WSH@NYR: Panarin verwertet Handgelenkschuss im PP

Das junge Blut bewirkt bei den New York Rangers derzeit Wunder. Sieben ihrer Spieler sind höchstens 21 Jahre alt und sie sind keinesfalls nur Mitläufer im Konzert der ganz großen, gestandenen Spieler wie Artemi Panarin, Ryan Strome, oder Henrik Lundqvist.

Der Nachwuchs der Rangers bewies bei einem 4:1-Heimsieg gegen die Washington Capitals im Madison Square Garden am Mittwoch erneut seinen Wert. An jedem der vier Tore war mindestens ein Spieler beteiligt, der nicht vor 1998 geboren wurde.
Als Capitals-Stürmer Alex Ovechkin im Oktober 2005 erstmals für die Washington in der NHL antrat, war Kaapo Kakko gerade einmal vier Jahre alt. Heute misst sich der Finne im zarten Alter von 18 Jahren mit Spielern, die bereits in seiner frühen Kindheit Stars von Weltformat waren.
Am Mittwoch zeigte er der russischen Eishockeylegende Ovechkin, dass er und seine Mitstreiter keinen Grund haben, sich vor den Veteranen zu verstecken. Kakko, der zweite Pick im diesjährigen NHL Draft, bereitete die ersten beiden Tore der Rangers durch Panarin vor. Der 20-jährige Center Filip Chytil lieferte ebenso wie der 21-jährige Verteidiger Adam Fox einen Assist und der 21-jährige Center Brett Howden besiegelte das Schicksal der Capitals mit seinem dritten Tor der Saison zum 4:1.
"Das war eine Mannschaftsleistung", zeigte sich Trainer David Quinn von seinem Team begeistert. "Wir haben wirklich gut verteidigt und nicht viele große Chancen zugelassen, zudem in der Offensive gute Aktionen gezeigt. Unser Powerplay war stark und wir haben eine gute Unterzahl geliefert, als es darauf ankam. Wenn man all das zusammenzählt, hat man eine gute Chance ein Spiel zu gewinnen."

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Über eine Spanne von sechs Spielen war die U21 der Rangers an 18 der vergangenen 21 Tore beteiligt. Kakko ist das Küken der Rangers, gefolgt von Chytil mit 20 Jahren. Zu Fox und Howden gesellen sich mit 21 Jahren Stürmer Tim Gettinger, sowie die Verteidiger Libor Hajek und Ryan Lindgren. Bis auf Chytil und Howden sind sie alle Rookies.
Kakko führt die junge Gruppe mit zehn Punkten (sechs Tore, vier Assists) an. Dabei hatte er einen eher langsamen Start in seine junge Karriere, in den ersten sechs Spielen verbuchte er ein Tor, in den ersten neun Spielen zusätzlich noch einen Assist. Seitdem kam er in acht Partien auf acht Punkte und hat aktuell einen Lauf von drei Toren und zwei Assists in den vergangenen drei Spielen.
"Wenn man jetzt mit ihm redet, sieht wie er geht, bemerkt man ein ganz anderes Selbstbewusstsein, das ich seit seiner Ankunft hier so nicht gesehen habe, nicht nur auf dem Eis, sondern auch abseits davon", erklärte Quinn nach dem 3:2-Sieg nach Verlängerung gegen die Pittsburgh Penguins am 12. November, bei dem Kakko das 1:0 der Rangers und das Siegtor erzielt hatte. "Er fühlt sich hier immer wohler und das sieht man ihm an."
Auf den Finnen folgen in der Scorerliste der Rangers, in der er an siebter Stelle steht, Fox mit neun Punkten (drei Tore, sechs Assists) und Chytil mit acht Zählern (sechs Tore, zwei Assists).
Chytil gelang diese Ausbeute in nur zehn Spielen, nachdem er den Beginn der Saison noch für das Hartford Wolf Pack in der American Hockey League gespielt hatte.

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Gettinger ist der einzige der jungen Spieler, der noch ohne Punkt ist. Allerdings bestritt er auch erst ein Spiel. Die übrigen sechs kommen gemeinsam auf 40 Punkte und erzielten 19 der 64 Tore der Rangers, stolze 29,7 Prozent.
Chytil und Kakko teilen sich gemeinsam mit Tony DeAngelo und Ryan Strome den zweiten Platz in der teaminternen Torschützenliste hinter Panarin (elf Tore).
Dank dieser Beiträge holten die Rangers in den vergangenen sieben Spielen neun von 14 möglichen Punkten (4-2-1) und in den vergangenen zehn Spielen 13 von 20 möglichen Zählern (6-3-1). In dieser Zeit (seit dem 29. Oktober) holten nur neun Teams in der Liga mehr Punkte.
Ein solcher Fokus auf junge Spieler birgt selbstverständlich seine Risiken. Sie sind unerfahren und weniger abgeklärt als Veteranen wie Ovechkin, emotionaler und meist weniger konstant.
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Trainer Quinn versteht es seinen Pool an Talenten gekonnt einzusetzen und Erfolge mit ihnen zu erzielen. In den Reihen der Rangers werden sie mit erfahrenen Spielern kombiniert, die sie unterstützen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Dieses System trägt bereits erste Früchte und sollte den Fans der Rangers Mut für eine erfolgreiche Zukunft machen, denn das Talent haben die jungen Wilden definitiv und die Erfahrung wird mit weiteren Spielen, Punkten und Siegen von alleine kommen.
Diese Gruppe, die immerhin ein Drittel des Kaders ausmacht, könnte in den nächsten Jahren zum Kern eines starken Teams reifen, das womöglich in nicht allzu ferner Zukunft wieder tatkräftig in den Kampf um die Playoffs und den Stanley Cup eingreifen könnte.