bolts_051918

Die Stimmung ist gut in der Kabine der Tampa Bay Lightning und dazu gibt es auch allen Grund. Mit ihrem 3:2 Erfolg gegen die Washington Capitals am Samstag, sind die Lightning nur noch einen Sieg davon entfernt, das Eastern Conference Finale der Stanley Cup Playoffs zu gewinnen. Es war der erste Heimsieg der Serie, nach dem die ersten beiden Partien in Tampa an die Capitals und Spiel 3 und 4 in Washington an die Lightning gegangen waren. Das Team um Trainer Jon Cooper erarbeitete sich den Erfolg durch einen starken Start und eine 3:0-Führung nach 21 Minuten.

"Alles andere, als diese Leistung im ersten Drittel, wäre absolut inakzeptabel gewesen", sagte Cooper nach der Partie. "Unsere Spieler wussten das und das hat uns heute Abend zu diesem Sieg getrieben."
Die Lightning gingen bereits nach 19 Sekunden durch Cedric Paquette in Führung. Das Publikum spielte verrückt und die Lightning schienen genau daraus die Kraft zu ziehen, die nötig war, um die Capitals in den ersten 20 Minuten an die Wand zu spielen und sich so die Führung zu erarbeiten, die sie in den letzten beiden Dritteln verwalteten.
Es war ein überraschend seltener Heimerfolg. In den aktuellen Playoffs, gingen nur 35 von 72 Partien an die Heimmannschaft, 37 Mal gewannen die Gäste.

"Nach dem 1:0, wäre die Halle beinahe explodiert", zeigte sich Cooper begeistert von den Fans und der Energie, die in der Amalie Arena und in seiner Mannschaft herrschte. "Man konnte beinahe sehen, wie unsere Spieler auf der Bank unter diesem Jubel auf der Bank noch ein paar Zentimeter wuchsen."
Die Lightning hatten die ersten beiden Spiele verloren und Cooper und die Mannschaft zeigten sich immer wieder selbstkritisch und unzufrieden mit ihrer Leistung. Das setzte sich auch nach den beiden Siegen in der Hauptstadt fort, doch nach dem dritten Sieg in Folge, fand Verteidiger Ryan McDonagh deutlich versöhnliche Worte.
"Die Botschaft unseres Trainerstabs war in der Kabine immer: Egal wie es passiert, Hauptsache das Ergebnis stimmt", erzählte der 28-Jährige. "Wir haben die ersten beiden Spiele abgehakt und einen Weg zum Erfolg gefunden, sind auf das Eis gegangen und haben diesen Plan so lange wie möglich verfolgt."
Auch in Spiel 5 war nun nicht alles perfekt. Die Lightning hatten einen überragenden Start, doch nach dem 3:0 zu Beginn des Mittelabschnitts, übernahmen die Capitals wieder das Ruder und drehten das Torschussverhältnis von 4:13 auf 30:22. Die Lightning beschränkten sich auf die Abwehr und versuchten kaum noch etwas in der Offensive. McDonagh zeigte sich trotzdem zufrieden, blickte aber mit Vorsicht auf Spiel 6.
"Wir waren nahe an einer kompletten Leistung über 60 Minuten und haben heute den besten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Aber wir haben erst Dreiviertel des Weges hinter uns. Das nächste Spiel wird viel Spaß machen, aber es wird eine große Herausforderung."

Am Ende reichten der furiose Start, eine gute Abwehr und ein erneut überragender Andrei Vasilevskiy im Tor der Lightning schließlich aus, um dem Team den Matchpuck zu verschaffen. Während McDonagh den Sieg sichtlich genoss, schien der Star des Spiels schon zwei Tage weiter zu sein. Ryan Callahan, der Stürmer der vierten Reihe der Lightning, der das erste Tor des Abends auflegte und das 3:0 erzielte, war nur auf das nächste Spiel in Washington und das ultimative Ziel fokussiert.
Hol dir die aktuellsten Nachrichten zu den Stanley Cup Playoffs über Twitter auf [@NHLde]
"Wir haben noch einiges vor uns", mahnte der 33-jährige Außenstürmer an. "Diese Serie ist noch lange nicht vorbei. Das letzte Spiel wird definitiv das schwerste. Wir spielen gegen eine sehr, sehr gute Mannschaft in deren Arena und es wird ganz sicher nicht leicht, sie dort aus den Playoffs zu werfen."
Doch bei aller Vorsicht, Voraussicht und Nüchternheit, haben sich die Lightning im Moment eine kleine Siegesfeier verdient. Auch wenn die Spielanteile in den letzten beiden Dritteln mehr bei den Capitals lagen, so verstand es die Truppe aus Florida doch einige der gefährlichsten Stürmer der Liga zu entschärfen und die verdiente Führung zu verteidigen.
Eine solche Leistung könnte den Lightning durchaus reichen, um am Montag in der Capital One Arena in Washington den vierten Sieg zu holen und damit zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren im Finale um den Stanley Cup zu stehen.