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Wegen des All-Star Weekends legt der Ligabetrieb in der NHL bis Dienstag eine Verschnaufpause ein. Knapp zwei Drittel der Hauptrunde 2016/17 sind inzwischen gespielt. Vor dem Start in die alles entscheidende Phase zieht NHL.com/de eine Zwischenbilanz und wagt eine Prognose für den restlichen Saisonverlauf bis zu den Playoffs.

Zu den Mannschaften, die ihre Playoff-Teilnahme so gut wie sicher in der Tasche haben, befinden sich einige der üblichen Verdächtigen. Die Washington Capitals führen nach einem holprigen Saisonstart die Metropolitan Division an und sind mit 72 Punkten zugleich das derzeit beste Team der Liga. Mit dabei sein in der Endrunde dürften aus der Eastern Conference außerdem Titelverteidiger Pittsburgh Penguins, die Montreal Canadiens, die New York Rangers und die Columbus Blue Jackets. Die Überraschungsmannschaft der Saison legte zwischendurch eine Siegesserie von 16 Spielen hin und verpasste die Einstellung des NHL-Rekords von 17 Erfolgen am Stück nur um Haaresbreite.
Beim Kampf um die übrigen drei Playoff-Plätzen geht es eng zu. Gute Aussichten haben die Ottawa Senators, die Toronto Maple Leafs und die Philadelphia Flyers. Die Boston Bruins hätten sich Stand heute zwar qualifiziert, doch die Tabelle im Osten liefert in dieser Hinsicht ein verzerrtes Bild. Die Bruins haben bis zu fünf Begegnungen mehr bestritten als die Konkurrenz.

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In Lauerstellung befinden sich die Florida Panthers und neuerdings auch wieder die New York Islanders. Nach einer durchwachsenen ersten Saisonhälfte trennte sich der Klub zu Jahresbeginn von Trainer Jack Capuano. Mit 11 Punkten aus den letzten sechs Spielen robbten sich die Islanders an die Playoff-Zone heran. Abgeschlagen sind mit den Tampa Bay Lightning, denen der verletzungsbedingte Ausfall von Steven Stamkos schwer zu schaffen macht, und den Detroit Red Wings zwei ehemalige Stanley-Cup-Gewinner. Ohne ein imposantes letztes Hauptrunden-Drittel ist für beide die Saison im April zu Ende.
In der Western Conference haben sich ebenfalls fünf Vereine vom Rest des Feldes abgesetzt. Bestes Team derzeit sind die Minnesota Wild. Die Fans in St. Paul werden wie im Vorjahr Playoff-Hockey zu sehen bekommen. Für die Kundschaft der Chicago Blackhawks und der San Jose Sharks trifft dies auch zu - wenn es nicht noch zu einem unerwarteten Einbruch kommen sollte. Da beide Mannschaften jedoch mit Stars gespickt sind und der Kader darüber hinaus die nötige Tiefe besitzt, ist dies aber nicht zu erwarten.

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Auf Kurs in Richtung Playoff befinden sich im Westen zudem Geheimfavorit Anaheim Ducks und die Edmonton Oilers. Für den Traditionsklub und fünffachen Stanley-Cup-Champion aus Kanada wäre es die erste Playoff-Teilnahme seit 2006.
Großen Anteil am Aufschwung der Oilers in dieser Spielzeit haben Connor McDavid und Leon Draisaitl. Beide liegen mit gehörigem Abstand in der vereinsinternen Scorer-Wertung auf den Plätzen eins und zwei. Draisaitl ist auf dem besten Weg, den deutschen Punkterekord eines Spielers nach Ende der Hauptrunde zu brechen. Bislang steht die Bestmarke bei 56 Zählern - aufgestellt von Marco Sturm und Jochen Hecht. Im Moment hat Draisaitl 46 Punkte auf seinem Konto.

Hinter den genannten Teams im Westen gibt es ein ziemliches Gerangel um die drei noch freien Plätze. Einen davon werden wohl die Nashville Predators einnehmen, bei denen sich das Lazarett langsam lichtet. Um die verbleibenden Playoff-Tickets kämpfen die St. Louis Blues, die Calgary Flames, die Los Angeles Kings, die Dallas Stars, die Vancouver Canucks und die Winnipeg Jets. Mindestens ein großer Name droht daher auf der Strecke zu bleiben.