ARI@VGK: Grabner schließt perfektes Passspiel ab

Das Spiel am Montag war ein bitterer Rückschlag für die Arizona Coyotes. Mit einem Sieg gegen die Winnipeg Jets hätten sie im Wildcard-Rennen der Western Conference mit den Jets, den Vancouver Canucks und den Nashville Predators gleichziehen können, die 76 Punkte vorweisen. Stattdessen setzte es eine 2:4-Niederlage nach einer 2:0-Führung und die Jets eroberten die erste Wildcard.

"Mit einer 2:0-Führung im Rücken muss man sie für ihre Tore hart arbeiten lassen", haderte Trainer Rick Tocchet mit der Leistung seines Teams. "Daran lag es am Ende. Wir hatten zum Schluss unsere Chancen, aber haben manchmal einen Pass zu viel gespielt. Ich weiß nicht, wir hatten ein paar gute Schüsse. Da muss man einfach weiter draufhalten. Das machen gute Teams."
Am Montag war ein Spieler zum ersten Mal seit langer Zeit wieder im Einsatz, der an der von Tocchet angesprochenen mangelhaften Chancenverwertung etwas ändern könnte. Der Österreicher Michael Grabner kam zu seinem ersten Einsatz seit dem 30. Januar. Grabner wurde im Kader der Coyotes aufgrund von Ladehemmungen aussortiert und bekommt nun seine Chance zur Rückkehr, weil die jungen Angreifer Conor Galand und Barrett Hayton mit Verletzungen ausfallen. Das ist Grabners Chance sich in den Kader zurück zu kämpfen.

Michael Grabner erläutert seine Rolle in Arizona

Er wurde in der ersten Runde des NHL Drafts 2006 an 14. Stelle von den Vancouver Canucks ausgewählt. Seitdem kommt er auf 276 Punkte (175 Tore, 101 Assists) in 640 NHL-Spielen für die Canucks, New York Islanders, New York Rangers, New Jersey Devils, Toronto Maple Leafs und die Coyotes, die ihn im Sommer 2018 als Free Agent verpflichteten.
In der laufenden Saison wurde er erstmals seit Jahren nicht eingesetzt, obwohl er gesund war. Seine Ausbeute von acht Toren und elf Punkten in den ersten 45 Spielen der Saison entsprach offensichtlich nicht den Ansprüchen des Trainerteams. Dabei kann Grabner auch ganz anders.
Der Villacher stellte 2010/11 in seiner zweiten NHL-Saison mit 34 Toren und 52 Punkten seine bisherigen Bestwerte auf. Danach erzielte er drei weitere Male mindestens 20 Tore, darunter je 27 in den beiden Spielzeiten vor seiner Verpflichtung durch die Coyotes.
Vergangene Saison sorgte eine Verletzung Grabners für einen großen Schock bei den Coyotes und ihren Fans. Nach 25 Spielen wurde er von einem Schläger am Auge getroffen, verletzte sich schwer und musste über zwei Monate aussetzen. Der sympathische Österreicher verlor durch die Verletzung nicht seinen Humor und bewies diesen mit einem Bild auf dem er mit zugeschwollenem Auge zu sehen ist und das er auf Twitter mit dem Kommentar verbreitete: "Wenigstens ist der Bart noch Heil." Trotz der schweren Verletzung kam er am Ende der Saison noch auf neun Tore in 41 Spielen.

CHI@ARI: Grabner trifft als Erster mit Rückhand

Die Rückkehr Grabners in den Kader konnte die Niederlage der Coyotes in einem wichtigen Spiel aber nicht verhindern. Der Kampf um die Playoff-Ränge ist in der Western Conference extrem eng und besonders die Punkte in den direkten Duellen sind Gold wert. Bereits am Donnerstag steht das nächste Aufeinandertreffen mit einem Konkurrenten an, wenn die Coyotes in der Gila River Arena die Vancouver Canucks empfangen, Grabners erstes NHL-Team.
Am Montag kam Grabner zu zwei Torschüssen und setzte einen Check in 11:44 Minuten Eiszeit, von denen er 1:28 Minuten in Unterzahl verbrachte. Das Penalty Killing ist eine Spezialität des für seinen explosiven Antritt bekannten Stürmers. Vergangene Saison erzielte er sechs Tore in Unterzahl und führte am Ende der Saison die Liga an, obwohl er nur die Hälfte aller Spiele bestritten hatte. Seit Grabner sein NHL-Debüt gab, erzielte nur Brad Marchand mit 27 Unterzahltoren mehr als Grabner mit deren 22.
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Grabner gilt neben Thomas Vanek als zweitbester österreichischer Spieler aller Zeiten, was er beispielsweise mit fünf Treffen als bester Torschütze der Olympischen Spiele 2014 in Sotschi unter Beweis stellte. Sollte er mit den Coyotes die Playoffs erreichen, wäre es seine sechste Teilnahme. Bisher verbuchte er in 31 Playoff-Spielen zwölf Punkte (sechs Tore, sechs Assists).
Tocchet und die Coyotes hoffen nun darauf, dass Grabner zu seiner Torgefahr zurückfindet und in der Offensive seinen Beitrag leistet, damit das Team zum ersten Mal seit der Saison 2011/12 den Weg in die Playoffs findet. Mit seiner gewaltigen Erfahrung und seiner Fähigkeit in der Mannschaft für gute Stimmung zu sorgen kann der 32-Jährige auf der Zielgeraden der regulären Saison ein entscheidender Faktor werden, besonders wenn er seine Schnelligkeit ausspielt und eine Effizienz wie in den beiden Jahren vor seinem Dienstantritt bei den Coyotes an den Tag legt.