2019_NHL_Global_Series_general_view

Während der Saison 2019/20 wird das Team von NHL.com/de jeden Samstag in der Rubrik "Writer's Room" wichtige Themen der Liga diskutieren und analysieren. In dieser Ausgabe: Die NHL Global Series.

Am 8. und 9 November ist es wieder einmal so weit. Im Rahmen der NHL Global Series 2019 werden im Ericsson Globe in Stockholm die Buffalo Sabres und Tampa Bay Lightning bei zwei regulären NHL-Saisonspielen aufeinandertreffen.
Es ist das zweite Duell zweier NHL-Mannschaften in diesem Herbst in Europa. Am 4. Oktober hatten in der O2 Arena zu Prag die Philadelphia Flyers die Chicago Blackhawks mit 4:3 besiegt.
Die NHL Global Series ist das dritte Jahr in Folge und das achte Mal insgesamt in Europa zu Gast. Diese angesetzten Spiele sind laut der Veranstalter dabei eine Belohnung für die vielen loyalen und leidenschaftlichen Fans in Europa, die NHL-Spiele live über die internationalen Übertragungspartner und dem Streaming-Service der NHL, NHL.TV, verfolgen.

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Wenn die Sabres und Lightning ihr Europaabenteuer beendet haben, wird die Liga in Summe 28 NHL-Spiele der regulären Saison auf dem alten Kontinent absolviert haben.
Die Liga betonte in diesem Zusammenhang, schon bei der ursprünglichen Ankündigung der aktuellen Spiele der Serie im Frühjahr, dass sie eine internationale Liga ist.
Über 25 Prozent der NHL-Spieler in dieser Saison wurden außerhalb Nordamerikas geboren. Die für die diesjährigen Spiele in Europa ausgewählten Klubs haben einmal mehr eine ganze Reihe internationaler Stars in ihrem Kader, darunter einige Landsleute aus den Ländern, die sie besuchen, was das Interesse der Fans einmal mehr zusätzlich anheizen wird.
Im Vorfeld der beiden Begegnungen in Stockholm wird aktuell viel über Erinnerungen an die absolvierten Begegnungen der vergangenen Jahre und die Serie allgemein diskutiert.
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Wir haben die Einschätzungen und Erinnerungen der Redakteure von NHL.com/de dazu zusammengetragen:
Stefan Herget: Ich war bis jetzt bei fast allen europäischen Gastspielen seit der NHL Premiere 2007 in London dabei. Jedes Mal war es ein tolles Erlebnis, ob damals in London mit dem ersten NHL-Spiel von Jonas Hiller im Tor der Anaheim Ducks oder in Stockholm, Helsinki und Prag. Ich habe es meist genutzt auch die europäischen Metropolen erstmals zu bereisen. Die Stimmung in den Arenen war besonders, weil Fans aus ganz Europa anreisen, um bei einem NHL-Spiel dabei zu sein. Auch wenn es natürlich um den wirtschaftlichen Faktor geht, so tut die NHL gut daran, sich durch solche Auftritte in Europa noch bekannter und Werbung für den tollen Eishockeysport insgesamt zu machen. Auch die NHL Global Fan Tour, die zwei Mal in meiner Heimatstadt Nürnberg Station machte, war ein Highlight und zu sehen, wie viele Menschen die Aktionen säumten. Ich für meinen Teil würde mir wünschen, dass auch wieder einmal ein Spiel mit einer NHL-Mannschaft in Österreich stattfindet und Deutschland wieder nach 2011 (Buffalo Sabres - Los Angeles Kings) und die Schweiz erstmals ein Spiel der regulären Saison austragen dürfte.
Christian Treptow: Zweimal war ich bisher bei der Global Series dabei: 2011 in Berlin und 2017 in Stockholm. Beide Male waren es tolle Erlebnisse. Man hat richtig gespürt, wie heiß die Eishockeyfans darauf waren, ihre Idole, die sie sonst nur im Fernsehen zu sehen bekommen, einmal live zu erleben. Die Stimmung war fantastisch. Im Vordergrund stand der Eishockeysport. Trikots aller NHL-Teams waren auf der Tribüne zu sehen. Wer Zeit und Geld hat, sollte sich das unbedingt mal ansehen. Die Global Series ist eine ausgezeichnete Möglichkeit, Werbung für den Sport und die Liga zu machen. Natürlich wünsche ich mir, dass die NHL auch endlich mal wieder Station in Deutschland macht mit zwei Spielen der regulären Saison. Die Hallen dafür sind vorhanden: Mannheim, Köln, Berlin … Aber klar: Alle Eishockeynationen wollen ein Stück vom großen NHL-Kuchen haben. Die Konkurrenz ist entsprechend groß. Aber ich bin zuversichtlich, denn im internationalen Vergleich können wir was Organisation und Hallen betrifft locker mithalten.

