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Greiss und Rieder. Zwei Bayern mit Power

von Bernd Roesch

Als Thomas Greiss im Juli dieses Jahres einen Vertrag bei den New York Islanders unterschrieben hatte, dürfte er nicht damit gerechnet haben, dass er gleich zum Saisonauftakt zu Einsätzen kommen würde. Aufgrund des verletzungsbedingten Ausfalls von Jaroslav Halak, dem slowakischen Stammtorhüter der Islanders, bekam er die Chance sich zu beweisen. In beiden Heimpartien erhielt der Füssener den Vorzug gegenüber Jean-Francois Berube, der beim zweiten Saisonspiel in Chicago vier Gegentreffer mit einer Rettungsquote von 88,2 Prozent hinnehmen musste.

Greiss hatte schon zum Saisonauftakt am Freitag gegen den amtierenden Stanley Cup Champion einen guten Eindruck hinterlassen. Die Begegnung ging zwar für die Islanders mit 2-3 nach Verlängerung verloren, bei den drei Gegentreffern gab es jedoch für den Deutschen so gut wie nichts zu halten. Er beendete die Partie mit einer Fangquote von 91,4 Prozent. Auch New Yorks Cheftrainer Jack Capuano war zufrieden mit dem Auftritt seiner Truppe:

"Wir haben alles gegeben und gut dagegengehalten. Wir haben ein Über- sowie ein Unterzahltor hinnehmen müssen. Bei 5 gegen 5 haben wir nur ein Tor kassiert - damit könnte ich mich an vielen Abenden arrangieren."

Am Montag war es dann endlich soweit, die Islanders konnten ihren ersten doppelten Punktgewinn im Barclay Center, ihrer neuen Heimstätte, feiern und Greiss stand bei dem geschichtsträchtigen Sieg in Brooklyn im Kasten.

"Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Es ist nicht so einfach, wenn man nur wenige Torschüsse zu halten bekommt", äußerte sich Greiss zu der Partie.

Für Winnipeg war es die erste Niederlage in ihrem dritten Spiel. 22 Torschüsse konnte Thomas Greiss beim 4-2 gegen die Jets abwehren. Bei beiden Gegentreffern, durch Mark Scheifele zum Ende des zweiten Durchgangs und durch Dustin Byfuglien als noch knapp acht Minuten auf der Uhr standen, war Greiss machtlos. Von Capuano gab es ein Sonderlob für den Deutschen: "Wenn es darauf ankam war unser Torhüter zur Stelle.

Er hatte ein paar große Paraden und seine Verständigung mit der Defensive hat uns einigen Druck genommen. Das war "Islanders-Eishockey" wie ich es mir vorstelle. Vom Eröffnungsbully weg haben wir dieses Spiel dominiert."

Auch für den Niederbayer Tobias Rieder verlief der Saisonauftakt in der NHL überragend. Wer hätte schon daran geglaubt, dass seine Arizona Coyotes mit zwei Siegen in die neue Saison starten werden.

Bei beiden Triumphen war der deutsche Flügelstürmer an Treffern seiner Mannschaft beteiligt gewesen. Zusammen mit Anthony Duclair und Martin Hanzal bildet Rieder die zweite Sturmformation der Coyotes.

Die Chemie scheint zwischen den Dreien zu stimmen: Für drei der bisherigen sechs Tore der Coyotes waren sie verantwortlich und der 22-jährige Landshuter zeichnete sich zweimal als Torschütze aus.

"Bei uns passt zur Zeit die Stimmung in der Kabine", ist Rieders Erklärung warum es so gut läuft.

Aus dem Staples Center von Los Angeles konnten die Coyotes durch einen klaren 4-1 Triumph über die Kings, mit dem deutschen Verteidiger Christian Ehrhoff in den Reihen, beide Punkte entführen. Nach bereits 120 Sekunden hatte Rieder Michaleks Führungstor vorbereitet.

Für das beruhigende 4-0 im Mitteldrittel sorgte dann der Linksaußen selbst. Die Kings hatten die Scheibe nicht aus dem eigenen Drittel gebracht und Rieder zog vom linken Bullypunkt einfach mal aus dem Handgelenk ab.

Nur 24 Stunden später gaben sich die Pittsburgh Penguins mit ihrem Superstar Sidney Crosby die Ehre in der Gila River Arena von Glendale. Nach einem torlosen ersten Spielabschnitt war es im Mitteldrittel erneut der junge Deutsche, der die Coyotes jubeln ließ.

Rieder sah bei einem Angriff den freien Raum vor dem gegnerischen Tor, nutzte diesen und konnte dann unbedrängt die Vorlage von Duclair einnetzen. Am Ende verließen die Coyotes mit 2-1 Toren das Eis als Sieger.

"Zum einen hat Mike Smith herausragend gehalten zum anderen haben wir ganz hart gearbeitet, als Gruppe aber auch jeder einzelne Spieler auf seine Art und Weise. Schau Dir Tobias Rieder an, er ist schnell und geschickt und arbeitet hart daran", erklärte Arizonas Cheftrainer Dave Tippett das Erfolgsrezept.

Ich bin mir sicher, dass sowohl Thomas Greiss, wie auch Tobias Rieder ihren Teams und uns in dieser Saison noch viel Freude bereiten und Stoff für positive Nachrichten geben werden.

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