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In der Nacht von Montag auf Dienstag (2 Uhr MESZ; live auf NHL.tv, Sport1+, DAZN, Teleclub Sport) steigt die vierte Begegnung im Stanley Cup Finale 2019 zwischen den Boston Bruins als Meister der Eastern Conference und den St. Louis Blues, dem Champion der Western Conference. Die Serie steht 2:1 für Boston. Die Blues genießen erneut in ihrem Enterprise Center Heimrecht. NHL.com/de schaut vor jedem Spiel der Serie auf die fünf Schlüssel zu einem Erfolg, so auch vor Spiel 4.

1. Schlüssel: Strafzeiten, Strafzeiten und noch mal Strafzeiten
Bereits 17 Strafzeiten mit 14 Unterzahlsituationen wurden in drei Spielen gegen die Blues ausgesprochen, obwohl sie in den Runden zuvor äußerst diszipliniert waren und die wenigsten aller Playoff-Teams hinnehmen mussten. Nur durchschnittlich 6:32 Strafminuten pro Spiel sammelten sie vor dem Finale, jetzt in dieser Runde sind es 11:33 Strafminuten. Während die Blues in den ersten zwei Spielen zwar jeweils ein Gegentor in Unterzahl hinnehmen mussten, konnten sie jedoch weitgehend mit einem Mann weniger auf dem Eis überzeugen und die Bruins entscheidend im Spielaufbau stören. Anders in Spiel 3, als sie für alle vier kassierten Strafen büßen mussten und jedes Mal mit einem Gegentor bestraft wurden. Die Devise für die Männer von Craig Berube kann also nur heißen, endlich von der Strafbank fern zu bleiben und Boston weniger Möglichkeiten zu bieten. Die Gäste liegen in den Playoffs auswärts bei einer überragenden Ausbeute von 50 Prozent (14-28) bei einem Mann mehr auf dem Eis.

BOS@STL, Sp3: 4 PP-Tore der Bruins mit 4 Schüssen

2. Schlüssel: Jordan Binnington im Fokus
Die besten Torhüter in der Geschichte hatten Spiele, die nicht zufriedenstellend waren, aber sie kamen umso stärker zurück und verdeutlichten, warum sie zu den Besten der Besten gehören. Binnington im Tor der Blues ist ein Rookie und dementsprechend eher unerfahren. Trotzdem hat er schon bewiesen, dass er nach schlechteren Spielen, wie er eines am Samstag hatte, überzeugen kann. Das brauchen die Blues auch am Montag von ihrem Schlussmann, um die Serie wieder auszugleichen. Boston hat sehr viel offensive Power, die nicht komplett auszuschalten ist. Von den fünf Gegentoren bei 19 Torschüssen waren drei abgefälscht und bzw. oder es fehlte ihm die Sicht für den Save. Beim Gegentor von David Pastrnak zum 4:0 stand dieser mutterseelenalleine vor Binnington. Trotzdem muss er sich steigern und ihm kommt dabei eine besondere Rolle zu. Nur mit einer durchschnittlichen Leistung von ihm und teilweise haltbaren Gegentoren wie in Spiel 3 wird kein Sieg der Blues in Spiel 4 gelingen.

BOS@STL, Sp3: Binnington streckt sich gegen Pastrnak

3. Schlüssel: Neutrale Zone und druckvolles Forechecking
Für gute fünf oder sechs Minuten in Spiel 3 glänzten die Blues wieder mit ihrem überzeugenden Forechecking und dem druckvollen Spiel aus Spiel 2, den Bruins keine Räume zu überlassen und insbesondere die neutrale Zone perfekt zu schließen. Boston wurde das Leben unheimlich schwer gemacht, in die gegnerische Zone einzudringen und so zu qualitativen Torchancen zu kommen. Am Ende stand ein Sieg. Den benötigen die Blues in Spiel 4 dringend, denn nach einem 1:3-Rückstand in der Serie mit dann noch drei nötigen Siegen in Folge gegen diese Bruins zurückzukommen, dürfte sehr unwahrscheinlich sein. Die Raumaufteilung und die Bewegungen der Blues haben in einigen Situationen nicht funktioniert. So fuhren in Unterzahl beim vierten Gegentor alle Spieler nach außen und ließen Pastrnak vor dem Tor frei stehen. Patrice Bergeron brachte trotz Bedrängnis den Puck zu Torey Krug an der Blauen Linie und der passte wiederum zum freien Mitspieler, der alle Zeit der Welt hatte, das Tor zu erzielen. Nicht nur solche Szenen muss St. Louis wesentlich besser lösen.
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4. Schlüssel: Heimvorteil oder Heimnachteil
Bei den Blues stellt sich langsam die Frage, ob es einen Heimvorteil im Enterprise Center für sie gibt. Ohne Zweifel an den Fans liegt es nicht, denn diese waren gerade zu Beginn von Spiel 3 ohrenbetäubend laut und feuerten ihr Team bedingungslos an. Zwar kühlte sich diese Lage durch die drei Gegentreffer in den ersten 20 Minuten verständlicherweise schnell ab und schlug in schweigende Enttäuschung um, doch spätestens bei den ersten Toren zum 1:4 und 2:5 war die Menge wieder voll da. Fünf Siege und sechs Niederlagen lautet die Bilanz der Blues jetzt zu Hause und mit einem negativen Ergebnis hier wird sich St. Louis schwer tun, den Stanley Cup zu gewinnen. Von daher müssen sie dringend den Ausgleich herstellen. Dass die Blues nach schwachen Auftritten zurückkommen können, haben sie in den Playoffs in diesem Jahr schon zu genüge bewiesen. Erinnert sei nur an das unglücklich in der Verlängerung verlorene Spiel 3 daheim gegen die San Jose Sharks im Western Conference Finale und anschließenden drei Siegen in Folge. Diese Einstellung brauchen sie wieder.
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5. Schlüssel: Sundqvists und Dunns Rückkehr
Oskar Sundqvist kann nach seiner Sperre in Spiel 3 am Montag wieder mitwirken und die Blues werden seine Dienste gerade in Unterzahl zu schätzen wissen. Zwar hat ihn Zach Sanford in der vierten Reihe gut vertreten und konnte beim 1:4 durch Ivan Barbashev sogar einen Assist verbuchen, doch der bissige Sundqvist fehlte St. Louis merklich, um die Angriffsbemühungen der Gäste einzuschränken. "Es war hart, nicht dabei zu sein und den Jungs in Unterzahl zu helfen", sagte Sundqvist. "Wir waren zu viel in Bewegung und müssen enger stehen, um es ihnen schwieriger zu machen. Das werden wir verbessern und morgen damit erfolgreich sein." Auch seine Mitspieler erwarten Sundqvists Rückkehr hoffnungsfroh. "Er war das ganze Jahr einer von den Lichtblicken in unserem Team", betonte Stürmer Brayden Schenn. "Es ist ohne Zweifel ein unbesungener Held der Saison." Sundqvist verdrängt Robby Fabbri im Kader und wird wie gewohnt in der vierten Reihe neben Berbashev und Alexander Steen auflaufen. Sanford rückt in die zweite Reihe zu Ryan O'Reilly und David Perron, während Sammy Blais in der dritten neben Tyler Bozak and Pat Maroon agiert. Ebenfalls zurückkehren wird in der Verteidigung Vince Dunn nach seiner fünf Spiele andauernden Verletzung und zusammen mit Carl Gunnarsson in einem Paar spielen, während Robert Bortuzzo gestrichen wird.