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Nach 1230 NHL-Partien, in denen im Durchschnitt 60,42 Mal auf die gegnerischen Tore geschossen wurde, in denen 6605 Treffer von 692 verschiedenen Spielern erzielt wurden - 99 Spiele wurden erst im Penaltyschießen entschieden - endete in der Nacht von Sonntag auf Montag die NHL-Spielzeit 2016/17.

Nach einem überaus spannenden Endspurt um die Playoffplätze in den letzten Saisonwochen, müssen sich nun 14 Clubs in die Sommerpause verabschieden. Für die restlichen 16 Teams beginnt, mit dem Kampf um den Stanley Cup, die ganz heiße Phase des Jahres. Sechs Monate lang haben sie darauf hingearbeitet.
Edmonton Oilers Center Connor McDavid setzte mit genau 100 Zählern (30 Tore, 70 Assists) eine Punktlandung und schließt die vergangene reguläre Saison als punktbester Scorer der Liga ab. Gar nicht hoch genug würdigen kann man die gezeigten Leistungen von McDavids Teamkollegen Leon Draisaitl. Mit 29 Toren, 48 Assists und 77 Punkten belegt er in der Scorerwertung ligaweit den achten Platz. Der 21-Jährige geht als deutscher Spieler mit den meisten Scorerpunkten in einer Saison in die NHL-Geschichte ein.
Ob Spieler oder Fan, jedem bleiben besondere Szenen aus der NHL-Saison 2016/17 in Erinnerung. Jeder pickt sich seine persönlichen Höhepunkte heraus, sei es ein besonders schöner Treffer, eine überragende Parade eines Schlussmanns, ein Meilenstein der gesetzt wurde oder der unerwartete Erfolg seines Lieblingsteams.
12. Oktober 2016 - Matthews vier Tore bei NHL-Debüt
Die NHL-Spielzeit 2016/17 war gerade einmal wenige Stunden alt, als ein 19-jähriger Rookie der Toronto Maple Leafs für Furore sorgte. Auston Matthews gelangen bei seinem NHL-Debüt im ersten Saisonspiel der Maple Leafs vier Tore gegen die Ottawa Senators im Canadien Tire Centre der kanadischen Hauptstadt. Die Gäste verloren trotz des Paukenschlags ihres Rookies am Ende die Partie mit 4-5 Toren nach Verlängerung. Matthews dürfte sich mit dieser Leistung für Jahrzehnte, wenn nicht sogar für die Ewigkeit, in die NHL-Geschichtsbücher eingeschrieben haben. In der modernen Ära der NHL hat es noch nie ein Spieler geschafft in seinem ersten Spiel mehr als drei Treffer zu erzielen. 1917 waren Joe Malone und Harry Hyland jeweils fünf Tore im NHL-Gründungsjahr gelungen. Die beiden Stürmer waren aber zu diesem Zeitpunkt schon 27 und 28 Jahre alt, und hatten zuvor über 100 Partien in der NHA, eine der Vorgängerligen der NHL, bestritten. "Ich bin einfach nur sprachlos, ehrlich", kommentierte der vierfache Torschütze Matthews seine Trefferquote.

22. Dezember 2016 - Jagr überholt Messier
Von einem der Jungen zum Ältesten. Als Matthews im September 1997 geboren wurde, hatte Jaromir Jagr schon zweimal den Stanley Cup gewonnen und in 504 NHL-Partien 266 Tore und 367 Assists erzielen können. Bis zum 22. Dezember letzten Jahres baute die mittlerweile 45-jährige tschechische Eishockeylegende seine Ausbeute auf 1888 Scorerpunkte aus und überholte damit Mark Messier auf Platz 2 in der ewigen Scorerwertung der NHL. Nur Wayne Gretzky, der es in seiner NHL-Karriere auf 2857 Zähler gebracht hatte, liegt noch uneinholbar vor Jagr. Die Panthers verloren die Partie, in der Jagr durch einen Assist sein 1888. Punkt gelang, mit 1-3 gegen die Boston Bruins. Panthers Coach Tom Rowe wollte anschließend nicht unerwähnt lassen, dass Jagr ein Vorbild sei. "Das ist unglaublich. Er ist nun zweitbester Scorer in der National Hockey League und er macht darüber nicht viel Aufsehen. Ihm wären zwei gewonnene Punkte viel wichtiger gewesen. Daran sollten sich viele junge Spieler ein Beispiel nehmen."

