Die Woche: Der Kampf um die Presidents Trophy
von Stefan HergetHeute in fünf Wochen steht fest, wer in den Stanley Cup Playoffs eingezogen ist und wer gegen wen spielt. Dann kann sie beginnen, die sogenannte fünfte Jahreszeit in der NHL, die bis Mitte Juni dauert.
Doch bis dahin haben die Mannschaften noch zwischen 15 und 18 Spielen zu absolvieren. Genug Zeit für manche etwas zu korrigieren, was bisher weniger gut gelaufen ist. Sechs Teams, vier im Osten und zwei im Westen, können den Playoffzug wohl nicht mehr erreichen, da ihr Abstand zu groß geworden ist.

Schauen wir zunächst auf die Spitze. Es geht unglaublich spannend zu. Sage und schreibe sieben Mannschaften trennen derzeit nur vier Punkte im Kampf um die Presidents Trophy für das punktbeste Team der regulären Saison.
Von daher ist es eine logische Konsequenz, dass sich in drei Divisionen, nämlich der Atlantic, Metrolpolitan und Central, mehrere Anwärter um die Krone streiten. Nur die Anaheim Ducks ziehen unangefochten in der Pacific Division ihre Kreise und haben vor dem Zweiten Vancouver Canucks 13 Punkte Vorsprung. Der Divisionstitel dürfte ihnen kaum noch zu nehmen sein.
Wie eng es in der NHL zugeht, zeigt die Tatsache, dass sich der Titelverteidiger Los Angeles Kings derzeit in der Western Conference außerhalb der Playoff-Plätze befindet. Dafür halten sich mit den Calgary Flames und Winnipeg Jets zwei Außenseiter ausgesprochen gut im Rennen um die Qualifikation.
In der Eastern Conference haben sich die Boston Bruins auf dem achten Platz durch zwei Siege wieder etwas Luft nach unten verschafft. Der Rückstand der Florida Panthers beträgt nun erneut vier Punkte bei einem absolvierten Spiel mehr.
Ganz oben im Osten stehen die Montreal Canadiens. Ihr Torhüter Carey Price feierte zuletzt seinen siebten Shutout und 37. Sieg in dieser Saison. Er führt die NHL in den Siegen, dem Gegentorschnitt (1,89) und der Fangquote (93,6) an. Nur bei den Shutouts hat Pittsburgh Penguins Marc-Andre Fleury mit neun die Nase vorne.

Unglaublich heimstark sind die Zweitplatzieren Tampa Bay Lightning. Sie holten ihren 26. Sieg in der Amalie Arena und mussten erst sieben Mal als Verlierer das heimische Eis verlassen. Einer neuer Franchiserekord, der in Kürze noch ausgebaut werden könnte.
Weiter auf Torejagd ist Alex Ovechkin von den Washington Capitals. Mit fünf Toren in seinen vergangenen drei Spielen baute er seine Vormachtstellung um die Maurice Rocket Richard Trophy auf 44 Treffer insgesamt und 20 davon in Überzahl aus. Er liegt damit deutlich vor Rick Nash von den New York Rangers mit 38 Toren.
Enger geht es im Rennen um die Art Ross Trophy für den punktbesten Spieler zu. Dort führt zur Zeit John Tavares mit 70 Punkten, gefolgt von den Capitals Ovechkin und Nicklas Backstrom mit je 69. Sechs weitere Akteure liegen nur weitere fünf Punkte dahinter, so dass die Vergabe dieses Pokales vollkommen offen ist.
Eine gute Figur machte Torhüter Thomas Greiss in Vertretung der Nummer 1 Fleury beim Spiel seiner Penguins in Anaheim. Mit 27 Saves führte der Deutsche seine Farben zu einem wichtigen 5-2 Sieg. Es war sein dritter Sieg in Serie und er baute damit seine Saisonbilanz auf 8-3-3 mit einem Gegentorschnitt von 2,76 und einer Fangquote von 90,8 Prozent aus.

Ein paar Spieler konnten die vergangene Woche ein besonderes Jubiläum feiern. New York Rangers Verteidiger Dan Boyle und Colorado Avalanche Stürmer Alex Tanguay liefen am Mittwoch in ihren 1.000. NHL-Spiel auf. Sie wurden die Spieler Nummer 298 und 299, die diese Marke in der Geschichte der Liga erreichen konnten.
Beide sind bereits Stanley Cup Gewinner. Boyle gewann 2004 mit den Lightning, Tanguay 2001 mit der Avalanche.
Nashville Predators Matt Cullen absolvierte seine 1.200. NHL-Partie. Er wurde der 104. Spieler in der NHL-Historie, der diesen Meilenstein erreichte.
Kings Trainer Darryl Sutter stand indes zum 1.102. Mal hinter der Bande und stellte den Rekord von Billy Reay auf Platz 16 der ewigen Bestenliste ein.