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Im Deutschen Eishockey kommen viele der ganz großen Spieler aus den kleinen, traditionsreichen Talentschmieden in Bayern. Eine davon ist die Kleinstadt Füssen im Allgäu, Heimat des NHL Torhüters Thomas Greiss. Greiss ist zweifelsohne einer der besten Deutschen Torhüter, die es derzeit gibt, möglicherweise der Beste. Er wurde zum World Cup of Hockey ins Team Europa berufen und holte bei der WM 2016 drei Siege in vier Spielen mit der Deutschen Nationalmannschaft und ringt mit Jaroslav Halak um den Platz der Nummer eins im Tor der New York Islanders.

Der Weg dorthin war nicht immer leicht. Greiss begann in Füssen mit dem Eishockey und wurde bereits im U13 Bereich zum ersten Mal in die Nachwuchsnationalmannschaft berufen. Er durchlief den Gesamten Jugendbereich der Bundesauswahl und wechselte mit 16 Jahren zu den Kölner Haien. 2004 kam dann die Nachricht, von der jeder junge Eishockeyspieler träumt: Die San Jose Sharks wählten ihn im NHL Draft 2004 in der dritten Runde. Er blieb zunächst noch bis 2006 bei den Kölner Haien, bevor er den Sprung über den großen Teich wagte. Dort war er in der Saison 2006-07 zunächst in der AHL bei den Worcester Sharks im Einsatz. In 43 Spielen holte er 26 Siege.
Am 13. Januar 2008 kam dann der nächste große Moment, als er zum ersten Mal die große Bühne in der NHL betrat. Nach drei Spielen ohne Sieg ging es für ihn zunächst wieder in die AHL, wo er mit 34 Siegen in 57 Spielen einen Vereinsrekord aufstellte. Das belohnten die Sharks, indem sie ihn in der darauffolgenden Saison als zweiten Torwart in die NHL holten. Er gewann sieben von 11 Spielen, bei einer Fangquote von 91,2% und einem Gegentorschnitt von 2,69. Auch die nächste Saison lief gut, doch nach der Saison 2012-13, wechselte er zu den Phoenix Coyotes und im folgenden Jahr zu den Pittsburgh Penguins. Auch bei diesen Teams war er nur der Ersatzmann.
In der Saison 2015-16 kam dann der Durchbruch. Greiss unterschrieb bei den New York Islanders und bekam, aufgrund einer Verletzung von Stammtorwart Jaroslav Halak, eine Chance sich zu beweisen und die nutzte er. Greiss lieferte seine beste Saison ab, startete in 38 Spielen und gewann 23 davon, bei einer Fangquote von 92,5% und einem Gegentorschnitt von 2,36.

Wegen dieser Leistungen entschieden sich die Islanders diese Saison dafür, die Last auf ihre beiden Torhüter aufzuteilen. Greiss zeigt mit sieben Siegen in 12 Starts wieder eine gute Leistung, die er im letzten Spiel gegen die Boston Bruins krönen konnte.
Die Bruins belagerten ihn regelrecht und feuerten den Puck 50 Mal auf ihn ab. Greiss hielt ganze 48 Schüsse. Die Islanders sollten das Spiel am Ende 4-2 Gewinnen. Ausschlaggebend für den Sieg war auch der Mann aus Füssen. Er stellte mit seinen 48 Saves einen persönlichen Rekord auf.
"Sie haben aus jeder Position geschossen", erzählte Greiss. "Man nimmt einfach einen Schuss nach dem anderen, das hält einen im Rhythmus."
Mit Leistung wie dieser, könnte sein Rhythmus in Zukunft etwas schneller werden, denn damit empfiehlt er sich klar für mehr Einsätze.