Alexander Gammel: Ich war selbst bisher bei keinem Punktspiel der NHL auf europäischem Boden, habe aber die Spiele der New Jersey Devils vergangenes Jahr in Bern und der Chicago Blackhawks diesen September in Berlin miterlebt und war begeistert davon. Die Atmosphäre war an beiden Austragungsorten gigantisch. In Bern traf ich Fans, die aus der ganzen Schweiz und ganz Deutschland angereist waren, das zeigt, wie groß die Begeisterung für diese Events im deutschsprachigen Raum ist. Deshalb muss ich Stefan natürlich Recht geben, ein Punktspiel in einem deutschsprachigen Land wäre nicht nur eine tolle Sache, die Fans hätten es sich hier mit dem Support für die Veranstaltungen in den vergangenen Jahren auch verdient. Allerdings muss man auch sagen, dass es für die Begegnung der Tampa Bay Lightning und Buffalo Sabres wohl kaum einen besseren Ort geben könnte. Auf der einen Seite steht Victor Hedman, ohne Frage einer der besten Verteidiger der Welt. Auf der anderen Seite Rasmus Dahlin, die Galionsfigur einer überragenden neuen Generation des schwedischen Eishockeys. Beide treten nun in ihrer Heimat im legendären Globen, dem vielleicht bekanntesten Stadion auf europäischem Boden, gegeneinander an. In der Heimspielstätte des Traditionsvereins Djurgardens wird die Stimmung sicherlich unvergesslich werden.
Robin Patzwaldt: Ich persönlich war in den vergangenen Jahren auch schon bei recht vielen Spielen mit NHL-Beteiligung auf europäischem Boden mit dabei, wenn auch nicht bei ganz so vielen wie Stefan, der wirklich fast alles vor Ort gesehen hat. Köln (NHL Global Series Challenge 2018), Berlin 2011, London 2007, Stockholm 2008 und 2017, Helsinki 2009 und 2018, überall hat sich der Besuch für mich gelohnt. Hervorragend in Erinnerung geblieben sind mir vor allem die beiden Spiele in London, als dort 2007 die Kings und die Ducks aufeinandertrafen. In der O2 Arena war die Stimmung bisher mit die beste, die ich in Sachen NHL jemals erlebt habe. Wenn ich etwas länger darüber nachdenke, war sie nur beim Stanley Cup Finale 2002 in Raleigh wohl noch etwas besser. Aber das war ja auch ein Endspiel. Was damals die Spiele in London so speziell für mich machte, das war die besonders bunte Schar der versammelten Zuschauer, die Fahnen aus vielen verschiedenen europäischen Ländern mitgebracht hatten und ein sprichwörtlich 'buntes' Eishockeyfest vor der Halle und auf den Tribünen der Arena gefeiert haben. Zudem war der Stanley Cup in London vor Ort und wir durften mit unserer kompletten Reisegruppe direkten Kontakt mit ihm aufnehmen. Das sind Dinge, die man als Eishockeyfan nie vergisst. Grundsätzlich finde ich es toll, wenn die NHL zu uns nach Europa kommt. Das macht einen Besuch bei den Spielen für viele Eishockeyfreunde erst erschwinglich. Hoffentlich bleibt das auch im Zukunft so, wird sogar noch ausgebaut.

Christian Göbel:Vermutlich bin ich derjenige mit den wenigsten Erfahrungen bei Spielen auf europäischem Boden, aber ich gelobe Besserung. Mein erstes Match mit NHL-Beteiligung war dennoch in Europa. New York Rangers gegen Sparta Prag in der tschechischen Hauptstadt. Wann das war kann ich nicht mehr sagen, aber der Eishockey-Virus hat mich dort vollständig erfasst. Die Übersee-Spiele sind für die NHL ein hervorragendes Mittel um neue Fans zu gewinnen und den langjährigen Anhängern die Stars näher zu bringen. Der Erfolg zeigt sich schon alleine dadurch, dass Zuschauer durch ganz Europa reisen, um ihre Stars hautnah zu erleben. Auch für mich wäre ein reguläres Saisonspiel auf deutschem (oder zumindest deutschsprachigem) Boden ein absolutes Highlight und vermutlich auch die optimale Gelegenheit die Anzahl an Partien nahe der Heimat zu verdoppeln.