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Begegnungen zwischen den Philadelphia Flyers und Pittsburgh Penguins bürgen immer für ausreichend Zündstoff. Die Rivalität der beiden Teams aus dem Bundesstaat Pennsylvania, die im Jahre 1967 der NHL beitraten, nahm sogar im vergangenen Jahrzehnt noch einmal deutlich zu, nachdem sie in diesem Zeitraum viermal in den Stanley Cup Playoffs aufeinandergetroffen waren.

Am Samstagabend sollte es wieder einmal so weit sein, dass sich die Kontrahenten bei einem ganz besonderen Event begegneten, der mit seinem Verlauf noch längere Zeit für Gesprächsstoff sorgen wird.
Zwölf Tage nachdem sie mit 4:1-Toren beide Punkte aus dem Wells Fargo Center entführt hatten, traten die Pittsburgh Penguins erneut die Reise nach Philadelphia an, um sich direkt gegenüber der Flyers-Heimspielstätte, im Lincoln Financial Field unter freiem Himmel einen Schlagabtausch mit dem ungeliebten Rivalen zu liefern.

Über 69.000 Besucher ließen sich trotz des nass-kalten Schmuddel-Wetters die Stimmung nicht vermiesen, und die Protagonisten auf der aufwändig präparierten Eisfläche taten das Ihrige dazu, dass dieses Spiel allen, den Spielern und den Zuschauern, in Erinnerung bleiben wird.
Philadelphias Schlussmann Brian Elliott sprach von einer Eisqualität wie auf einer Curling-Bahn und sein Gegenüber Matt Murray haderte zwar damit, dass ihm der Regen in die Augen gelaufen war, wollte dies aber nicht als Entschuldigung gelten lassen, für das was ihm und seinen Penguins im Laufe dieses Spiels, oder besser gesagt in den letzten Minuten der Begegnung, widerfahren ist.
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Allen Widrigkeiten zum Trotz erwischten die Gäste den besseren Start. Analog der Ereignisse des letzten Aufeinandertreffens brauchte Sidney Crosby keine zehn Minuten, um seine Farben in Front zu schießen. Die Penguins hatten das Spiel gut unter Kontrolle, ließen sich auch von dem zwischenzeitlichen Ausgleichstreffer durch Sean Couturier nicht beeindrucken und lagen mit 3:1 in Front, als noch eine knappe Viertelstunde zu absolvieren war. Weitere zehn Minuten verstrichen ohne Gegentor und alles schien nach Plan für die Penguins zu verlaufen. Mit einem doppelten Punktgewinn hätten sie ihren Vorsprung, gegenüber den sich ebenfalls noch Hoffnung auf eine Playoff-Teilnahme machenden Flyers auf zehn Punkte ausgebaut. Diesen Konkurrenten um eine Wildcard in der Eastern Conference hätten sie dann schon mal distanziert.
Was in den letzten 184 Sekunden geschah, hielt keinen Zuschauer auf den Sitzen, der den Flyers zugetan ist. 'Fünf-gegen-Drei, jetzt noch schnell Elliott vom Eis nehmen und zumindest den Anschluss erzielen!' James van Riemsdyk erfüllte den Wunsch.
Die Sekunden liefen auf der Uhr herunter, keine zwei Minuten mehr, Elliott vom Eis, noch eine Minute, noch 50, 40, 30, 20 Sekunden - Jakub Voracek probiert es einfach mal von der Seite, aus einem unmöglichen Winkel - 3:3 Verlängerung!

Manch ein Regencape war dem Jubel nur hinderlich gewesen und flog in die Luft.
Die Krönung, in Form des Siegtreffers für die Flyers, folgte schließlich durch Claude Giroux nach 119 Sekunden in der Verlängerung. Die Aufholjagd der Flyers war geglückt, der Sieg wurde in einem bemerkenswerten Spiel eingefahren und der Rückstand auf den zweiten Wildcard-Platz, von dem die Penguins durch die Carolina Hurricanes verdrängt wurden, auf sieben Punkte verkürzt.
"Das ist der wichtigste Sieg dieses Jahres", war nicht nur die Meinung von Voracek, der an diesem doppelten Punktgewinn die Hoffnung knüpfte, dass sie dadurch einen zusätzlichen Schub bekommen haben und diesen auch zukünftig nutzen können.
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Giroux fiel, ob des Sieges, ein Stein vom Herzen: "Ein Outdoor-Spiel zu gewinnen ist in gewisser Weise schon eine Erleichterung. Es war ein Kampf, bis wir diesen Sieg unter Dach und Fach hatten, aber manchmal sind diese Spiele, die am schwierigsten zu gewinnen sind, auch die schönsten."
Das Da capo! geht an beide Mannschaften, die uns ein denkwürdiges Eishockeyspiel geboten haben, von denen wir uns noch einige dieser Art ersehnen.