WSH@BUF: Kahun, Ullmark sorgen für Shootout-Erfolg

Von einem Aspiranten auf den Stanley Cup ging es für ihn zu einem Team dessen Chancen, sich für die Stanley Cup Playoffs zu qualifizieren, nicht besonders gut waren. Dominik Kahun musste zum Ende der Wechselfrist am 24. Februar seine Koffer packen und die geographisch nicht allzu weite Reise von den Pittsburgh Penguins zu den Buffalo Sabres antreten. Sportlich lagen Welten zwischen den Penguins, dem dreifachen Stanley Cup Champion seit 2009, und dem Klub aus Buffalo, dessen letzte Playoffteilnahme bereits neun Jahre (2010/11) zurückliegt.

Am Tage seines Wechsels standen die Penguins auf Platz zwei in der Metropolitan Division, nur zwei Punkte hinter den Washington Capitals, die Sabres waren Fünfter in der Atlantic Division mit sechs Punkten Rückstand auf die drittplatzierten Toronto Maple Leafs, sogar zehn Punkte fehlten ihnen auf die zweite Wildcard. Aussichtslos war diese Situation noch nicht, doch dann folgten sechs Niederlagen am Stück (0-6-0) und die Sabres durften, abgerutscht auf den drittletzten Conference-Platz ihre Playoffhoffnungen begraben.
14 Tage lang musste Kahun auf den ersten Sieg bei seinem neuen Arbeitgeber warten. Dabei fand sich der 24-Jährige schneller zurecht als zu erwarten gewesen war. Bereits in seinem ersten Auftritt für die Sabres am 28. Februar in Las Vegas zeichnete er sich als Torschütze aus. 136 Sekunden waren gerade einmal gespielt, als er bei seinem ersten Shift Vegas-Debütant im Tor Robin Lehner bezwang. In der Summe kam Kahun bei der 2:4-Niederlage gegen die Vegas Golden Knights auf 10:37 Minuten Eiszeit. Den Sabres war beim Stande von 1:1-Unentschieden zur zweiten Pause in den letzten 20 Spielminuten die Luft ausgegangen.

BUF@VGK: Kahun netzt Johanssons Vorlage ein

Analogie der Ereignisse 24 Stunden später in Glendale, Arizona: Es lief die achte Spielminute als Kahun an der Bande der Scheibe hinterhereilte, schneller war als sein Gegenspieler und den Puck seinem Sturmkollegen Marcus Johansson auf dem Silbertablett präsentierte - 1:0! Diesmal schenkten die Sabres eine 2:0-Führung her und unterlagen den Arizona Coyotes mit 2:5.
Die Serie der Sabres an Pleiten, Pech und Pannen hielt noch weitere drei Partien an. Zu Gast bei den Winnipeg Jets und bei den Philadelphia Flyers verloren sie jeweils mit 1:3 und zuhause mussten sie sich den Penguins mit 2:4 beugen. Beim Wiedersehen mit seinen ehemaligen Kollegen legte der deutsche Nationalstürmer das 2:3-Anschlusstor von Johansson auf und im Wells Fargo Center von Philadelphia ließ er sich am rechten Pfosten wartend, nicht zweimal bitten, als er von Victor Olofsson angespielt wurde. Per Direktabnahme versenkte Kahun das schwarze Hartgummigeschoss unhaltbar ins Netz.
"Jedes Mal, wenn man das Ganze von der Warte aus betrachtet und die Spiele aufschlüsselt, dann gibt es eine Menge Positives. Der schlechte Geschmack im Mund kommt von den Ergebnissen. Es gibt definitiv positive Dinge, auf denen wir aufbauen können, aber im Moment ist es frustrierend", zeigte sich Sabres-Stürmer Jeff Skinner am Donnerstag nach der Niederlage in Philadelphia sehr enttäuscht.
Alle Widrigkeiten zum Trotz zeigte Kahun mit seinen zwei Toren und zwei Assists in fünf Partien, dass er recht schnell Bindung an ein neues Spielsystem findet. Das zeichnet einen Spitzensportler aus. Mit seinen vier Scorerpunkten belegt er teamintern den zweiten Platz hinter Reihenkollege Johansson mit zwei Toren und drei Assists. Die zwei Stürmer sind die einzigen Spieler im Kader der Sabres, die mit +2 in diesem Zeitraum einen positiven +/-Wert ausweisen.

BUF@PHI: Kahun verwertet Olofssons Zuspiel

Und Kahun setzte am Montag in der Heimpartie gegen die Washington Capitals sogar noch einen drauf. Seine Farben gaben zwar erneut im dritten Drittel einen Vorsprung aus der Hand, retteten sich aber mit einem 2:2-Remis in die Verlängerung und in das Penaltyschießen.
In der siebten Runde des Shootout schob Kahun lässig die Scheibe durch die Schoner von Washingtons Schlussmann Braden Holtby und nachdem anschließend Richard Panik mit seinem Versuch an Torwart Linus Ullmark gescheitert war, fand dank Kahun die längste Niederlagenserie der Sabres seit dem 28. Dez. 2015 bis 8. Jan. 2016 ihr Ende.
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"Man will mit dem Team zusammen sein, man will aufgestellt werden, man will dabei sein und das tun, was man am besten kann. Das Gefühl eines Sieges kann man nicht kaufen, deshalb war es großartig, heute gewonnen zu haben", freute sich Ullmark.
Kahun, dessen am 21. Mai 2018 mit den Chicago Blackhawks abgeschlossener Zweijahresvertrag zum Saisonende ausläuft, betreibt mit seinen Leistungen in Buffalo Werbung in eigener Sache. Es würde schon ganz arg verwundern, sollte er als angehender Restricted Free Agent kein adäquates Angebot von den Sabres erhalten.