Eis brechend: Rieders schnelle Antworten
von Stefan HergetWährend der Saison 2015/16 führt Dich NHL.com/de in der 14-tägigen Serie 'Eis brechend' weg vom Eis und gibt Dir einen Einblick in das Leben einiger der besten Spieler der Liga. Ob Veteran oder Rookie, ob Star- oder Vorbildspieler, erfahre mehr über die Protagonisten, die jeden Abend ihre Schlittschuhe schnüren - und erfahre das nicht von uns, sondern von ihnen selbst.
„Jawohl Deutsch!“, sagt Tobias Rieder gleich erfreut und erhebt sich locker von seinem Sitzplatz, als ich in der Kabine auf ihn zugehe und ihn begrüße. Unser Smalltalk zu Beginn wird aber gleich unterbrochen von einer Horde amerikanischer Journalisten, die den Rechtsaußen der Arizona Coyotes ebenfalls sprechen wollen. Der Medienmanager der Mannschaft bittet mich darum erst einmal zurückzutreten.
Kein Problem, es ist schön zu sehen, dass von den einheimischen Medien Interesse an dem 22-jährigen Bayer besteht. Kein Wunder, denn seit seiner Berufung in den Kader im vergangenen Jahr macht Rieder positiv auf sich aufmerksam. In 72 Spielen in 2014-15 konnte er immerhin 13 Tore erzielen und acht weitere vorbereiten.
Auch in dieser Saison kann Rieder nach 18 Spielen bereits fünf Treffer und ebenso viele Assists vorweisen. Die Nummer 8 der Coyotes ist zu einer festen Größe geworden. Jeder in der Arena, der mitbekommt, dass ich ein deutscher Journalist bin, egal ob der Security am Eingang oder der Aufzugswärter, sie alle sprechen mich auf Rieder an und zeigen sich begeistert von dem jungen Mann.
Bereitwillig stellte sich Rieder auch unseren fünf Fragen mit zwei Optionen, zwischen denen er sich schnell entscheiden muss und wir so mehr erfahren über den Menschen, der hinter der Eishockeyausrüstung steckt:
Camelback Mountain (Anmerkung: Berg in Phoenix) oder Watzmann?
„Wahrscheinlich Watzmann, obwohl mich diese Frage überfordert, weil ich noch auf keinem der beiden Bergen war. Ich war früher mit der Familie nie im Gebirge, das war nicht meine Welt und ich hatte nichts damit zu tun, sondern wir haben eher am Strand Urlaub gemacht. Und hier war ich bis jetzt zu foul einmal auf den Camelback zu gehen. Da lege ich mich lieber auf die Couch. Aber ich würde schon den Watzmann nehmen, weil er in Deutschland ist … der liegt doch hoffentlich in Deutschland, oder?“ (lacht)
SUV oder sportliches Auto?
„Sportliches Auto, weil es schneller, schnittiger und wie der Name schon sagt sportlicher ist. SUV sind mir zu groß und unhandlich. Ein kleines, schnelles Auto ist viel cooler.“
Schweinebraten oder …
„Schweinebraten!“ (lacht)
… Burger wollte ich noch sagen?
„Wusste ich doch. Ganz klar der Schweinebraten. Das ist überhaupt keine Frage. Ich weiß, dass es zwar kein Sportleressen ist, aber wenn ich im Sommer zu Hause bin oder meine Mama zu Besuch hierher kommt, dann kocht sie auch immer für mich und ich gönne mir das schon einmal. Es gibt einfach nichts Besseres als den Schweinbraten von meiner Mama.“
Kondition oder Krafttraining?
„Lieber Krafttraining, aber beides ist notwendig, um in dieser Liga auf diesem Niveau mithalten zu können und es sonst schlecht um einen ausschaut. Kondition lässt sich am besten durch Laufen oder Radfahren trainieren, da nutzte ich eher letzteres und beim Krafttraining arbeite ich am liebsten mit der Langhantelstange.“
Blasmusik oder Rockmusik?
„Blasmusik, die vermisse ich hier schon ab und zu. Deswegen freue ich mich immer auf Deutschland, wenn ich auf ein Volksfest gehen kann, wo es zünftige Blasmusik gibt. Ich habe aber selber nie ein Instrument gespielt. In diesem Bereich liegen meine Begabungen absolut nicht.“