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Drei Schweizer bei Canucks suchen ihre Form

von Stefan Herget

Die Vancouver Canucks sind eine kanadische Mannschaft, so viel ist bekannt. Aber in der fernen Schweiz wird dieses Team seit einiger Zeit genauer beobachtet. Das hat einen ganz speziellen Grund.

Mit den Verteidigern Luca Sbisa und Yannick Weber, sowie Stürmer Sven Baertschi stehen gleich drei Spieler aus dem Alpenstaat im Kader der Westkanadier.

Doch nach gut drei Wochen Spielbetrieb fällt das erste Fazit dieser Saison für das Trio eher nüchtern aus. Es läuft noch nicht rund bei Sbisa, Weber und Baertschi.

Letzterer konnte bis jetzt in sieben von acht Partien auflaufen. Nur am 16. Oktober gegen die St. Louis Blues musste Baertschi von der Tribüne zusehen. Ansonsten hat sich seine Eiszeit von 14:45 im ersten Saisonspiel gegen seinen Ex-Klub Calgary Flames auf gerade einmal 6:45 Minuten vor drei Tagen am vergangenen Samstag gegen die Detroit Red Wings reduziert.

Dementsprechend fällt seine Ausbeute mit lediglich zwei Assists sehr mager aus. Dabei hatte sich Baertschi nach seiner häufigen Degradierung in Calgary trotz weitgehend guter Leistungen auf einen Neuanfang in Vancouver gefreut.

Die Frage ist, an was es liegt? Die Reihe von Baertschi neben Radim Vrbata, immerhin in der abgelaufenen Saison mit 31 Toren bester Torschütze der Canucks, sowie Bo Horvat ist nicht so recht in Schwung gekommen.

Ein weiteres Manko von Baertschi ist es, das er nicht durch seine körperliche Präsenz auffällt, also nur Punkte von ihm zählen. Bleiben diese aus, wird es schwer an ihm festzuhalten. Es bleibt spannend, wie es weitergeht.

Diese Frage stellt sich ebenso für Weber. Der 27-jährige Verteidiger kam erst in zwei Spielen zum Einsatz und war ansonsten aus dem Kader gestrichen worden. Am 10. Oktober gegen die Flames und am Samstag gegen Detroit durfte er mitwirken. Immerhin bekam er dort jeweils gute 20 Minuten Eiszeit, um sich zu zeigen.

Die Anzeichen stehen gut, dass Weber in der Begegnung gegen die noch ungeschlagenen Montreal Canadiens in der kommenden Nacht ebenfalls auflaufen darf. Nach dem Morning Skate stand er zumindest den Pressevertretern Rede und Antwort.

"Sie sind eine gute Mannschaft und haben einen unglaublichen Start hingelegt, aber wir haben gute Fortschritte in den letzten drei Spielen gemacht und eine gute Chemie in unseren Reihen gefunden, so dass wir diesen Härtetest selbstbewusst angehen", sagte er über die Partie, in der Montreal mit dem zehnten Sieg in Folge zum Saisonauftakt Geschichte schreiben will.

Wenig ideal läuft es für Sbisa. Der 25-jährige Defensivmann hatte schon keine besonders gute Vorbereitung. Das Trainerteam suchte lange den idealen Partner für ihn, doch fündig wurden sie bis heute nicht so recht.

Hinzu kommt, dass die Canucks ein Überangebot an Linkschützen in der Verteidigung haben. Ein Vorteil, der für Rechtsschützen Weber spricht, zukünftig mehr Einsätze zu bekommen. Doch wohin mit Sbisa?

Gut Sbisa war nie der große Scorer, sondern eher ein solider Arbeiter in der eigenen Zone, doch seine Situation ist nicht zu unterschätzen und könnte auf Dauer kritisch für ihn werden. Dabei sah es im April so gut aus, als er einen Drei-Jahres-Vertrag unterzeichnen konnte.

Noch ist nicht aller Tage Abend und erst ein paar Spiele sind absolviert. Die Warnzeichen im schnelllebigen Geschäft NHL sind für die drei Canucks aus der Schweiz da. Doch wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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