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Die Boston Bruins haben ein tief besetztes Team und auch in der Spitze eine Menge Star-Power. Doch gerade die Top-Reihe um Brad Marchand, Patrice Bergeron und David Pastrnak wurde im Stanley-Cup-Finale bislang weitestgehend abgemeldet.

Das Trio Marchand (36 Tore/ 64 Assists/ 100 Scorerpunkte, 1.), Pastrnak (38/43/81, 2.) und Bergeron (32/47/79, 3.) war schon in der regulären Saison die Triebfeder der Bruins und landete in der teaminternen Scorerwertung ganz oben. Auch in den Playoffs sind die drei Stürmer weit oben zu finden: Marchand (8/11/19, 1.), Pastrnak (7/9/16, 2.) und Bergeron (8/5/13, 4.) bescherten Boston zusammen mit David Krejci (4/10/14, 3.) die meiste Offensiv-Power in der Endrunde.
Im Stanley-Cup-Finale ist allerdings noch recht wenig von besagter Top-Formation zu sehen: Marchand mit einem "Empty-Netter" in Spiel 1 sowie Pastrnak mit einem Sekundär-Assist in Spiel 2 sorgten für die einzigen Scorerpunkte. Das macht eine Quote von nur 0,5 Toren pro Spiel bzw. 1,0 Punkten pro Partie.
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In den vorausgegangenen Runden zeigte sich die erste Reihe der Bruins deutlich produktiver: In der 1. Runde gegen die Toronto Maple Leafs (4:3) gelangen kumuliert neun Tore, elf Assists und 20 Punkte (1,3 Tore/Spiel, 2,9 Punkte/Spiel). Im Conference-Halbfinale gegen die Columbus Blue Jackets waren es sieben Tore, fünf Assists und zwölf Scorerpunkte (1,2 Tore/Spiel, 2,0 Punkte/Spiel). Und im Conference-Finale gegen die Carolina Hurricanes glänzten "Marchy", "Bergy" und "Pasta" mit sechs Toren, acht Assists und 14 Scorerpunkten (1,5 Tore/Spiel, 3,5 Punkte/Spiel) - ihrer bislang besten Quote in den Playoffs 2019.
Marchand: "Wir dürfen uns nicht den Kopf zerbrechen"

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"Sie haben schon in den Playoffs gezeigt, dass sie performen können", sagte Bostons Trainer Bruce Cassidy. "Sie werden zu ihrem Spiel finden, ich glaube, dass das schon morgen passiert. Sie hatten aber auch schon ihre Chancen, deswegen bin ich zuversichtlich, dass sie das hinkriegen. Sie werden bereit sein." Immerhin kommen die Drei zu Abschlüssen: Im Stanley-Cup-Finale gaben Marchand, Bergeron und Pastrnak mit jeweils sechs Schüssen die meisten bei den Bruins ab. "Es hat oftmals nicht viel gefehlt, wir hatten unsere Möglichkeiten", so Marchand. "Wir dürfen uns nicht den Kopf darüber zerbrechen, sondern müssen einfach weitermachen, weiterarbeiten."
Aufmunternde Worte kommen auch von den Mitspielern, die sich selbst in die Pflicht nehmen. "Unsere erste Reihe hat uns durch die gesamte Saison getragen. Im Stanley-Cup-Finale muss sich jeder Spieler zeigen - wir müssen also einspringen und ihnen helfen", fordert Stürmer Noel Acciari. "Wenn sie sich nicht mit Scorerpunkten einbringen, dann mit etwas anderem. Ich stelle sie nicht in Frage. Irgendwann werden sie anfangen, zu treffen. Es ist das beste Sturmtrio in der Liga."
Starke Defensivarbeit der Blues
Nicht außer Acht zu lassen ist auch die hervorragende Defensivarbeit der St. Louis Blues. "Du musst hier auch den Gegner loben, der einen guten Job gegen sie gemacht hat. Die beiden Verteidiger haben lange Schläger, sind mobil und clever. Sie haben viele unserer Spielzüge getötet", sagt Cassidy. "Es passiert aber auch viel vor der Verteidigung. Es sind auch die Stürmer, die uns verfolgen und uns den Raum wegnehmen."
Vor allem das Shutdown-Verteidiger-Pärchen Colton Parayko und Jay Bouwmeester setzt den Bruins gehörig zu. "Ich weiß auch nicht, warum uns das so gut gelingt", rätselt Bouwmeester. "Wir haben das Vertrauen bekommen, gegen die gegnerischen Top-Reihen auf dem Eis stehen zu dürfen. Das macht uns stolz, wir wollen einen guten Job machen. Aber auch unsere Stürmer haben einen großen Anteil. Ryan O'Reilly oder Brayden Schenn spielen oft gegen ihre Reihe. Wir haben eine tief besetzte Mannschaft: Jeder kann gegen jeden spielen."

Bouwmeester-STL

Auch Parayko genießt die Quality-Ice-Time gegen Bostons Stars. "Sie sind eine schnelle Reihe und finden sich mit Pässen in vielversprechenden Positionen. Wir müssen zu jeder Zeit wachsam sein", erklärt der Verteidiger, der seine gesamte Mannschaft gut auf den Gegner eingestellt sieht: "Unser ganzes Team spielt gegen sie effektiv. Es ist eine Mannschaftsleistung. Wir versuchen, ihre Möglichkeiten zu begrenzen und wollen sicher gehen, dass wir geschlossen stehen. Das fängt schon in unserer Offensivzone an. Unsere Stürmer spielen ein hartes Backchecking. Das gibt uns die Möglichkeit, eng zu stehen und ihnen ihre Geschwindigkeit zu rauben."
Löst die Top-Reihe der Boston Bruins in Spiel 3 den Knoten? Puck Drop ist in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 2 Uhr MESZ (live bei NHL.tv, DAZN, Sport1+ und Teleclub Sport) im Enterprise Center.