Dabei lassen einige Zahlen anderes vermuten: Zwei der insgesamt drei Treffer fielen in Überzahl (25 Prozent Powerplay-Quote), dazu gaben die Stars pro Spiel mindestens 40 Schüsse ab: 46 gegen Vegas sowie 40 in St. Louis. Die Fehleranalyse beginnt daher bei der Effektivität. Das Trio um Jamie Benn, Tyler Seguin und Alexander Radulov gilt als eines der gefährlichsten Sturmreihen in der NHL. Bislang ließ die Top-Formation aber zahlreiche hochkarätige Torchancen liegen. Insgesamt sammelten Benn, Seguin und Radulov erst zwei Scorerpunkte. Bei Gleichzahl (Fünf-gegen-Fünf) gelang den Dreien weder ein Tor noch ein Assist. Dallas' Sahnereihe klickt noch nicht.
"Wir haben viele Chancen, müssen in den entscheidenden Momenten da sein und dürfen nicht das erste Team sein, das einen Fehler macht", sagt Seguin. Genau davon unterliefen den Stars bislang aber zu viele. Bezeichnend dafür das erste Drittel bei den Blues, als es binnen fünf Minuten gleich dreimal im eigenen Kasten einschlug.
Die defensive Stabilität schien bereits mit der Verletzung von Goalie Ben Bishop verloren gegangen zu sein. Der Starter bekam gegen die Golden Knights zu Beginn des dritten Drittels einen Schuss von Reilly Smith aufs Gitter, kehrte nicht wieder zurück und pausierte daraufhin auch in Spiel zwei. Während Bishop in 44 Minuten Eisatzzeit noch keinen einzigen Gegentreffer schlucken musste (19 Saves, 0,0 Gegentreffer/Spiel, 100 Prozent Fangquote), kassierte Backup Kari Lehtonen alle sechs Gegentore bei 73 Minuten Eiszeit (32 Saves, 5,0 Gegentore/Spiel, 81,3 Prozent Fangquote). Der 33-jährige Finne erwies sich nicht als sicherer Rückhalt, wurde aber auch oft von seinen Vorderleuten alleine gelassen.