Finland russia split 0526

Team Finnland feierte am Sonntag zum Abschluss der IIHF Eishockey-Weltmeisterschaft 2019 in Bratislava überraschend im Finale gegen Kanada zum dritten Mal Gold. Am Nachmittag erkämpfte sich Russland in einem packenden Spiel gegen die Tschechische Republik die Bronzemedaille.

Dritte Weltmeisterschaft für Finnland!
Kanada versuchte schnell das gewohnt druckvolle Spiel aufzubauen, kam zunächst zwar zu Chancen, aber zu keinem Tor. Team Suomi zeigte sich entschlossen und kam gegen favorisierte Kanadier zu guten Chancen, unter anderem gab es nach 14:34 Minuten einen Penalty für Finnland, den Verteidiger Oliwer Kaski jedoch knapp neben dem Pfosten vorbei setzte.
Kanada nutzte im ersten Drittel einen groben Fehler in der finnischen Abwehr aus, um die Führung zu übernehmen. Anthony Mantha stach Toni Rajala in der finnischen Zone den Puck vom Schläger, Shea Theodore nahm die freie Scheibe dankend an, sprintete durch drei Finnen tief in den Slot und jagte den Puck in der elften Spielminute aus dem Handgelenk über die Schulter von Torwart Kevin Lankinen ins Netz.
Die Löwen aus dem Norden Europas machten aber klar, dass sie kein Eishockey-Zwerg sind, sondern zurecht im Finale stehen. Die Verantwortung übernahm wie in den beiden Spielen zuvor Kapitän Marko Anttila. Er bekam im Powerplay am rechten Bullykreis einen kurzen Pass von Sakari Manninen von der Bande und schlug Matt Murray im Tor aus dem Handgelenk zum Ausgleich (23.).
Watch: Youtube Video
Die Kanadier gaben alles um die erneute Führung zu erzielen, Finnland hielt mit disziplinierter Defensive und gefährlichen Gegenangriffen jedoch gut dagegen. Früh im dritten Drittel machte sich genau das bezahlt. Veli-Matti Savinainen legte den Puck von hinter dem Tor in den Slot vor Murray ab und Antilla, wer auch sonst, eilte aus der zweiten Reihe heran und schloss unhaltbar direkt ab (43.).
Kanada warf alles in Richtung Lankinen und stand mehrmals kurz vor dem Ausgleich. Weniger als fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit kam dann der Stich mitten ins Ahornblatt. Harri Pesonen schloss vom rechten Bullypunkt einfach mal ab und der Puck zappelte zum 3:1 im Netz (56.). Die Kanadier nahmen für die letzten Minuten Murray für den sechsten Feldspieler vom Eis, doch die Festung Lankinen blieb unerschütterlich.
Damit feierte die Eishockey-Nation Finnland, das mit einem Team voller unbekannter Gesichter, der vermeintlich schwächsten Auswahl seit langem antrat, nach 1995 und 2011 die dritte Weltmeisterschaft. Kanada verpasste den 27. Titel, der letzte stammt aus dem Jahr 2016.
Russland schlägt die Tschechische Republik im Kampf um Bronze
Am Nachmittag trafen sich im kleinen Finale Russland und die Tschechische Republik zum Kampf um Bronze, den die Russen mit 3:2 nach Penaltyschießen gewannen. Wer ein Duell zweier enttäuschter Mannschaften erwartete, die das Gaspedal nur leicht antippen, anstatt es voll durchzudrücken, wurde eines besseren belehrt. Von Beginn an spielten beide Teams feinstes Offensiv-Eishockey mit offenem Visier und kämpften auf Augenhöhe mit vollem Einsatz. Hätten nicht beide Torhüter Spitzenleistungen gebracht, hätte das Spiel genauso gut 10:9 enden können.
Nach exakt 13 Minuten im ersten Drittel zappelte der Puck erstmals im Netz hinter dem tschechischen Torhüter Simon Hrubec. Mikhail Sergachev von den Tampa Bay Lightning schlenzte den Puck von der blauen Linie Richtung Tor und Mikhail Grigorenko fälschte im Slot zum 1:0 ab.
Die Antwort ließ aber nicht lange auf sich warten. Tschechiens Verteidiger David Sklenicka spielte einen Pass von der einen blauen Linie zur anderen auf Michal Repik, der allein auf Torwart Andrei Vasilevskiy zulief und traf. Nach nur 41 Sekunden war das Spiel damit ausgeglichen. Noch vor der ersten Pause drehten die Tschechen die Partie auf 2:1. Dominik Kubalik überwand Vasilevkiy in der 19. Minute aus dem linken Bullykreis.
Watch: Youtube Video
Angestachelt durch den Rückstand, liefen die Russen am Anfang des zweiten Drittels wütend Sturm auf das Tor von Hrubec. Die Führung der Tschechen hatte deswegen nicht lange bestand. Artem Anisimovs Schuss prallte nach 39 Sekunden vom Schläger von Verteidiger Radko Gudas unhaltbar ins Tor.
Das Spiel wurde deutlich härter, doch die Schiedsrichter ließen viel laufen. Nach einem torlosen dritten Drittel und zehn Minuten Verlängerung bei drei gegen drei ohne Treffer, wartete schließlich das Penaltyschießen. Vasilevskiy stoppte alle Versuche der Tschechen, während Ilya Kovalchuk als Siegtorschütze und Nikita Gusev Hrubec im Tor überwanden.