Fünf dicke Fische gingen sehr früh an Land
von Stefan HergetFree Agency heißt, dass es sehr viele unspektakuläre Verpflichtungen gibt, aber auch etliche spektakuläre, von denen sich das Management, die Mannschaft und das Umfeld viel Einfluss versprechen.
Dementsprechend bekommen solche Spieler zumeist Verträge, die sehr langfristig ausgelegt sind. Nicht immer geht dieses Konzept auf, wie viele Beispiele negativ zeigen, aber natürlich gibt es ebenso positive.
Wie sich die heute geschlossenen langfristigen Verträge auswirken werden, kann nur die Zukunft entscheiden. Auffällig ist, dass gerade die fünf dicken Fische, die sich verschiedene Teams in den ersten Stunden angelten, ähnliche Verträge aufweisen.

Konkret sprechen wir über Milan Lucic, David Backes, Andrew Ladd, Loui Eriksson und Kyle Okposo. Alle unterschrieben für den Zeitraum zwischen fünf und sieben Jahren mit ungefähr sechs Millionen US-Dollar Verdienst, pro Jahr versteht sich.
Lucic war auch im Gespräch für eine Rückkehr zu den Boston Bruins, mit denen er im Jahr 2011 den Stanley Cup gewann, doch offenbar war das Angebot der Edmonton Oilers verlockender oder beide Parteien fanden keinen Draht zueinander. Sei es wie es ist. Der aus Vancouver stammende Kanadier unterschrieb für sieben Jahre und dem Vernehmen nach insgesamt 42 Millionen US-Dollar.
Boston entschied sich schließlich Backes zu holen. Der bisherige Kapitän der St. Louis Blues war für fünf Jahre und insgesamt 30 Millionen US-Dollar zu haben. Während Lucic mit seiner Größe und als Kraftpaket deutlich das kämpferische Lager einer Mannschaft nach vorne bringt, so verfügt Backes über mehr spielerische Qualität. Das mag eventuell den Ausschlag für ihn gegeben haben.
Die Vancouver Canucks waren auf der Suche nach einer Verstärkung ihrer Offensive, nachdem sie zuletzt die Playoffs verpassten. Der Gesuchte sollte mit seinen spielerischen Qualitäten für Entlastung der stark beanspruchten Sedin Zwillinge Daniel Sedin und Henrik Sedin sorgen und so gemeinsam den gegnerischen Defensivreihen wieder das Fürchten lehren.

Fündig wurden sie in einer Person, die Boston den Rücken kehrte. Loui Eriksson feierte in 2015-16 mit 30 Toren seine beste Saison seit 2008-09, als er bei den Dallas Stars auf 36 Treffer kam.
Okposo kam bei den New York Islanders in der Saison 2015-16 zwar nur auf 22 Tore, er sammelte aber 64 Punkte, was ihn zum zweitbesten Stürmer der Islanders hinter Kapitän John Tavares machte. Der Stürmer verbrachte seine gesamte Karriere bei seinem bisherigen Team und muss sich nun auf etwas Neues einstellen.
Er freue sich darauf zu den Buffalo Sabres zu kommen, twitterte er über seinen Account und machte so den Deal offiziell. Dieser bringt ihm eine Laufzeit von sieben Jahren und 42 Millionen US-Dollar, also die identischen Zahlen, die auch Lucic in Edmonton bekam.
Mit etwas weniger Verdienst musste sich Ladd zufrieden geben. Er unterschrieb bei den Islanders, um die Lücke, die Okposo hinterlassen hatte, zu füllen, ebenfalls für sieben Jahre, aber er erhält „nur“ 38,5 Millionen Us-Dollar über die gesamte Laufzeit. Er schneidet damit am schlechtesten der großen fünf Verpflichtungen zu Beginn der Free Agency ab.