1. Januar 2017 - Centennial Classic
Über 40.000 Zuschauer wollten am Neujahrstag das 'Original 6' Aufeinandertreffen zwischen den Detroit Red Wings und den Toronto Maple Leafs im Exhibition Stadium der ostkanadischen Metropole live vor Ort verfolgen. Sie sollten ihr Kommen nicht bereuen. Die Kontrahenten lieferten sich einen offenen Schlagabtausch mit wechselnden Führungen, aus dem am Ende die Hausherren, als glückliche Sieger mit 5-4 Toren nach Verlängerung herausgingen. Die Freiluftveranstaltung lief unter dem Motto 'Jugend stürmt'. Sechs der insgesamt neun Tore schossen vier Spieler, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht älter als 22 Jahre waren: Die Torschützen Red Wings Anthony Mantha, 22, Leafs Mitchell Marner, 19, Connor Brown, 22, und Auston Matthews, 19, hatten das 23. Lebensjahr noch nicht überschritten.
27. bis 29. Januar 2017 - Die besten 100 der NHL-Geschichte
Zu einem NHL All-Star Game werden normalerweise die besten Spieler der laufenden Saison eingeladen. Insoweit ähnelte sich auch das 62. NHL All-Star Game, das in diesem Jahr im Staples Center von Los Angeles stattfand, seinen Vorgängern. Ein Novum in der an Höhepunkten nicht mangelnden 100-jährigen NHL-Historie war die Präsenz von 67 lebenden NHL-Legenden, die unter die besten 100 Spieler in der Ligageschichte ernannt wurden. Gemeinsam traten sie auf die Bühne des "NHL 100 presented by GEICO". Für die musikalische Untermalung dieses einmaligen Moments sorgte der zehnfache Grammy Award Gewinner John Legend - wie passend.
48 der begnadesten Eishockeyspieler, welche die Welt je gesehen hatte, standen auch zum Eröffnungsbully des All-Star Games auf einem ausgebreiteten schwarzen Teppich und ließen die Pucks zur Eröffnung dieses Events fallen - ein bewegender Moment.

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11. Januar bis 16. Februar - 1000er Bande
Innerhalb von 26 Tagen konnten gleich drei Teamkapitäne die 1000-Punkte Marke in der NHL erreichen. Alex Ovechkin von den Washington Capitals machte am 11. Januar seine 1000 voll, Vancouver Canucks Henrik Sedin erzielte den Punkt zum Meilenstein am 20. des selben Monats und am 16. Februar war es dann auch für Sidney Crosby von den Pittsburgh Penguins soweit. Alle drei Stürmer konnten auf heimischen Eis die magische Marke knacken und diesen einzigartigen Moment in einer NHL-Karriere zusammen mit ihren Fans feiern und genießen. Drei 'Tausender' in einer noch kürzeren Zeitspanne gab es in der Liga nur einmal: Im Januar 1998 trugen sich Capitals Dale Hunter, New York Rangers Pat LaFontaine und Los Angeles Kings Luc Robitaille innerhalb von 20 Tagen in den Klub der 1000er ein.

Als besonders fesselnd empfand ich die vergangenen sechs Wochen seit Anfang März, in denen sich die Pittsburgh Penguins, Columbus Blue Jackets und Washington Capitals lange Zeit um den Gewinn der Presidents' Trophy stritten, in denen die St. Louis Blues und Anaheim Ducks im Westen zu einer Aufholjagd ansetzten, Letztgenannte sich am Ende sogar noch souverän den Divisionstitel in der Pacific Division sichern konnten, und schließlich gab es noch das Rennen um die zwei noch zu vergebenden Plätze für die Stanley Cup Playoffs der Eastern Conference, das erst am vorletzten Spieltag entschieden wurde.