Die Oilers nutzten das Momentum, das sich aus dem Führungstor nach gerade einmal 58 Sekunden nach Wiederbeginn für sie ergaben hatte, und legten nach. Zach Hyman überwand Stars-Schlussmann Jake Oettinger mit einem Schuss durch die Schoner zum 2:0 (25.).
Dallas zeigte sich aber nicht geschockt und verkürzte den Rückstand wenig später. Jamie Benn fing die Scheibe nach einem mussglückten Klärungsversuch von Kulak ab und bediente Tyler Seguin mit der Rückhand. Der stocherte den Puck aus kurzer Distanz zum 1:2 über die Linie (27.). Viereinhalb Minuten vor Schluss der regulären Spielzeit machte Seguin mit dem 2:2 seinen Doppelpack perfekt.
Gleich zu Beginn der ersten Verlängerung mussten die Oilers eine brenzlige Phase meistern. McDavid hatte sich nach 17 Sekunden wegen hohen Stocks gegen Matt Duchene eine doppelte kleine Strafe von zwei plus zwei Minuten eingehandelt. Edmonton verteidigte jedoch geschickt und überstand die Unterzahl ohne Gegentor. Auch im weiteren Verlauf gab es keine Treffer, so dass eine weitere Zusatzschicht nötig wurde.
„Ich habe mich die ganze Zeit über auf der Strafbank schlecht gefühlt. Zum Glück haben die Jungs auf dem Eis einen großartigen Job gemacht. Ich bin ihnen unheimlich dankbar dafür. Vier Minuten gegen ein Team mit einem so herausragenden Powerplay zu bestehen, ist eine beeindruckende Leistung“, konstatierte McDavid mit Blick auf seine Hinausstellung.
Die zweite Verlängerung hatte gerade angefangen, als McDavid erneut in den Fokus rückte. Diesmal allerdings mit der gewinnbringenden Aktion. Evan Bouchard spielte den Puck von der rechten Seite in den Slot. McDavid hielt den Schläger hin und lenkte die Scheibe zum 3:2 ins Netz (81.).
Im Lager der Stars herrschte Enttäuschung nach der knappen Niederlage vor eigenem Publikum. „Wir haben eigentlich genug dafür getan, um zu gewinnen. Edmonton natürlich auch. Am Ende haben Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben. Es war ein tolles Spiel“, konstatierte Zweifachtorschütze Seguin. Er hatte nach eigener Aussage einen engen Verlauf der Partie erwartet. „Das ist zu diesem Zeitpunkt des Jahres normal. Uns war bewusst, dass es ein Kampf um jeden Zentimeter sein würde. Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass wir in der nächsten Begegnung als Sieger vom Eis gehen.“
Stars-Trainer Peter DeBoer sieht wegen des verlorenen Matches jedoch keinen Grund, frühzeitig die Nerven zu verlieren. „In einer perfekten Welt hätten wir Spiel 1 gewonnen, so wie wir am liebsten jede Serie mit vier aufeinanderfolgenden Siegen für uns entscheiden würden. Aber so etwas passiert in der Realität nicht. Wir müssen diese Partie gedanklich abhaken“, sagte er. „Auswärts zählen wir zu den stärksten Mannschaften. In dieser Beziehung mache ich mir keine Sorgen. Aber daheim gilt es, unser Spiel auf ein besseres Level zu bringen.“
Spiel 2 des Western Conference Finales zwischen den Stars und den Oilers wird am Samstag (8p.m. ET; NHL.tv, Sky, MySports; So. 2 Uhr MESZ) ausgetragen. Schauplatz ist wiederum das American Airlines Center in Dallas.