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Drei unterschiedliche Verteidiger

von Stefan Herget

Am 19. Januar 2013 beginnt nun endlich die NHL-Saison und mittendrin sind wieder die Topstars aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Wir blicken heute auf die deutschen Verteidiger Christian Ehrhoff von den Buffalo Sabres und Dennis Seidenberg von den Boston Bruins, sowie den schweizerischen Defensivmann Mark Streit. Drei, die sich mit ihren Leistungen in der NHL etabliert haben, aber doch unterschiedliche Voraussetzungen bei ihren Arbeitgebern vorfinden.

Gesundheit Schlüssel zum Erfolg

Mit großen Erwartungen waren die Buffalo Sabres in der letzten Saison gestartet und nicht zuletzt wegen der Verpflichtung des Stanley Cup Finalisten Christian Ehrhoff, der aus Vancouver zum Team stieß. Doch anstatt um den Titel mitzuspielen, verpassten die Sabres, wenn auch knapp, überraschend den Einzug in die Playoffs und die Saison war bereits Mitte April beendet.

Ein Grund dafür war wohl das Verletzungspech, das die Mannschaft aus dem Norden der USA heimsuchte. Davon verschont blieb ebenfalls nicht der deutsche Verteidiger, der es dann im Endeffekt nur auf 66 Saisoneinsätze brachte. Mit fünf Treffern und 27 Vorlagen konnte der 30-Jährige nicht an die Werte seiner Vorsaison anknüpfen, wo er in 79 Spielen mit 50 Scorerpunkten (14 Toren / 36 Assist) eine neue persönliche Bestleistung aufstellte.

„Wir waren sehr gut, als das Team fit und gesund war und deswegen wird es eine wichtige Sache sein“, verdeutlicht Ehrhoff die Problematik des letzten Jahres und verweist aber ebenso auf die Schwierigkeit der kommenden Aufgabe: „Es ist eine kurze Saison und man benötigt einen guten Start, weil viele Durchhänger darf man sich nicht erlauben.“ Gerade zu Beginn könnte es jedoch aufgrund der kurzen Vorbereitung und des Rückstandes einiger Spieler Anlaufschwierigkeiten geben. „Wir werden sehen, aber am Anfang wird es sich zeigen, weil einige sechs bis neun Monate nicht gespielt haben“, sagte Ehrhoff nach der ersten Übungseinheit in der Trainingshalle der Sabres, wo über 300 Fans die Halle füllten. „Man kann kein Spiel durch Training ersetzen. So dürfte es ein Vorteil für die sein, die gespielt haben, aber der Rückstand wird schnell aufgeholt werden.“

Ehrhoff zum Beispiel hat durch sein gegebenes Gastspiel in seiner Heimat Krefeld nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern seine Popularität in Deutschland weiter steigern können.

Kein Grund sich nicht gut zu verkaufen

Werbung in eigener Sache machte auch Dennis Seidenberg, der die Zeit nutzte und bei seinem ehemaligen Team in Mannheim auflief. Der Stanley Cup Gewinner mit den Boston Bruins im Jahr 2011 konnte dabei endgültig das enttäuschende Aus in der ersten Runde der Playoffs 2012 vergessen und kann sich mit neuem Tatendrang in die kommenden Aufgaben stürzen.

„Als ich heute morgen am Garden vorbeifuhr, habe ich sofort daran gedacht vor den Fans raus auf das Eis zu gehen und endlich wieder hier spielen zu können“, beschrieb Seidenberg den für ihn emotionalen Moment der Rückkehr.

Der 31-jährige gebürtige Schwenninger, der von sich selbst nicht sagen würde, ein offensiver Spieler zu sein, glänzt eher mit anderen Attributen, wie Blocken von Schüssen, Checken und Einsetzen seiner Kraft, um die gegnerischen Stürmer zu stoppen. So gehören Tore von ihm schon in die Rubrik Seltenheit. Fünf Mal traf er letztes Jahr in 80 Einsätzen ins Schwarze.

Nicht nur wegen seiner Spielpraxis sieht sich Seidenberg bereit für die kommenden Aufgaben, aber wie es um die Kollegen bestellt ist, wird sich erst im Trainingscamp zeigen. Doch die Nummer 44 der Bruins ist optimistisch. „Es gibt keinen Grund, warum wir uns nicht gut verkaufen sollten“, betont er. „Wir sind immer noch annähernd dieselbe Mannschaft, die vor ein paar Jahren gewonnen hat.“

Dennis Seidenberg wird auf jeden Fall alles daran setzen, seinen Beitrag zu einer gelungenen Saison der Bruins zu leisten.

Chance für Playoffs?

Fünf Jahre in Folge haben die New York Islanders nur den fünften und damit letzten Platz in der Atlantic Division belegen können. Klar, dass es nicht gereicht hat, um sich für die Playoffs zu qualifizieren. Eine Entwicklung, die sich Mark Streit sicher anders vorgestellt hat, als er im Juli 2008 hier einen Vertrag unterschrieben hat.

Der schweizerische Verteidiger ist mittlerweile zum Teamkapitän des ewig hoffnungsvollen Teams aufgestiegen. Die verkürzte Saison bietet seinen besonderen Reiz, denn Außenseiter können sich bei einem guten Lauf einfacher für die Playoffs qualifizieren, als wenn man über einen längeren Zeitraum konstant sein muss.

Der 35-jährige Berner, der die spielfreie Zeit genutzt hat, um in seiner Heimatstadt erstmals Profieishockey zu spielen, hält dabei einen guten Saisonstart für äußerst wichtig, genauso wie die Tatsache, dass viele Mannschaftskollegen der Islanders Spielpraxis in Europa gesammelt haben. „Ich glaube es ist ein Vorteil“, sagte Streit am Freitag nach dem Training der Presse. „Wir haben über 30 Spiele absolviert und gut trainiert. Das kann uns helfen. Wir müssen als Team unseren Vorteil daraus ziehen und einen guten Start in die Saison schaffen.“

Zu gönnen wäre es Streit, wenn er und seine Mitstreiter wieder etwas mehr Erfolge nach Long Island bringen könnten. Der solide ‚Blueliner’ wird zumindest seine ganze Erfahrung und seine Anstrengungen als Führungsperson einbringen, um das Unerwartete möglich zu machen.

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