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Nach zwei enttäuschenden Jahren, in denen die Boston Bruins die Qualifikation für die Playoffs verpassten, schafften sie zwar diese Saison den Einzug, müssen aber nach der vierten Niederlage in der Serie der ersten Runde der Eastern Conference gegen die Ottawa Senators am Sonntag bereits die Koffer packen.

Die Serie war eng, wohl so eng, wie keine zweite in der Auftaktrunde, denn alle sechs Spiele wurden durch ein Tor Differenz entschieden, gleich vier Mal ging es in die Verlängerung. Innerhalb der Partien war es ein Auf und Ab. Auch Führungen mit drei Toren wurden wieder aufgeholt oder beinahe egalisiert.
"Ich bin sehr stolz darüber, wie wir gekämpft haben, wie wir niemals aufgegeben haben", sagte Bruins Kapitän Zdeno Chara. "Wir haben uns mehrmals in fast jedem Spiel zurück gekämpft und es macht Spaß zu spielen, wenn man weiß, dass niemand aufgibt. Jeder gab alles, um das eine Tor zu erzwingen."
Am Ende reichte es nicht, weil David Pastrnak in der Verlängerung auf die Strafbank musste und Senators Clarke MacArthur im folgenden Powerplay das entscheidende Tor erzielen konnte.

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Boston hatte viel Pech mit Verletzungen, was am Ende nicht zu kompensieren war, auch wenn die Neulinge sich teilweise gut aus der Affäre gezogen haben. Wenn vier der etatmäßigen Verteidiger (Torey Krug, Brandon Carlo, Colin Miller und Adam McQuaid) kurz vor den Playoffs oder gleich zu Beginn ausfallen, dann ist es kaum möglich, das aufzufangen.
Auffällig war auf der anderen Seite, dass Boston zu Hause alle drei Spiele verlor. Gerade die Heimstärke war es, welche die Bruins in den Playoffs häufig auszeichnete und zu den ganz großen Erfolgen führte, so wie beim Stanley Cup Gewinn 2011, als sie in den gesamten Playoffs lediglich in zwei Heimspielen unterlagen.
"Wir dürfen nicht darüber hinwegschauen, dass wir unsere Heimspiele verloren haben", sagte auch Stürmer Patrice Bergeron. "Das war ein Schlüssel."
Durch einen umkämpften 2-1 Sieg im ersten Spiel in Ottawa, der zwar nicht den Verlauf widerspiegelte, aber trotzdem Bestand hatte, ging es mit einem 1-1 in der Serie nach Boston in den TD Garden. Die Hoffnung zu Hause ein 3-1 daraus zu machen, zerplatzte wie eine Seifenblase und stattdessen hieß es 1-3, ehe die Serie durch einen weiteren Erfolg in Kanada zu Spiel 6 nach Boston zurückkam.

Die Voraussetzungen für ein Weiterkommen waren zu dem Zeitpunkt aber schon denkbar schlecht, denn in ihrer langen Geschichte konnten die Bruins schon 22 Mal einen 1-3 Rückstand in der Serie nicht mehr drehen. So scheiterte auch der 23. Anlauf bereits frühzeitig durch eine weitere Heimniederlage.
Damit verloren die Bruins in dieser Saison alle fünf Spiele gegen die Senators zu Hause im TD Garden. Eine wahrlich ernüchternde Bilanz!
Trotzdem könnten die Gelb-Schwarzen gestärkt aus dieser Niederlage hervorgehen. Viele junge Leute hatten durch die Verletzungen die Möglichkeit Playoffs zu spielen und dürften in den engen Partien viel an Erfahrung gewonnen haben.
"Yeah, ich denke wir einiges, worauf wir aufbauen können", sagte Bergeron. "Wir sprachen darüber, wie unterschiedlich das Spiel in den Playoffs sein kann und ich denke, das haben wir alle realisiert. ... Ich denke für die jungen Leute war es definitiv eine großartige Erfahrung und etwas, was man nicht kaufen kann. Ich weiß, das wird sich auf lange Frist nächstes Jahr auszahlen."