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Die Philadelphia Flyers gehören aktuell zu den Überfliegern der Liga, wie sie am Samstag mit ihrem fünften Sieg in Folge bewiesen. Sie übernahmen mit 81 Punkten (37-20-7) den zweiten Platz der Metropolitan Division von den Pittsburgh Penguins und sind auf dem besten Weg, sich für die Stanley Cup Playoffs zu qualifizieren.

Noch vor weniger als einem Jahr sahen die Dinge in Philadelphia ganz anders aus. Im April standen die Flyers mit 82 Punkten aus 82 Spielen (37-37-8) am Ende der regulären Saison auf Platz elf der Eastern Conference und verpassten die Playoffs klar um 16 Punkte. Das Management reagierte im Sommer und verpflichtete Trainer Alain Vigneault, einen der größten Namen, den es als Trainer hinter der Bank gibt.
Die Investition lohnt sich offenbar. Das Team begeistert seine Fans derzeit mit großartigen Spielen und Erfolgen in Serie. Im Februar holten die Flyers in 13 Spielen zehn Siege und 20 von 26 möglichen Punkten. Mehr Punkte sammelten in diesem Monat nur die Colorado Avalanche, die Vegas Golden Knights (je 21 Punkte) und die New York Rangers mit 22 Punkten aus 15 Spielen (11-4-0). Ausgerechnet diese Rangers waren am Samstag zum Gipfeltreffen im Wells Fargo Center in Philadelphia zu Gast. Die Flyers zeigten sich von dem harten Gegner unbeeindruckt und schlugen sie mit 5:2. "Wir haben unser Spiel durchgezogen und wir vertrauen auf unser Spielsystem", erklärte Stürmer Claude Giroux schlicht nach dem Sieg.

Die Spitzenspieler der Flyers bewiesen gegen die Rangers ihren Wert und demontierten diese phasenweise regelrecht. Die erste Reihe mit Giroux, Jakub Voracek und Sean Couturier führte die Offensive der Flyers mit acht Punkten zum Sieg. Giroux traf doppelt, Couturier lieferte ein Tor und einen Assist und Voracek bereitete vier der fünf Tore vor.
"Unsere Spitzenspieler haben heute eine Spitzenleistung gebracht", lobte Vigneault seine erste Reihe, nachdem sie ihm den 685. Sieg seiner Trainerkarriere verschafft hatte. Damit übernahm er den zehnten Platz in der Liste der Trainer mit den meisten Siegen in der NHL-Geschichte. "Sie waren heute präsent. Sie haben stark gespielt. Sie haben einige der Fehler unserer Gegner bestraft."
So stark die Stars der Flyers auch waren, ihren Erfolg und ihren sonnigen Platz in der Tabelle verdanken sie nicht einer Hand voll Spieler, sondern einer ausgeglichenen Teamleistung auf hohem Niveau. Im Februar punkteten 17 verschiedene Spieler für Philadelphia, 16 davon erzielten mindestens ein Tor. Der Topscorer der Flyers, Travis Konecny, liegt mit 58 Punkten (22 Tore, 36 Assists) auf dem 30. Platz der Liga.
Im Tor vertraut Vigneault auf eine ungewöhnlich junge Nummer eins. Vor Brian Elliott, der in 26 Spielen startete (15-7-4), steht der 21-jährige Carter Hart zwischen den Pfosten. Er Begann 36 Spiele und kommt auf eine Bilanz von 21-12-3 bei 2,49 Gegentoren pro Spiel, einer Fangquote von 91,0 Prozent und einen Shutout. Am Samstag beeindruckte er gegen die Rangers mit einigen scheinbar kaum machbaren Saves und hielt insgesamt 26 Schüsse.

Carter Hart fantasy

"Dafür wie jung er ist, ist er unglaublich ruhig", erklärte Voracek. "Anfang des zweiten Drittels war das Spiel ausgeglichen, da hat er einige wirklich wichtige Saves gezeigt."
Im Vergleich zur vergangenen Saison sind die Flyers kaum wiederzuerkennen. Unter Vigneaults Führung haben die Flyers zu einem funktionierenden System gefunden, in dem sie durch konstante und ausgeglichene Leistungen Punkte in Serie sammeln und für jeden Gegner eine Herausforderung sind. Nach dem Sieg gegen die Rangers ist sogar der Divisions-Titel in Reichweite, aktuell liegen sie nur drei Punkte hinter den Washington Capitals, die in letzter Zeit schwächeln. Trotz der positiven Entwicklung sind die Flyers mit ihrem hohen Niveau längst nicht zufrieden.
"Wir sind noch nicht am Ziel, aber wenn wir so weiterspielen, können wir einen echten Lauf starten", zeigte Voracek sich zuversichtlich. "Es muss einfach alles stimmen. Das tut es im Moment. Wir müssen nur sicherstellen, dass das auch in eineinhalb Monaten der Fall ist."
Dann, in eineinhalb Monaten, starten die Playoffs. Die Flyers verpassten die Runde der besten 16 vergangene Saison, kamen zuletzt 2012 über die erste Runde hinaus und feierten ihren größten Erfolg der jüngeren Vergangenheit 2010, als sie in das Finale einzogen. So wie sie im Moment spielen haben sie gute Chancen, zumindest nicht in der ersten Runde auszuscheiden und unter Umständen weit zu kommen. Vielleicht erfüllt sich gar die große Hoffnung die Erfolge von 1974 und 1975 zu wiederholen, damals feierten die Flyers die einzigen Meisterschaften ihrer Klubgeschichte.