neuzugang auf der Liste der maladen Spieler ist seit Sonntag Stürmer Matt Calvert, den bei einem Block der Puck ins Gesicht sprang. Darüber hinaus fallen weiter die Stürmer Mikko Rantanen, Gabriel Landeskog, Colin Wilson (alle untere Körperhälfte) und Tyson Jost (obere Körperhälfte) aus. Gut, dass am Dienstag wenigstens im Bereich der Torhüter Entwarnung gegeben werden konnte und Stammtorhüter Philipp Grubauer und Backup Pavel Francouz von ihren Verletzungen zurückkehrten.

Insbesondere Grubauer fieberte nach fünf Spielen Pause wegen einer Verletzung am unteren Körperbereich seinem erneuten Einsatz entgegen. "Es war schön wieder im Tor zu stehen, denn es war hart zuzusehen", bekannte der Rosenheimer. "Ich habe ein paar Spiele verpasst und es kostet wesentlich mehr Nerven die Spiele von außen zu betrachten und die Jungs zu sehen, wie sie kämpfen, als wenn man selbst mitspielt."
Er durfte am Dienstag im Scotiabank Saddledome gegen die Calgary Flames endlich wieder mitspielen und zeigte, warum ihn die Avalanche in dieser Saison zu ihrer Nummer 1 gemacht haben. "Grubauer war immer da, wenn wir ihn brauchten", verdeutlichte auch Trainer Jared Bednar nach dem 3:2-Sieg und 31 Saves seines Torhüters. Erst in der 38. Minute beim Stand von 3:0 musste sich Grubauer durch einen platzierten Schuss von Derek Ryan in den Winkel erstmals geschlagen geben. Ein zweites Mal in der 56. Minute, doch mit starken Paraden davor, dazwischen und danach, hielt er den fünften Sieg der Avalanche im sechsten Spiel fest.
"Ich denke er war wirklich gut", zeigte sich Bednar begeistert. "Wie ich schon sagte, er zeigte einige großartige Saves, wenn wir sie benötigten. Besonders in Unterzahl hielt er uns einige Male und auch spät im Spiel. Also ein starker Auftritt von ihm. Schön, ihn zurück zu haben."

Viel Eingewöhnungszeit hatte Grubauer nicht, denn die Flames machten von Beginn an Druck und es schien so, als wollten sie ihren Fans in der heimischen Arena zeigen, dass sie es besser können, nachdem sie zuletzt zwei Mal in Folge zu Null verloren hatten. 13 zu 7 lautete das Torschussverhältnis nach dem ersten Drittel, doch die Avalanche führten beim ersten Gang in die Kabine mit 2:0.
"Um zurückzukommen und wieder in das Spiel hineinzufinden, war es wirklich hilfreich", erzählte Grubauer über die viele Beschäftigung zum Auftakt. "Sie haben uns im ersten Drittel etwas unter Beschuss genommen, aber für die meiste Zeit, haben wir sie vom Tor weggehalten und ihnen keine zu großen Chancen gegeben. Das ist auch unser Spiel."
Beide Tore erzielte Stürmer Andre Burakovsky und stellte dadurch den Spielverlauf etwas auf den Kopf. Doch es war natürlich auch Grubauers Verdienst, der sein Gehäuse mit tollen Paraden dichthielt. Burkovskys zweites Tor in der 19. Minute zum Beispiel fiel nur eine kurze Zeit nachdem Gubauer in der 16. Minute einen Schuss von Matthew Tkachuk mit der Fanghand und in der 18. Minute Ryans Alleingang in Unterzahl mit dem rechten Schoner gekonnt abwehrte.
Es war ihm also nicht anzumerken, dass er 15 Tage nicht gespielt hatte. Sein letztes Spiel zuvor hatte er am 5. November bei den Dallas Stars bestritten. In zwölf Einsätzen in dieser Saison kommt Grubauer insgesamt auf eine Bilanz von 7-3-2 mit einem Gegentorschnitt von 2,73 pro Spiel und einer Fangquote von 91,7 Prozent. Grubauer startete mit fünf Siegen in den ersten sechs Spielen in die Saison, ehe er nur eines der nächsten fünf gewinnen konnte.

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Der erneute Sieg tat also dem Selbstbewusstsein gut, zumal es an derselben Stelle war, wo Colorado im Frühjahr zum ersten Mal seit 2008 wieder einen Einzug in die zweite Runde der Stanley Cup Playoffs perfekt machen konnte. Auch in diesem Fall mit Grubauer im Tor.
Überhaupt schlagen sich die Avalanche trotz ihren Ausfällen gut und liegen mit 28 Punkten (13-6-2) aus 21 Spielen auf dem 2. Rang der Central Division. Der Abstand zu den Plätzen außerhalb der Playoff-Qualifikation ist durch den Sieg gegen die Flames, die dort rangieren, auf ein kleines Polster von fünf Punkten angewachsen.
Auch ein Verdienst der Spieler, die die Verletzten ersetzen musste, wie die Torhüter Adam Werner und Antoine Bibeau. "Es ist unbeschreiblich, was sie gemacht haben", lobte auch Grubauer seine Vertreter. "Beide Jungs haben einen guten Job vom ersten Spiel an gemacht."

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Aber auch die Nachrücker, die die Sturmreihen auffüllen, bleiben nicht unerwähnt. "Das ist es, was man braucht", fuhr Grubauer fort. "Einige Spieler sind neu hinzugekommen und waren gleich voll bei der Sache. Hoffentlich bekommen wir einige Jungs bald zurück, aber es war definitiv schön zu sehen, dass wir auch auf andere Spieler zählen können."
Doch am liebsten spielt er selbst. Nächster Einsatz am Donnerstag (Fr. 2 Uhr MEZ; NHL.tv) zum Divisionsduell bei den Minnesota Wild zum Abschluss der Auswärtsreise über fünf Partien.